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Bergfest in Sachen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

Fachinfo
Erstellt von Jana Galala

Vor 20 Monaten begann im Modellprojekt das, was für Unternehmer in Zeiten des demografischen Wandels kein Fremdwort mehr sein sollte. Vielmehr stellt es eine gewinnbringende Führungsaufgabe mit Gewinnen für alle Seiten dar.

Vor 20 Monaten begann im Modellprojekt das, was für Unternehmer in Zeiten des demografischen Wandels kein Fremdwort mehr sein sollte. Vielmehr stellt es eine gewinnbringende Führungsaufgabe mit Gewinnen für alle Seiten dar – Der Paritätische Wohlfahrtsverband initiierte in Kooperation mit der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) das Projekt „Gesund und sicher arbeiten in kleinen und mittleren Unternehmen des Paritätischen“. Ziel des dreijährigen Projekts ist es, das Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz fest in den Mitgliedsorganisationen des Paritätischen zu verankern, Verantwortungsbewusstsein zu schaffen und damit gute und sichere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten zu erreichen. Damit soll vor allem dem Fachkräftemangel begegnet werden, der im Bereich Betreuung und Pflege bereits deutlich zu spüren ist. Sieben Landesverbände des Paritätischen wurden als Modellregionen ausgewählt. In den Branchen Kinderbetreuung, Altenpflege und Behindertenhilfe wird nun durch Aufklärung und Weiterbildung dafür gesorgt, das Thema Gesundheit am Arbeitsplatz ins Bewusstsein von Vorständen und Führungskräften zu rücken. Neben Rücken- und Hautgesundheit stehen vor allem die Themen psychische Belastung sowie Gewalt und Aggression im Fokus der Arbeit. Gesundheitsgerechte Führung und alternsgerechtes Arbeiten dienen hier als Schlüssel zum Erfolg.

„Und was haben wir davon?“

Das fragt die kleine oder mittlere Einrichtung, die Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband ist. „Eine ganze Menge!“, sagt die Projektleitung. Von Durchblick im Dschungel der Fortbildungsangebote, über Rechtssicherheit und praktische Hilfen – der Nutzen für die Mitgliedsorganisationen ist groß. Unterstützt werden die Unternehmen vor allem durch Information, Betreuung und Vernetzung mit anderen Unternehmen. Netzwerke schaffen und Synergien bilden ist hier das Stichwort. Aber auch praktische Hilfen gehören zum Maßnahmenplan des Projekts. So wurde jüngst ein Online-Tool entwickelt, mit dem Kitaleitungen selbst vom heimischen Rechner aus die für sie notwendige Gefährdungsbeurteilung für ihre Einrichtung durchführen können. Auch für den Bereich Pflege ist ein solches Tool vorgesehen, welches eine große Arbeitserleichterung für die ohnehin überlasteten Betriebe darstellt.\t
Wesentlicher Bestandteil des Projekts sind auch zahlreiche Veranstaltungen für Führungskräfte, Vorstände und Personalverantwortliche aus den drei Modellbranchen. Man trifft sich, tauscht sich aus, lernt und qualifiziert sich. 16 dieser exklusiven Veranstaltungen gab es bereits, die Nachfrage nach jeder einzelnen ist groß und auch die Resonanz der Teilnehmer durchweg positiv.

Und was kommt jetzt?

Gut die Hälfte der Projektlaufzeit ist rum. Zum „Bergfest“ stellt sich nun die Frage: Was war und was wird noch kommen? Eine große, wenn nicht die größte Hürde wurde bereits genommen: Das Thema Gesundheitsschutz ist präsent, die Unternehmer sensibilisiert und aufmerksam. Sie müssen etwas tun, wenn sie auch in zehn Jahren noch gesunde Mitarbeiter haben und vor allem Nachwuchs finden wollen. Denn gesunde Arbeit ist wichtig, gerade in Zeiten des demografischen Wandels, das haben viele jetzt verstanden. Der nächste Schritt wird nun sein, die Betriebe weiter zu begleiten und ihnen zu zeigen, was sie tun können. Gleichzeitig sollen mit weiteren 14 geplanten Veranstaltungen noch mehr Unternehmer erreicht werden. Auch das Thema Nachhaltigkeit ist in der zweiten Hälfte eine große Aufgabe. Wie kann Gesundheitsförderung dauerhaft integriert werden? Wie bleibt das Thema präsent, auch nach dem Projekt? Wie kann ein Qualitätsmanagement einbezogen werden und wie können auch andere Wohlfahrtsverbände von den Ergebnissen profitieren? All das sind Fragen, denen nun nachgegangen werden muss. Um den Mitgliedsorganisationen auch in Zukunft Unterstützung bieten zu können.\t
Und wenn sie denn alles nutzen, was ihnen geboten wird, erwarten sie nicht nur gesunde, motivierte und leistungsfähige Mitarbeiter, sondern auch zufriedene Kinder, Betreute und Pflegebedürftige in den kleinen und mittleren Einrichtungen des Paritätischen. Das, was eigentlich so selbstverständlich sein sollte.