Abschlussbericht des IAB zum Modellprojekt Early Intervention, Frühzeitige Arbeitsmarktintegration von Asylbewerber/-innen

Zu den relevanten Aussagen zählt insbesondere;
- dass die Arbeitsmarktintegration trotz des Zugangs von arbeitsmarktnahen, gut qualifizierten und motivierten Asylsuchenden zum Projekt sehr hürdenreich ist und lange Zeit in Anspruch nimmt, weshalb in dem Projekt mit anderen Erfolgszielen als Integrationen gearbeitet wurde;
- die Betreuung durch die Vermittlungsfachkräfte aufgrund der Unterstützungsbedarfe sehr herausfordernd, in vielen Fällen sogar überfordernd ist und faktisch eine intensive Einzelfallbetreuung bzw. Coaching auch über Maßnahmen hinweg bis in Helfertätigkeiten hinein (Nachbetreuung) erforderlich ist; weshalb ein Betreuungsschlüssel von 1:70 als notwendig erachtet wurde;
- die Anzahl angebotener Deutschkurse im Projektzeitraum unzureichend war;
- die Verfahren zur Anerkennung ausländischer Qualifikationen sehr langwierig sind und auch aufgrund der Sprachlastigkeit voller Hürden sind;
- rechtliche Lockerungen beim Arbeitsmarktzugang nötig wären und Arbeitsmarktinstrumente stärker geöffnet werden sollten;
- BA-interne Schnittstellen zwischen Vermittlungskraft, Arbeitgeberservice und Berufsberatung und Kooperationshemmnisse aufgrund des BA-Controllings zu überwinden waren;
- der Rechtskreiswechsel zum SGB II nur am Rande Bestandteil des Projekts war, sich aber zukünftig absehbar große Fallzahlen im SGB II ergeben werden. An der Schnittstelle SGB II - III werden große Hürden etwa aufgrund der unterschiedlichen Betreuungsstrukturen gesehen. Als ein Lösungsansatz wird die Bildung von rechtskreisübergreifenden Expertenteams genannt.
- Im Hinblick auf das Risiko der Langzeitarbeitslosigkeit und des Langzeitleistungsbezugs sollten Instrumente zur Erhöhung der sozialen Teilhabe entwickelt werden.
AbschlussberichtIAV.pdf