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"Chancen der Digitalisierung in der Notfallversorgung nutzen!" - Einladung zum Fachgespräch am 23.09.2019

Anfang des Jahres hat der Verbandsrat des Paritätischen Gesamtverbandes ein Positionspapier zur bevorstehenden Notfallreform verabschiedet. Darin fordert er den Gesetzgeber auf, die Reform zum Anlass zu nehmen, die Chancen der Digitalisierung in der Notfallversorgung zu nutzen. Hierüber wird mit Expertinnen und Experten am 23.09. in Berlin diskutiert werden. Anbei finden Sie das Veranstaltungsprogramm und das Positionspapier des Verbandes.

Das Rettungswesen ist Ländersache. Dies soll sich laut Plänen des Gesundheitsministeriums (BMG) ändern. Durch eine Grundgesetzänderung will es dem Bund Kompetenzen im Bereich des Rettungswesens zuschreiben. Sollte das Rettungswesen zukünftig auch Bundesangelegenheit sein, wäre dies ein bahnbrechender Schritt. Wie die Leitstellen auszustatten sind, soll allerdings weiterhin regional vereinbart werden. Dies birgt die Gefahr, dass die Reform nicht dazu führen wird, dass bestehende digitale und innovative Angebote im Bereich der Notfallversorgung flächendeckend eingeführt werden. Der Paritätische Gesamtverband fordert Bund und Länder auf, die bevorstehende Reform zu nutzen, um bundesweit Standards zur Ausstattung der Leitstellen festzuschreiben.

Konkret geht es um die Einführung von digitalen Unterstützungsangeboten in den Leitstellen. Notruf- und Ersthelferapps ermöglichen in manchen Städten und Landkreisen heute schon, dass parallel zum Rettungswagen geschulte Ersthelfer in der direkten Umgebung alarmiert werden. Diese treffen häufig vor dem Rettungswagen ein. Auf diese Weise können Wiederbelebungsmaßnahmen früher eingeleitet werden. Nicht selten stellt dies den entscheidenden Unterschied dar. Darüber hinaus könnte Videotelefonie bei Notrufen genutzt werden, wenn die Leitstellen entsprechend ausgestattet sind. Die meisten Mobiltelefone versenden heute im Falle eine Notrufs automatisch die Standortdaten. Auch hier bedarf es einer entsprechenden Ausstattung der Leitstellen, damit diese in der Lage sind, die Daten anzunehmen und zu nutzen.

Wie immer geht es ums Geld. In vielen Leitstellen besteht Investitionsbedarf. Neue technische Möglichkeiten, die dazu beitragen könnten tausende Menschenleben im Jahr zu retten, werden bislang kaum genutzt. Das BMG deutet in dem vor kurzen vorgelegten Gesetzentwurf zwar indirekt an, dass es diese Angebote für sinnvoll hält, vorschreiben will es deren Nutzung allerdings nicht. Sicherlich besteht die Sorge, dass die Länder eine Grundgesetzänderung verweigern würden, wenn diese mit zu vielen Kosten verbunden wäre.

Was erforderlich ist, damit im Zuge des Reformvorhabens die Chancen der Digitalisierung in der Notfallversorgung genutzt werden können, darüber diskutieren am 23.09.2019 in Berlin:

- Dr. Bernhard Gibis, Dezernent für Versorgungsmanagement bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
- Dirk Heidenblut MdB, Mitglied im Gesundheitsausschuss, SPD
- Carola Petri, Geschäftsführerin von Corevas GmbH & Co KG
- Stefan Prasse, Geschäftsführer von Mobile Retter e. V.

Joachim Hagelskamp vom Paritätischen Gesamtverband wird die Veranstaltung eröffnen. Zunächst wird es Impulsvorträge zu den innovativen Angeboten von EmergencyEye und von den Mobilen Rettern geben. Im Anschluss daran folgt die Podiumsdiskussion, die von Verena Holtz vom Paritätischen Gesamtverband moderiert werden wird. Im Anschluss besteht die Gelegenheit für die Teilnehmer, untereinander ins Gespräch zu kommen.

Eine Anmeldung per E-Mail an: gesundheit@paritaet.org ist erforderlich.

Programm Fachgespräch Digitalisierung in der Notfallversorgung.pdfProgramm Fachgespräch Digitalisierung in der Notfallversorgung.pdfChancen der Digitalisierung in der Notfallversorgung nutzen.pdfChancen der Digitalisierung in der Notfallversorgung nutzen.pdf