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Vier Forderungen zum Weltflüchtlingstag

Kein „Weiter so!“ fordert der Paritätische angesichts der Lehren aus der Coronakrise zum Weltflüchtlingstag.

Die Coronakrise bedeutet für alle Menschen weltweit erhebliche Einschnitte im Leben. Besonders betroffen sind geflüchtete Menschen. Sie leben grundsätzlich unter schwierigen Bedingungen. Die Bedrohung durch Corona verschärft ihre Situation noch mehr. In Flüchtlingslagern im Nahen Osten, in den Hotspots auf den griechischen Inseln – und auch in Deutschland. Massenunterkünfte bieten weder wirksamen Infektionsschutz noch Privatsphäre, sondern machen psychisch und physisch krank. Der Zugang zu einer umfassenden Gesundheitsversorgung bleibt vielen verwehrt. Und auch das Kindeswohl in den Aufnahmeeinrichtungen ist mehr denn je gefährdet, weil Isolation und Quarantäne-Maßnahmen in Sammelunterkünften zu noch weniger Schutz vor Gewalt führen. Darüber hinaus wird das Recht auf Flüchtlingsschutz an den EU-Außengrenzen maßlos beschnitten.

Der Paritätische Gesamtverband appelliert anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni 2020 an die politischen Entscheidungsträger. Es müssen die nötigen Konsequenzen aus den bisherigen Erfahrungen mit der Coronakrise gezogen werden. Die wichtigsten Forderungen zur Verbesserung der Situation der geflüchteten Menschen in Deutschland in Zeiten von Corona und darüber hinaus sind:

  • Eine dezentrale Unterbringung von Geflüchteten in Wohnungen und wohnungsähnlicher Form, um Massenunterkünfte zu vermeiden.
  • Zugang zu Gesundheitsversorgung für alle Menschen in Deutschland unabhängig vom Aufenthaltsstatus sicherstellen.
  • Rechte und Schutz von geflüchteten Kindern in Aufnahmeeinrichtungen sicherstellen.
  • Flüchtlingsschutz jetzt! Europäische Seenotrettung und Solidarität bei der Flüchtlingsaufnahme endlich umsetzen!

Ausführlich finden Sie die Forderungen und entsprechende Ausführungen hier: Paritätische Forderungen zum Weltflüchtlingstag: Kein „Weiter so!“ – Lehren der Corona-Pandemie für den Flüchtlingsschutz und menschenwürdige Aufnahmebedingungen 

Autorinnen:

Kerstin Becker, Referentin Flüchtlingshilfe/-politik

Juliane Meinhold, Referentin für Kinder- und Jugendhilfe

Dieser Beitrag erschien zuerst als Blogbeitrag auf der Website www.der-paritaetische.de