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Weltalten-Index 2014 veröffentlicht

Fachinfo
Erstellt von Uwe Demuth

Die Gruppe der älteren Menschen wächst weltweit schneller als die jeder anderen Altersgruppe. Wie sich die Regierungen darauf einstellen und wie sich die Lage älterer Menschen entwickelt, zeigt der Weltalten-Index 2014, der zum Weltaltentag von der internationalen Entwicklungsorganisation HelpAge veröffentlicht wird.

150 Millionen alte Menschen sind in den 96 erfassten Ländern weiterhin ohne eine finanzielle Absicherung im Alter. Dies muss dringend geändert werden. Deshalb fordert HelpAge Deutschland von der Bundesregierung, sich bei den Verhandlungen für eine neue Entwicklungsagenda Post-2015 für die soziale Absicherung älterer Menschen weltweit einzusetzen und die Forderungen nach einer Datenrevolution zu unterstützen.

Norwegen hat Schweden im neuen Weltaltenindex auf dem ersten Platz abgelöst. Deutschland belegt unter 96 Ländern den 5. Platz und ist damit um zwei Plätze zurückgefallen. Die Staaten, die für den Index untersucht wurden, repräsentieren 91 Prozent der weltweiten Altenbevölkerung. In 40 der untersuchten Länder werden 2050 mehr als 30 Prozent der Bevölkerung älter als 60 Jahre sein.

„Der neue Weltalten-Index erfüllt den Aufruf des UN-Generalsekretärs zu einer Datenrevolution, um den Blick der internationalen Politik stärker auf die Bevölkerungsgruppen zu lenken, die bis heute bei den Entwicklungsanstrengungen übersehen werden“, so Michael Bünte, Geschäftsführer von HelpAge Deutschland. „Gerade die Situation alter Menschen wird vielfach überhaupt nicht statistisch erfasst und Hilfsprogramme für sie folglich auch nicht entwickelt.“

Der Index 2014 legt seinen Schwerpunkt auf die wirtschaftliche Situation alter Menschen weltweit und auf die Rolle, die Rentensysteme hierbei spielen. Er räumt mit dem Vorurteil auf, solche Systeme seien für Entwicklungsländer nicht finanzierbar. Er macht deutlich, dass die Aussicht auf eine Rente die Lebensentscheidungen der jüngeren Generationen wesentlich beeinflusst, z.B. bei der Zahl der gewünschten Kinder.

Bei der Kategorie „Einkommenssicherheit“ steht Deutschland auf Position 15, sechs Plätze tiefer als 2013. Hier haben auch einige Schwellenländer Deutschland überholt. Basis für die Bewertung dieser Kategorie ist die Abdeckung der Altenbevölkerung mit einer Rente, die Armutsrate der älteren Bevölkerung, ihr Durchschnittseinkommen im Vergleich zum Rest der Bevölkerung sowie das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf.

Der Weltalten-Index wurde zusammen mit internationalen Statistik-Experten der Vereinten Nationen, der Weltgesundheitsorganisation, der Weltbank und weiteren wissenschaftlichen Institutionen entwickelt. Er erscheint jährlich und wird ständig weiterentwickelt. So wird vor allem angestrebt, die Zahl der erfassten Länder zu steigern, die Daten auch nach Geschlecht darzustellen sowie weitere Indikatoren zu verwenden.

Index und Grafik zum Downloadunterwww.helpage.de

Die Veröffentlichung des zweiten Weltalten-Index wird begleitet von Aktionen in mehr als 50 Ländern im Rahmen der internationalen Kampagne Age Demands Action (Alter fordert Aktion) von HelpAge.

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), HelpAge International, HelpAge Deutschland und die Allianz-Gruppe veranstalten vom 28.-29. Oktober die internationale Konferenz „THANKS, OTTO!“ in Berlin 125 Jahre nach Einführung des ersten staatlichen Rentensystems in Deutschland durch Otto von Bismarck. Die Konferenz beschäftigt sich mit den neuen globalen Herausforderungen und Perspektiven der Alterssicherung.

Quelle: Auszug aus Pressemitteilung HelpAge vom 01.10.2014