Zum Hauptinhalt springen
hier klicken um zum Inhalt zu springen

Ausgabe 05 | 2021

Liebe Leser*innen,

nicht nur die Corona-Pandemie hat uns allen in den vergangenen Monaten und nunmehr Jahren die eigene Verletzlichkeit verdeutlicht. Auch unsere regionalen Lebensräume sind verletzlich. Die jüngste Flutkatastrophe, v.a. in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hat uns das schmerzlich vor Augen geführt und gezeigt, dass schnelle, über Ländergrenzen hinweg gut koordinierte Katastrophenhilfe Menschenleben rettet und Not lindert. Beeindruckend ist, wie Hilfsorganisationen mit ihren Helfer*innen unermüdlich lokale Hilfe und Unterstützung leisteten und noch immer leisten. Ihnen allen gilt ein besonderer Dank.

Darunter befinden sich auch zahlreiche, dem Paritätischen angeschlossene Hilfsorganisationen. Im Rahmen des Bündnisses „Aktion Deutschland Hilft“ beispielsweise vertritt der Paritätische die Interessen seiner im Bündnis engagierten Mitgliedsorganisationen, die üblicherweise in den Bereichen der internationalen Kooperation und humanitären Auslandshilfe tätig sind. Im „Forum Rettungswesen und Katastrophenschutz“ sind weitere, v. a. im Feld der inländischen Katastrophenhilfe und Rettung engagierte, Mitgliedsorganisationen des Paritätischen zusammengeschlossen. Seine satzungsgemäßen Aufgaben sind  die Organisation und Durchführung von Maßnahmen des Rettungsdienstes, der Notfallversorgung und des Bevölkerungsschutzes im Inland sowie die damit verbundene Interessenvertretung.  

Diskussionen um die Reform des Katastrophenschutzes sowie des Rettungswesens prägen derzeit stark den öffentlichen Diskurs. Einmal mehr haben die jüngsten Ereignisse den dringenden Nachbesserungsbedarf im Katastrophenschutzsystem verdeutlicht. Der Paritätische setzt sich daher gemeinsam mit dem Forum Rettungswesen und Katastrophenschutz für eine längst überfällige Reform des Katastrophenschutzes in Deutschland ein: Insbesondere die Repräsentation sowie die Mitspracherechte von Hilfsorganisationen gilt es künftig auf allen politischen Ebenen und in allen relevanten Steuerungsgremien des Katastrophenschutzes zu stärken und im Zuge der Neuausrichtung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) besonders zu berücksichtigen. Auch geht es darum, Ehrenamt und Freiwilligenarbeit  – als Basis der Katastrophenhilfe – durch ein bundeseinheitliches Hilfsorganisationsgesetz auf sichere Beine zu stellen.

Gerade zum Schutz vulnerabler Personengruppen bleibt es zudem unabdingbar, zielgruppenspezifische und barrierefreie Strategien und Maßnahmen der Prävention und Akuthilfe zu entwickeln, um gegenüber außergewöhnlichen externen Einflüssen weiter resilient zu bleiben und resilienter zu werden. Die vergangenen Monate haben verdeutlicht, welche tragischen Konsequenzen das Fehlen von  oder Lücken in den  Schutzstrategien für vulnerable Personengruppen nach sich ziehen. Unser Gesundheits- und Bevölkerungsschutzsystem sind darauf ausgerichtet, gesundheitliche Risiken abzufedern und – wo möglich – zu eliminieren. Zugleich sind die zur Verfügung gestellten Ressourcen und Kapazitäten nicht unerschöpflich. Umso wichtiger ist es, in wirklich notwendige Maßnahmen der Prävention und Resilienzförderung zu investieren.

