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Die Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht neuen Bericht zur Arbeitsmarktsituation von langzeitarbeitslosen Menschen 2014

Fachinfo
Erstellt von Praktikant 05

Während im Jahr 2014 die Zahl der Arbeitslosen zum Vorjahr um 2% auf 2, 9 Mio. im Jahresdurchschnitt sinkt, steigt die der Langzeitarbeitslosen im Vorjahresvergleich weiter an. Dabei kommt älteren Menschen und Geringqualifizierten ein überdurchschnittlich hohes Risiko der Langzeitarbeitslosigkeit zu.

Im Jahr 2014 waren 1,1 Mio. Menschen länger als ein Jahr arbeitslos. Im Vorjahresvergleich entspricht dies einer Steigerung der Langzeitarbeitslosigkeit um 1%. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen ist mit Bezug zum Vorjahr von 36,3% (1,069 Mio.) auf 37,2% (1,077 Mio.) gestiegen. Zudem ist mit 951.000 Personen die Mehrheit der Langzeiterwerbslosen dem SGB II zugeordnet (2013: 921.000), während zum SGB III 126.000 langzeitarbeitslose Menschen zählen (2013: 130.000). Zudem zeigt sich durch den Anstieg von der Anzahl der Personen, deren Arbeitslosigkeit zwei Jahre und länger andauert, um 4% auf 21% eine leichte Verhärtung der Langzeitarbeitslosigkeit im Jahr 2014. Im bundesweiten Vergleich zeigt sich, dass insbesondere Nordrhein-Westfalen und Bremen mit einem Anteil von 43,6% den höchsten Anteil an Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen aufweisen (Bundesdurchschnitt: 37,2%).

Mit Bezug auf soziostrukturelle Merkmale weisen insbesondere ältere Menschen (55 Jahre und älter) sowie Geringqualifizierte ein vergleichsweise hohes Risiko auf, länger als ein Jahr ohne Beschäftigung zu sein. So kommt mit 49% älteren Menschen im Vergleich zu allen Arbeitslosen ein deutliches höheres Risiko zu langzeitarbeitslos zu sein, deren Risiko bei 37% liegt. Zudem ist eine Steigerung vom Anteil der älteren Langzeitarbeitslosen, die zwölf Monate und länger auf der Suche nach einer Beschäftigung sind, an allen älteren Arbeitslosen um 3% zum Vorjahr, auf 49%, zu verzeichnen. Im Vergleich zum Durchschnitt von 20%, kommt älteren Arbeitslosen mit 27% zudem ein überdurchschnittliches Risiko zu länger als 2 Jahre erwerbslos zu sein.
Weiterhin sind Arbeitslose ohne Berufsausbildung mit 42% einem überdurchschnittlich hohen Risiko der Langzeitarbeitslosigkeit ausgesetzt, während bei den Arbeitslosen mit Berufsausbildung 33% ein Jahr oder länger erwerbslos sind. Darüber hinaus zeigt sich bei Geringqualifizierten mit 25% (2013: 23%) ein über dem Durchschnitt von 20% (2013: 19%) liegendes Risiko einer verhärteten Erwerbslosigkeit von zwei Jahren und länger.

Bei arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen werden Langzeiterwerbslose am häufigsten in Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung sowie in Beschäftigung schaffende Maßnahmen gefördert. 21,2% der Langzeitarbeitslosen, die 2013 eine Maßnahme beendeten, waren sechs Monate nach Maßnahmeaustritt sozialversicherungspflichtig beschäftigt, wohingegen die Eingliederungsquote für alle durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen geförderte Personen 40,3% beträgt.

Zudem kommt Langzeitarbeitslosen im Vergleich zu Kurzzeitarbeitslosen eine deutlich geringere Chance zu die Arbeitslosigkeit zu beenden. Während die Abgangsrate bei Kurzzeitarbeitslosen 2014 bei 9,9% liegt, beträgt die der Langzeiterwerbslosen seit 2012 konstant 1,5%. Außerdem zeigt der Vergleich zwischen den Rechtskreisen, dass Langzeitarbeitslose aus dem Rechtskreis des SGB II eine zweimal geringere Chance (1,3%) haben ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Beschäftigung zu beenden als solche aus dem SGB III (3%). Mit Bezug zum Abgang nach Branchen zeigt sich, dass die Mehrheit langzeitarbeitsloser Personen (19,8%) eine Beschäftigung in der Zeitarbeitsbranche findet. Von den langzeitarbeitslosen Personen, die 2013 eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt aufnehmen, sind 51% nach 1, 6 und 12 Monaten noch sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die Kurzzeitarbeitslosen verzeichnen hier einen Wert von 58%.
Beim Arbeitslosengeld II- und Langzeitleistungsbezug zeigt sich 2014, dass von den 4,4 Mio. der Arbeitslosengeld II-Beziehern 3,1 Mio. Langzeitleistungsbezieher sind. Von diesen sind wiederum 777.000 langzeitarbeitslos (2013: 760.000).


BA_Langzeitarbeitslosigkeit 2014.pdfBA_Langzeitarbeitslosigkeit 2014.pdf