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Studie zu medialer Stigmatisierung psychisch Kranker nach dem „Germanwings“-Absturz

Fachinfo
Erstellt von Sabine Bösing

Das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) führte eine Studie zu medialer Stigmatisierung psychisch Kranker nach dem „Germanwings“-Absturz durch. Dabei gingen die Autoren Steffen Conrad von Heydendorff und Harald Dreßing insbesondere der Frage nach, welche Rolle eine mögliche psychische Erkrankung des Kopiloten als medialer Erklärungsansatz für den Absturz gespielt hat.

Für ihre Studie untersuchten die Autoren retrospektiv insgesamt 251 Texte aus zwölf verschiedenen überregionalen Printmedien. Nach den vorliegenden Ergebnissen ist davon auszugehen, dass es durch die deutliche mediale Fokussierung auf eine psychische Erkrankung des Kopiloten als Absturzursache zu einer „riskanten Berichterstattung“ gekommen ist, die Stigmatisierungseffekte für psychisch Erkrankte haben kann. Die möglicherweise stigmatisierenden Effekte der „riskanten Berichterstattung“ werden durch die beträchtliche Anzahl „expliziter Stigmatisierungsmerkmale“ zusätzlich verstärkt.

Die Publikation ist ab sofort online verfügbar:
https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/issue/eFirst/10.1055/s-00000062