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Süß und Paritätisch: Honig aus eigener Produktion

Es summt auf dem Dach der Landesgeschäftsstelle des Paritätischen in Schleswig-Holstein. Tausende von Bienen haben hier im Kieler Stadtteil Gaarden ein neues Zuhause gefunden und bedanken sich eifrig bei den Paritäter*innen mit leckerem Honig.

Michael Saitner ist Landesgeschäftsführer beim Paritätischen Schleswig-Holstein und hat  schon lange ein Herz für die kleinen Insekten.  An die Biene sei er eher über sein „privates Hobby“ gekommen. Ein guter Freund und auch seine Mutter halten Bienen und so lag es nahe, dass auch Michael Saitner ein paar Bienenvölker in seinem eigenen Garten Unterkunft gewährt . „Und da wir hier als Landesgeschäftsstelle auch eine kleine Terrasse haben und zentral liegen, war das ein kurzer Weg“, erklärt Saitner weiter. Seitdem stehen sechs Bienenkästen auf dem Dach der Kieler Geschäftsstelle, die von einem Imker betreut werden.

Der Imker heißt Philipp Sosnowski und betreibt die kleine Imkerei Immenstolz mit seiner Frau Ines im Nebenberuf. Ähnlich wie bei Herrn Saitner hat die Bienenbegeisterung eine familiäre Vorgeschichte: Herr Sosnowskis Vater war ebenfalls Imker. „Erst habe ich das immer verteufelt, weil es auch mit viel Arbeit zu tun hatte“, lacht Herr Sosnowski. „Aber irgendwann lernt man die Bienen lieben und kann nicht mehr ohne. Und wenn man seinen eigenen Honig erstmal gegessen hat, ist es sowieso um einen geschehen.“

Aber was macht man überhaupt als Imker? „Die Arbeit ist die Bienenpflege“, erklärt Philipp Sosnowski. „Heutzutage kann die Biene eigentlich gar nicht mehr ohne Imker existieren.“ Milben sind ebenso ein Problem wie fehlender Lebensraum. „Und da muss man schauen, ob alles in Ordnung ist und ob alle nach Hause gekommen sind“ lacht Herr Sosnowski.

So wichtig sind Bienen

Und wie ist das Interesse der Mitarbeiter*innen des Paritätischen in Schlewsig-Holstein, abgesehen von Michael Saitner? Groß, stellt Herr Sosnowski fest: „Wenn ich oben auf dem Dach bin, kriegen die das mit und dann geht sofort eine Rundmail rum, dass ich da bin.“ Dann gehen immer alle raus oder stehen interessiert an den Fenstern. „Dann wird die Pause schon mal ein bisschen früher gemacht und dann wird geguckt. Das Interesse an der Biene ist extrem hoch – besonders beim Paritätischen.“

Die Wahl des Standortes kam nicht von ungefähr, berichtet Michael Saitner: „Kiel-Gaarden ist im Umbruch. Früher Werft-Stadtteil und heute ein hoher Anteil an Migrantinnen und Migranten. Und Kiel-Gaarden ist auch aus ökologischer Sicht ein Stadtteil, der noch viel nachzuholen hat. Und dabei helfen uns die Bienen auch.“

Abschließend möchte ich wissen: Honig und Parität – wie geht das überhaupt zusammen? „Ganz hervorragend“, meint Michael Saitner. „Wir haben einerseits die ökologische Ebene, die wir damit in den Fokus rücken können. Wir sind hier mitten in der Innenstadt, laut und mit viel Schmutz in der Luft.“ Vielen sei auch noch nicht bewusst, wie wichtig Bienen für uns Menschen sind. Deshalb, so Saitner weiter: „Wenn wir mit dem Paritätischen Honig auch an der Stelle auf das Zukunftsthema ‚Schonender Umgang mit Ressourcen‘ aufmerksam machen können, steht uns das auch und gerade als Wohlfahrtsverband gut zu Gesicht. Und wenn man das noch mit etwas süßem Geschmack rüberbringen kann, kommt man noch besser an.“

Autor:

Philipp Meinert

Dieser Beitrag erschien zuerst als Blogbeitrag auf der Website www.der-paritaetische.de