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Zwei neue Studien zu Rassismus in Deutschland

Fachinfo
Erstellt von Susann Thiel

Mit der neuen „Mitte“-Studie mit dem Titel „Die enthemmte Mitte.“ liegt eine aktuelle Erhebung vor, die autoritäre und rechtsextreme Einstellungen in Deutschland untersucht. Demnach haben sich „klassisch rechtsextreme Einstellungen“ in den vergangenen Jahren zwar kaum unverändert, jedoch gibt es einen Anstieg in der Entwicklung der Abwertung von Asylbewerber/-innen, Muslim/-innen und Sinti/Sintize und Roma/Romnija.

Mit der neuen „Mitte“-Studie mit dem Titel „Die enthemmte Mitte.“ liegt eine aktuelle Erhebung vor, die autoritäre und rechtsextreme Einstellungen in Deutschland untersucht. Demnach haben sich „klassisch rechtsextreme Einstellungen“ in den vergangenen Jahren zwar kaum unverändert, jedoch gibt es einen Anstieg in der Entwicklung der Abwertung von Asylbewerber/-innen, Muslim/-innen und Sinti/Sintize und Roma/Romnija.

Mehr Informationen:

Decker, Oliver, Johannes Kiess und Elmar Brähler (2016): Die enthemmte Mitte. Autoritäre und rechtsextreme Einstellung in Deutschland. Die Leipziger «Mitte-Studie» 2016.

Präsentation mit den wichtigsten Begriffen, Zahlen und Ergebnisse: https://www.boell.de/sites/default/files/uploads/2016/06/2016-06-die_enthemmte_mitte_pk.pdf

Komplette Studie: https://www.boell.de/sites/default/files/2016-06-mitte_studie_uni_leipzig.pdf

Eine andere soziologische Studie der Universität Tübingen verdeutlicht, dass in Zeiten hoher Einwanderung die „Angst vor dem Fremden“ - in anderen Worten: Rassismus - am stärksten in Regionen mit wenigen Migrant_innen ist. Der Studie nach sind in den Landkreisen mit dem geringsten Anteil an Zuwander_innen die Ängste vor negativen Konsequenzen in Bezug auf den Arbeitsmarkt oder die Kriminalitätsrate am weitesten verbreitet.

Dies geht einher mit der Beobachtung, dass in den letzten 15 Jahren immer mehr deutsche Bürger_innen aus Vierteln mit einem hohen Anteil an Migrant_innen weggezogen sind. Bewohner_innen in besser situierten Stadtvierteln mit einem eher geringen Anteil an Zuwander_innen sind zudem eher „tolerant“ gegenüber Migrant_innen eingestellt.

„Das deutet darauf hin, dass Menschen der Zuwanderung besonders positiv gegenüber stehen, wenn sie zwar im Alltag sichtbar, aber weniger in der unmittelbaren Nachbarschaft zu finden ist“, so der Sozialwissenschaftler Weber.

Weber, Hannes (2016): Mehr Zuwanderer, mehr Fremdenangst? Ein Überblick über den Forschungsstand und ein Erklärungsversuch aktueller Entwicklungen in Deutschland, in: Berliner Journal für Soziologie, 2016.

http://link.springer.com/article/10.1007/s11609-016-0300-8