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Bericht zur Polizeilichen Kriminalstatistik 2016

Fachinfo
Erstellt von Gabriele Sauermann

Das Bundesinnenministerium hat den Bericht zur Polizeilichen Kriminalstatistik 2016 vorgelegt

Die Gesamtzahl der von der Polizei registrierten Straftaten liegt 2016 wie im Vorjahr bei über sechs Millionen Fällen. Als besorgniserregend wird der Anstieg der Gewaltkriminalität bewertet. Hierunter fallen Delikte wie Mord und Totschlag, Vergewaltigung aber auch Raub sowie gefährliche und schwere Körperverletzung. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl dieser Straftaten um 6,7 Prozent gestiegen. Auch im Bereich der Rauschgiftdelikte wurden 2016 7.1 Prozent mehr Straftaten registriert. Insgesamt wurden 302.594 Rauschgiftdelikte registriert. Die Entwicklung der Fallzahlen zu den jeweiligen Drogenarten ist jedoch unterschiedlich. Bei Methamphetamin zeigt sich eine Abnahme um 6,5 Prozent auf 13.957 Fälle. Hingegen gab es Anstiege bei Heroin um 3,2 Prozent auf 11.665 Fälle, bei LSD um 39,7 Prozent auf 725 Fälle, bei Amphetamin um 6,4 Prozent auf 45.017 Fälle, ebenso bei Cannabis um 8,5 Prozent auf 183.015 Fälle. Cannabis bleibt das am häufigsten konsumierte Rauschgift, Amphetamin gewinnt jedoch kontinuierlich an Bedeutung. Ebenfalls gestiegen ist die Anzahl politisch motivierter Straftaten. Die Zahlen sind im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Prozent angestiegen und haben damit einen neuen Höchststand erreicht.Die PKS erfasst bei Gewalt- und Sexualdelikten auch die Opfer von Straftaten. Bei den Opfern lassen sich deutliche geschlechts- und altersspezifische Unterschiede feststellen. Bei „Raub“ und „Körperverletzung“ werden überwiegend männliche Opfer registriert (67,9 bzw. 63,5 Prozent). • Bei „Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung unter Gewaltanwendung oder Ausnutzen eines Abhängigkeitsverhältnisses“ sind die Opfer meist weiblichen Geschlechts (93,0 Prozent). Jugendliche waren vor allem bei „Sexualdelikten“, aber auch bei „Raubdelikten“ überdurchschnittlich häufig betroffen. Bei „vollendete(r) Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen“ wurde bei 19,7 Prozent der Opfer (2015: 26,7 Prozent) der eigene Partner als Tatverdächtiger ermittelt. 91,3 Prozent der Opfer waren Frauen. „Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung unter Gewaltanwendung oder Ausnutzen eines Abhängigkeitsverhältnisses“ wurden (2015: 18,6 Prozent) bei 16,4 Prozent der Opfer in der Partnerschaft verübt, davon 86,2 Prozent gegenüber Frauen. Oftmals war hier der Tatverdächtige der Ehepartner (5,8 Prozent). Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei „Körperverletzung“ (5,8 Prozent). Bei „Stalking“ ist bei etwa einem Drittel der Opfer (37,9 Prozent) der ehemalige Partner tatverdächtig. 80,8 Prozent der Opfer von Stalking durch den ehemaligen Partner waren Frauen. Im Vergleich zum Vorjahr sind bei fast allen genannten Deliktsbereichen Anstiege zu verzeichnen. Lediglich bei „Körperverletzung“ und bei „Stalking“ wurden Rückgänge festgestellt.

Anlage: PKS 2016

pks-2016.pdf