Der Paritätische Gesamtveband steht für Vielfalt, Respekt und Offenheit. Wir engagieren uns an der Seite derer, die sich für die Gleichberechtigung von Menschen der verschiedenen sexuellen und geschlechtlichen Identitäten einsetzen. Unser Verständnis von Sozialer Arbeit ist dabei von einer menschenrechtsorientierten Haltung geprägt, die diskriminierende und menschenfeindliche Bezüge ausschließt.
Erstmals hat das Deutsche Institut für Wirtschaft (DIW) die Situation von LGBTQI*-Menschen, also Menschen, die sich als lesbisch, schwul, bisexuell, trans*, queer oder intergeschlechtlich bezeichnen, auf Basis empirischer Daten hinsichtlich ihrer Situation am Arbeitsmarkt untersucht. Der Wochenbericht des DIW zeugt von einer überproportional hoch gebildeten Gruppe, die zugleich oftmals Diskriminierungserfahrungen machen, überproportional häufig im Bereich des Gesundheits- und Sozialwesens berufstätig ist und Branchen meidet, in denen eine fehlende Akzeptanz von LGBTQI*-Personen erwartet wird.
Für den Paritätischen kann davon ausgegangen werden, dass in Paritätischen Einrichtungen überproportional viele LGBTQI*-Menschen beschäftigt sind. Maßnahmen und Positionierungen des Paritätischen, die von Offenheit und Toleranz gegenüber LGBTQI*-Menschen zeugen kommt damit einerseits eine hohe Relevanz zu. Andererseits machen diese den Paritätischen für LGBTQI*-Menschen als Arbeitgeber attraktiv und aufgrund bestehender struktureller Hürden am Arbeitsmarkt auch notwendig.
Das von der AG Rechte von Frauen und LSBTI* des FORUM MENSCHENRECHTE initiierte und erarbeitete Papier schaut auf die Auswirkungen der coronabedingten Beschränkungen auf bestimmte Themen und Gruppen und gibt Empfehlungen für kurzfristige Maßnahmen zur Verbesserung der Situation sowie für nachhaltige Maßnahmen. Bereits jetzt wird sichtbar, dass die mit der Krise verbundenen Einschränkungen – wie Schließungen von Kitas und Schulen – und die damit entstandenen neuen Herausforderungen für Familien alte und nur scheinbar überwundene Rollenklischees neu beleben. Die AG Rechte von Frauen und LSBTI* im FORUM MENSCHENRECHTE hat versucht, Antworten auf Fragen zu finden, die sich hinsichtlich Geschlechtergerechtigkeit und Gleichstellung der Geschlechter ergeben. Die Empfehlungen orientieren sich insbesondere an den Richtlinien von internationalen Institutionen, an die sich die Staaten bei der Pandemiebekämpfung halten sollen, um ihren menschenrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen.
Der LSVD informiert auf seiner Internetseite, wie sich Covid19 auf Lesben, Schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen auswirkt. Es werden insbesondere Tipps, Hinweise und Links zu entsprechenden Beratungs- und Unterstützungsangeboten aufgelistet.
Der Paritätische Gesamtverband verurteilt Konversions- und Umpolungstherapien für homosexuelle und transsexuelle Menschen aufs Schärfste. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um minderjährige oder um volljährige Personen handelt. Der Paritätische Gesamtverband fordert daher ein generelles Verbot von Konversions- und Umpolungstherapien für alle Menschen und Altersgruppen.
Geschlechtsangleichende medizinische Eingriffe an Neugeborenen und Kindern, die mit uneindeutigem Geschlecht zur Welt kommen, sind höchst umstritten. Der Paritätische begrüßt deshalb grundsätzlich den Gesetzesentwurf des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz zum Verbot von geschlechtsverändernden operativen Eingriffen an Säuglingen und Kindern, fordert jedoch in seiner Stellungnahme Nachbesserungen, um Gesetzesumgehungen zu verhindern.
Der Bundesverband Queere Bildung e. V. ist seit 2020 Träger des für die Laufzeit von fünf Jahren angelegten Modellprojekts "Bildungs_lücken schließen - Aufbau, Qualifizierung und Stärkung queerer Bildungsprojekte in strukturschwachen Regionen bundesweit", das im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben" mit Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert wird.
Geschlechtliche Identität ist von fundamentaler Bedeutung für ein jedes Individuum, eine höchstpersönliche Angelegenheit und steht deshalb unter dem Schutz des allgemeinen Persönlichkeitsrechts. Der Paritätische Gesamtverband tritt deshalb für einen weiteren Geschlechtseintrag im Personenstandsrecht ein.
Frank, Katrin
Referentin; Familienhilfe/-politik, Frauen und Frühe Hilfen
Tel.: 030|24636-465
Im Jahr 2018 feierte der Paritätische den 70. Geburtstag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Auch zwei queere Motive waren Teil der Kampagne "Mensch du hast Recht!"