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RKI: Gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland und im internationalen Vergleich

In der ersten Sonderausgabe 2018 des Journal of Health Monitoring des Robert- Koch-Instituts (RKI) wird aufgezeigt, wie sich die gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland in den letzten 20 bis 30 Jahre entwickelt hat. Darüber hinaus werden die Ergebnisse in den internationalen Forschungsstand eingeordnet und verglichen.

In der Veröffentlichung wird dargelegt, dass sich die ohnehin stark ausgeprägte gesundheitliche Ungleichheit vor allem in der ärmeren Bevölkerung weiter ausgeweitet hat. So hat beispielsweise die Differenz in der Lebenserwartung bei Frauen und Männern mit niedrigem sozioökonomischen Status im Vergleich zu der der wohlhabenderen Bevölkerung erneut zugenommen. Für schwerwiegende Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall wird berichtet, dass die zum Teil stark ausgeprägten Unterschiede zwischen armen und wohlhabenden Menschen über die Jahre relativ konstant geblieben sind. Arme Menschen sterben wesentlich früher und sind über die Lebensspanne länger und schwerer krank als gut Situierte. Für sozial besser gestellte Bevölkerungsgruppen lässt sich hingegen eine Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustands beobachten.

Das Fazit des RKI: Die Verringerung der gesundheitlichen Ungleichheit bleibt wichtiges politisches Ziel. Maßnahmen zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ungleichheit müssen in den Mittelpunkt gerückt werden. Dabei gehe es um wesentlich mehr als die staatlichen Transferleistungen. Diese genügten nicht, um eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sicherzustellen. Darüber hinaus müsse es vor allem um eine Verbesserung der Bildungs- und Arbeitsmarktchancen, die Unterstützung und Stärkung von sozial benachteiligten Familien sowie die Reduzierung von Arbeits- und Umweltbelastungen gehen, von denen sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen verstärkt betroffen sind.

Aus Public Health-Sicht stellt die Verringerung der gesundheitlichen Ungleichheit ein zentrales politisches Ziel dar. Die vorliegenden Erkenntnisse des RKI sollen mit dazu beitragen, auf alte und neue Problemlagen aufmerksam zu machen. Zudem sind die Ergebnisse eine Voraussetzung dafür, bereits umgesetzte politische Maßnahmen und Programme zu bewerten.

Die Sonderausgabe des Journal of Health Monitoring ist als pdf-Datei angefügt und/oder über folgenden Link abrufbar:

https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/JoHM/2018/JoHM_Inhalt_18_S1.html

180320_Journal-of-Health-Monitoring_Gesundheitliche_Ungleichheit.pdf180320_Journal-of-Health-Monitoring_Gesundheitliche_Ungleichheit.pdf