Der Sommer 2015 liegt weit hinter uns. Bund, Länder, Kommunen und Zivilgesellschaft haben die großen Herausforderungen der Aufnahme vieler hunderttausend Schutzsuchender inzwischen weitgehend bewältigt. Und jetzt?! Legale Zugangswege gibt es nach wie vor wenige und das Ankommen in Europa wird an den EU-Außengrenzen und davor zunehmend verhindert. Es heißt, die Integrationsfähigkeit der deutschen Bevölkerung sei erschöpft und die langfristige Unterbringung in Großunterkünften bzw. sog. AnkER-Zentren sei die Voraussetzung dafür, dass abgelehnte Schutzsuchende Deutschland tatsächlich wieder verlassen. Gleichzeitig engagieren sich nach wie vor Viele für die Aufnahme von Geflüchteten und es gibt viele gute Beispiele gelungener Integration.
Auf der Suche nach Schutz, neuen Perspektiven und Zugehörigkeit machen diejenigen, die es bis nach Deutschland schaffen, also sehr widersprüchliche Erfahrungen.
Gemeinsam haben wir die Jahrestagung genutzt, um aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen in der Flüchtlingspolitik zu beleuchten, um Handlungsbedarfe im Bereich des Ankommens und Bleibens, aber auch beim Verlassenmüssen von Deutschland zu identifizieren und Lösungsansätze in der konkreten Praxis zu diskutieren.
Insgesamt 90 Vertreter*innen aus den Landesverbänden des Paritätischen, Mitarbeiter*innen von Mitgliedsorganisationen und sonstige Vertreter*innen von Wohlfahrtsverbänden und im Bereich der Flüchtlingspolitik tätigen Organisationen nahmen teil.
14:00 Uhr Begrüßung
Prof. Dr. Rolf Rosenbrock, Der Paritätische Gesamtverband
14:15 Uhr Vorträge
Kerstin Becker, Der Paritätische Gesamtverband und Jana Ciernioch, S.O.S. Méditerranée
16:15 Uhr Arbeitsgruppen
AG 1: Unabhängige Asylverfahrensberatung - Ein Auslaufmodell?
Input: Bernward Ostrop, Deutscher Caritasverband, Moderation: Kerstin Becker, Der Paritätische GesamtverbandErgebnisse
AG 2: Verfahren zur Identifizierung und Versorgung besonders Schutzbedürftiger
Input: Jenny Baron, Bundesarbeitsgemeinschaft Psychosozialer Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer e.V., Moderation: Harald Löhlein, Paritätischer Gesamtverband
AG 3: Recht auf Bildung und Zugang zu Regelschulen vor der Umverteilung
Input: Juliane Meinhold, Der Paritätische Gesamtverband, Moderation: Janine Metelmann, Der Paritätische NRW
AG 4: Gewalt und Gewaltschutz in Unterkünften: Bedingungen und Lösungsansätze
Input: Friedrich Kiesinger, Melanie Rohrer-Tlili, Nathalie Grassmuck, Albatros gGmbH Berlin, Moderation: Susann Thiel, Der Paritätische Gesamtverband
Präsentation Albatros
Ergebnisse
19:30 Uhr Abendprogramm
09:00 Uhr Vortrag
Nele Allenberg und Dr. Jorgos Sotiriadis, Beauftragter des Senats von Berlin für Integration und Migration
Präsentation
Zum Gesamtkonzept
09:45 Uhr Moderiertes Gespräch
mit: Josephine Schwittek, AGIUA Migrations- und Jugendsozialarbeit e.V., Heiko Höcker, Sterntaler Schwerin e.V. und Gesa Harbig, VMDO e.V.
11:00 Uhr Arbeitsgruppen
AG 1: Bleibechancen für Geduldete: Von Ausbildungsduldung, Beschäftigungsduldung bis Bleiberechtsduldung
Input: Dr. Gesa Busche, RESQUE continued, Sächsischer Flüchtlingsrat e.V., Moderation: Harald Löhlein, Der Paritätische Gesamtverband
AG 2: Legale Zugangswege: Resettlement und Community Sponsorhip
Input: Rebecca Einhoff, UNHCR Deutschland, Moderation: Stefan Kollasch, Paritätischer Gesamtverband
Präsentation
Ergebnisse
Wichtige Informationen zum Resettlement
AG 3: Zugang geflüchteter Menschen zum Arbeitsmarkt
Input: Katja Schwarz, ViA Ruhr e.V., Tina Hofmann, Der Paritätische Gesamtverband, Moderation: Brigitte Beierling, Der Paritätische Gesamtverband
Präsentation Hofmann
Ergebnisse
AG 4: Bleiben ohne Perspektive: Von dauerhaft in der AnkER-Einrichtung Bleibenden und Illegalisierten
Input: Dr. Stephan Dünnwald, Bayrischer Flüchtlingsrat, Moderation: Susann Thiel, Der Paritätische Gesamtverband
AG 5: Rückkehr: Abschiebung oder freiwillige Rückkehr um jeden Preis? Herausforderung für die Beratungspraxis
Input: Nadja Saborowski, DRK-Generalsekretariat, Moderation: Kerstin Becker, Der Paritätische Gesamtverband
12:30 Uhr Zum Abschluss
Harald Löhlein, Der Paritätischer Gesamtverband
Heiko Höcke, Sterntaler Schwerin e.V.