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Zusammenhänge zwischen Migration und Entwicklung

Fachinfo
Erstellt von Marta Bociek

Im Auftrag von terre des hommes und der Welthungerhilfe hat die Universität Osnabrück eine Studie zu den Zusammenhängen zwischen Migration und Entwicklung herausgegeben

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Migration auf der einen Seite zahlreiche Chancen und Potentiale für Ziel- und Herkunftsländer als auch für die Migrantinnen und Migranten selbst bietet: So profitieren die Herkunftsländer u.a. von den Geldüberweisungen der Migrantinnen und Migranten, die darüber hinaus neues Wissen und soziale Ressourcen in die Herkunftsländer einbringen. Für die Migrantinnen und Migranten können sich durch ihren Aufenthalt im Zielland neue Erwerbs- und Bildungschancen und damit eine Verbesserung ihres Lebensstandards ergeben. Die Zielländer profitieren von den zusätzlichen Arbeitskräften, die dem Markt zur Verfügung stehen und der gesteigerten Innovationskraft.

Gleichzeitig weist die Studie daraufhin, dass begrenzte Teilhabemöglichkeiten und eine eingeschränkte Handlungsmacht von Migrantinnen und Migranten in den Zielländern dazu führen, dass sie oft Diskriminierung und Ausbeutung ausgesetzt sind. Auch in den Herkunftsländern kann Abwanderung neben den zahlreichen positiven Aspekten zu einem brain drain und zu einem Fokus auf die Erwerbstätigkeit in anderen Ländern beitragen.

Der Autor der Studie empfiehlt die Verknüpfung von Migration und Entwicklung auf Langfristigkeit auszulegen und betont, dass Entwicklungspolitik zwar zur Krisenprävention und Konfliktbearbeitung sowie zum Schutz von Flüchtlingen und besonders verletzlichen Gruppen beitragen könne, jedoch keinen Einfluss auf die weltweiten Fluchtbewegungen habe. Ferner müsse die Fokussierung auf arbeitsmarkt- und sicherheitspolitische Interessen von Migration in den Zielländern überwunden werden und sollten sich staatliche Akteure weniger auf die Steuerung von Migration konzentrieren als auf die Schaffung von legalen Wegen der Zuwanderung durch z.B. bilaterale Wanderungsabkommen. Bislang seien die Migrationsregime primär auf Abwehr und Schließung gegenüber Zuwanderern aus dem globalen Süden ausgerichtet. Daher sei eine Debatte über die Ziele von Migrationspolitik sowohl auf EU- als auch auf BRD-Ebene dringend notwendig.

Die Studie kann hier heruntergeladen werden.