Kita-Bericht 2022 des Paritätischen Gesamtverbandes
Der Kita-Bericht 2022 des Paritätischen Gesamtverbandes gibt detaillierte Einblicke zum Stand der Qualitätsentwicklung und der praktischen Umsetzung des so genannten Gute-Kita-Gesetzes. Grundlage für den Bericht ist eine Umfrage unter Kindertageseinrichtungen, die gemeinsam mit Wissenschaftler*innen der Universität Osnabrück durchgeführt und ausgewertet wurde. Defizite wurden in allen Handlungsfeldern der frühen Bildung, Erziehung und Betreuung festgestellt. Besonders auffällig waren die großen sozialräumlichen Unterschiede. Kindertageseinrichtungen in benachteiligten Sozialräumen benötigen demzufolge eine deutlich bessere Unterstützung.
Mit dem Kita-Bericht begleitet der Paritätische Gesamtverband die durch den Bund mitgestaltete Qualitätsentwicklung in der Kindertagesbetreuung. Er erfasst insbesondere die konkreten Probleme und Wahrnehmungen von pädagogischen Fach- und Leitungskräften in den verschiedenen Handlungsfeldern der Qualitätsentwicklung, wie sie im Gute-Kita-Gesetz definiert werden In der Umfrage wurden die Teilnehmenden aufgefordert, Aussagen zu über 100 Aspekten der Qualitätsentwicklung in allen Handlungsfeldern zu treffen. Zusätzlich wurden die Teilnehmenden zu den bisherigen Erfahrungen mit der Pandemie befragt. Diese Ergebnisse sind dem Bericht als Schwerpunktthema vorangestellt.
Arbeitsbelastung und Rahmenbedingungen während der Pandemie sowie vielerorts unzureichende Personalschlüssel erschweren es dem Bericht zufolge, den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden und führen zu einer hohen Unzufriedenheit bei den pädagogischen Fachkräften. Ein zentrales Ergebnis ist, dass der anhaltend hohe Fachkräftemangel in jeder zweiten Kindertageseinrichtung bundesweit eine bessere Auslastung der Kapazitäten verhindert. Der Paritätische fordert angesichts der alarmierenden Befunde konzertierte Anstrengungen aller politischen Ebenen zur Qualitätsentwicklung und Fachkräftegewinnung.
Dieser Bericht berücksichtigt zudem die von den Befragten eingeschätzten Sozialräume im Umfeld der Kindertageseinrichtung. Das erlaubt ein besseres Verständnis davon, wie die sozioökonomischen Verhältnisse in den Sozialräumen mit den Arbeitsbedingungen in den Kindertageseinrichtungen zusammenhängen. Um Benachteiligungen für armutsbetroffene Kinder bereits in der Kindertageseinrichtung abzubauen, braucht es eine gezielte Unterstützung und eine bessere personelle Ausstattung in benachteiligten Sozialräumen.