Daher heißt es jetzt mehr denn je: Zusammenführen, was zusammengehört. Es ist an der Zeit, die menschliche Gesundheit und den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen als symbiotisch zu betrachten. Nachhaltigkeit und Klimaschutz müssen in der kommenden Legislaturperiode zu wichtigen Zielen der Gesundheitspolitik sowie des Bevölkerungsschutzes werden. Nur wenn dies auf allen Politikfeldern geschieht, können daraus die notwendigen Schlussfolgerungen für unser zukünftiges Zusammenleben gezogen werden.

Lassen Sie uns diesen Weg gemeinsam beschreiten.

Herzlich, Ihr

DAVID_AUSSERHOFER / David Ausserhofer
Schwerpunkt
Ganze Fassadenteile müssen bei den alten Fachwerkhäusern in der Gemeinde Iversheim, Bad Münstereifel, ersetzt werden.

Schnell helfen in der Katastrophe

Die Flutkatastrophe in der Nacht vom 14. Juli in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz machte zwei Sachen klar, wenn es um die Hilfsmechanismen im Land geht. Zum einem gibt es ein großes...
Artikel lesen

Schwerpunkt
Ina Beu | Volkssolidarität Leipziger Land/Muldental e.V.
Viel Empathie zeigten die Kinder und Jugendlichen des Kinder- und Jugendheimes „Völkerfreundschaft“ in Markkleeberg und spendeten einen Teil ihres Taschengeldes.

Erfahrung mit der Flut: "Sachsen hilft!"

Zerstörte Häuser, Brücken, Ernten, aber auch Erinnerungen und Existenzen: Die Realität der Flutbetroffenen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz kennen viele Sächsinnen und Sachsen aus...
Artikel lesen

Schwerpunkt

DLRG-Retter: "Hier wird niemand vergessen!"

Benny Reißlandt ist 31 Jahre alt und fast sein halbes Leben aktiv bei der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG). Uns erzählt er von sich, seiner Motivation als Freiwilliger und seinem...
Artikel lesen

Schwerpunkt

Demenz-WG in Trier knapp gerettet

Wie die Demenz-WG in Trier knapp der Flutkatastrophe entkam, warum der Neuanfang so schwierig ist und trotzdem niemand die Hoffnung aufgibt.
Artikel lesen

Schwerpunkt

Vermisstenrettung: Hunde haben den richtigen Riecher

Rennen, schnüffeln, finden, Belohnung kassieren - für die Hunde ist dieser Samstag Nachmittag im brandenburgischen Unterholz ein großer Spaß. Doch nicht selten ist es auch bitterer Ernst,...
Artikel lesen

Schwerpunkt
Mario Zeidler/Volkssolidarität

Volkssolidarität Berlin macht jetzt auch Krankentransport

Angefangen hat alles mit einer Kollegin aus der ambulanten Pflege. Im Verbund der Volkssolidarität Berlin treffen sich Kolleginnen und Kollegen aus der Pflege, Kitas, Nachbarschaftsprojekten...
Artikel lesen

Schwerpunkt

Interview mit Dr. Uwe Martin Fichtmüller (ASB)

Dr. Fichtmüller über die Gewinnung freiwilliger Helfer*innen, die Social Media Arbeit seines Verbandes und die Arbeit des ASB während der Flutkatastrophe.
Artikel lesen

Schwerpunkt

Nach der Flut: Der Kinderschutzbund OV Bad Münstereifel e.V. im Interview

Die kleine Stadt Bad Münstereifel im Kreis Euskirchen ist überregional dafür bekannt geworden, dass Schlagersänger Heino dort ein Café betrieben hat. Traurige Berühmtheit erlangte sie im...
Artikel lesen

Schwerpunkt

Katastrophenschutz der Zukunft - Das sagen Mitglieder

"Was muss getan werden, um Katastrophen in Zukunft besser bewältigen zu können?" fragten wir Paritätische Mitgliedsorganisationen, die der Verband im Bündnis Aktion Deutschland Hilft...
Artikel lesen

Frühere Ausgaben

zurück zum Seitenanfang