
Fortbildung: Pädagogische Begleitung von Freiwilligen mit psychischen Belastungen
Junge Menschen sind am häufigsten von psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angst und Suchterkrankungen betroffen. Deshalb werden Fach- und Führungskräfte sowie pädagogische Mitarbeitende in den Freiwilligendiensten immer wieder psychisch belasteten und erkrankten Jugendlichen und jungen Erwachsenen begegnen.
Einerseits treten ca. 25 - 30% der Freiwilligen den Freiwilligendienst bereits psychisch belastet an. Andererseits können Freiwillige mit Situationen, Ereignissen oder Erkenntnissen konfrontiert werden, für die sie keine Bewältigungs- oder Gestaltungsstrategien haben und die psychische Krisen auslösen. Das ist für die Aufnahmeorganisationen und die Mitarbeitenden in den Einsatzstellen eine Herausforderung in der Begleitung der Freiwilligen.
Wie können sich die Mitarbeitenden der Träger darauf vorbereiten? Welche Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung sind nützlich? Wie können wir mit (eigenen) Ängsten, Vorurteilen und Stigmatisierungen umgehen? Was ist die Rolle der pädagogischen Mitarbeiter*innen im Krisenfall? Wer kann und was kann helfen? Welche innere Haltung und welches methodische Handwerkszeug tragen zu guten Gesprächen bei?
Folgende Schwerpunkte werden behandelt:
- Daten & Fakten zur psychische Gesundheit und zu psychischen Erkrankungen/Belastungen in Bezug auf junge Menschen.
- Grundlagen zu den Hilfesystemen in Deutschland: Prävention, Beratung und Therapiemöglichkeiten mit dem Fokus auf den Freiwilligendiensten.
- Rollenklärung: Abgrenzung zwischen therapeutischer und pädagogischer Arbeit.
- Umgang mit Offenlegung psychischer Erkrankungen oder Diagnosen während des Bewerbungsverfahrens der Freiwilligendienste.
- Vermittlung von Unterstützungsmöglichkeiten während der pädagogischen Begleitung in den Freiwilligendiensten.
Die Fortbildung gibt die Möglichkeit, sich zum Umgang mit psychischen Krisen auszutauschen, die eigenen Haltungen und Kenntnisse zu überprüfen und zu erweitern, sowie Impulse und Gute Praxis für Prävention und Gesundheitsförderung in Bezug auf psychische Gesundheit zu bekommen – durch Input, Diskussion, kollegialen Austausch und Arbeit in Kleingruppen. Ziel ist stets die Verhaltens-und Verhältnisprävention.
Zielgruppe: Fachkräfte der Träger und Einsatzstellen der Freiwilligendienste
Dozent*innen: Fachliche*r Experte*in aus der Prävention mit psychosozialem Hintergrund und persönliche*r Experte*in mit eigenen Erfahrungen einer psychischen Erkrankung - auch während des Freiwilligen Jahres (Irrsinnig Menschlich e.V.)
Ort: digital per Zoom