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IAB-Stellungnahme zur Verringerung der Langzeitarbeitslosigkeit

Das IAB hat eine Stellungnahme „Verringerung der Langzeitarbeitslosigkeit“ 2/2017 zur Vorbereitung des Jahresgutachtens 2016/2017 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung vorgelegt.

Zum Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit benennt das IAB in seiner Studie mehrere Ansätze. Das Institut weist vorab darauf hin, dass die Heterogenität und komplexen Problemlagen von Langzeitarbeitslosen unterschiedliche Ansätze erfordern.

Ausgewählte, zentrale Aussagen:

Eine rein vermittlungsorientierte Beratung im Jobcenter erweist sich vielfach als nicht zielführend, während intensivere, komplexere Betreuungsansätze wie das beschäftigungsorientierte Fallmanagement passender sind.

Das IAB fordert einen Richtungswechsel in der aktiven Arbeitsmarktpolitik, indem nach den Kürzungen der Mittel in der Vergangenheit wieder mehr Ressourcen bereitzustellen. Bei der Ausgestaltung der aktiven Arbeitsmarktpolitik sollte mehr in die nachhaltige Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen investiert werden. Denn die Vermittlung in niedrig entlohnte Beschäftigung ist keine generelle Strategie zur Integration in den Arbeitsmarkt, weil sie häufig keine nachhaltigen Effekte erbringt und im Spannungsfeld zur Qualifizierung steht, so das IAB. Eine wichtige Voraussetzung für eine nachhaltige Vermittlung in derartige Beschäftigungsverhältnisse wäre, dass die Beschäftigten in ihrer (niedrig entlohnten) Tätigkeit spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben können. Die Forscher empfehlen eine Gesamtstrategie zu entwickeln, innerhalb derer die Rolle des Niedriglohnsektors für die Überwindung der Langzeitarbeitslosigkeit differenziert betrachtet wird und u.a. eine Weiterbetreuung nach Beschäftigungsaufnahme ermöglicht wird. In einem weiteren Schwerpunkt des Berichts wird die Relevanz von öffentlich geförderter Beschäftigung betont: "Öffentlich geförderte Beschäftigung ist für schwer vermittelbare Personen und damit viele Langzeitarbeitslose, die für andere Instrumente der Arbeitsförderung nicht kaum in Frage kommen, ein wichtiges Instrument".

Die IAB-Stellungnahme 2/2017 kann abgerufen werden unter http://www.iab.de/de/publikationen/iab-stellungnahme.aspx

Das IAB hat außerdem eine neue Infoplattform "Langzeitarbeitslosigkeit und Langzeitleistungsbezug in Deutschland - Ursachen, Konsequenzen, Maßnahmen" bereitgestellt unter

http://www.iab.de/