Zum Hauptinhalt springen
Projekt zur Digitalen Kommunikation

#GleichImNetz

Smartphone auf einem einem Tisch: Auf dem Bildschirm steht groß "Hello"
Tyler Lastovich/Unsplash
Wie können wir sozialen Organisationen zu mehr Internetpräsenz verhelfen? Wie können wir den Menschen, für die wir uns als freie Wohlfahrtspflege täglich einsetzen, auch online Gehör verschaffen? Wie können wir soziale Werte in Online-Debatten am geschicktesten platzieren? Wie können wir uns untereinander – fachlich, organisatorisch, privat – mit Hilfe digitaler Kommunikationsmittel noch besser vernetzen und ortsungebunden zusammenarbeiten? An diesen Fragen setzt das Projekt #GleichImNetz des Paritätischen Gesamtverbands an.
Hinweis auf Facebook-Logo

Webzeugkoffer: Wie erhöhe ich die Reichweite meiner Facebook-Postings?

Trotz schnell wachsenden, neuen Plattformen wie Instagram oder TikTok ist Facebook immer noch das soziale Netzwerk mit den meisten Nutzer*innen weltweit. Fast 2 Milliarden Menschen und Millionen von Unternehmen und Organisationen bewegen sich täglich auf Facebook und setzen im Sekundentakt Postings ab. Dabei entscheiden technische Algorithmen, wem welche Inhalte im Feed angezeigt werden. Das führt dazu, dass immer mehr Fanseiten in Werbeanzeigen investieren, um sich ihre Aufmerksamkeit auf diesem übervollen Marktplatz zu erkaufen. Dies ist aber nicht der einzige Weg, die Reichweite zu erhöhen. Viel entscheidender ist der Inhalt eines Postings. Hier gewinnen informative,  authentische Beiträge, die sich einer positiven, leichten Sprache bedienen, zur Interaktion anregen und passend bebildert sind. 

Ein Posting sollte ein relevantes Thema bedienen, die Zielgruppe auch emotional ansprechen und mit ansprechendem Bildmaterial, Grafiken oder auch Emojis die Aufmerksamkeit anziehen. Enthaltene Links, die aus Facebook herausführen, werden per Logarithmus schlechter anzeigt, Postings mit Facebook-Veranstaltungen, eigenen Fotos oder auf der Plattform hochgeladenen Videos hingegen werden bevorzugt angezeigt. Facebook hat nämlich ein hohes Interesse daran, dass die Leser*innen von Posts innerhalb der Plattform bleiben und nicht zu YouTube, einer Zeitung oder einem Blog „abwandern“. 

Auch Reaktionen auf einen Beitrag, und hierbei werden die Emotions-Smileys stärker als der klassische Like-Daumen gewichtet, sowie Kommentare und geteilte Beiträge werden mit mehr Reichweite belohnt. Dabei wird das Teilen von Beiträgen mit mehr Reichweite belohnt als Reaktionen oder Kommentare. Organisationen müssen zudem gut darüber Bescheid wissen, was ihre Zielgruppen gerne sehen und wie sie sich zu Inhalten verhalten, denn der Algorithmus zeigt bevorzugt Inhalte und Formate im Feed von Nutzenden an, die sie gerne ansehen. Personen, die gerne Videos sehen, werden bevorzugt Videos angezeigt, aktive Fans einer Facebook-Seite bekommen deren Inhalte häufiger angezeigt usw. 

Belohnt wird außerdem die Interaktion mit der Zielgruppe. Wenn Nutzende mit den Inhalten meiner Seite interagieren, werden ihnen meine Beiträge auch später wieder angezeigt. Auch, wenn sie meine Inhalte mit Freunden teilen, werden ihnen nachfolgend öfter Beiträge meiner Seite angezeigt. 

Generell lohnt es sich, wenn ich mich regelmäßig über Trends in den sozialen Netzwerken informiere. Die verschiedenen Plattformen, so auch Facebook, führen immer mal wieder neue Kommunikationsformate und Funktionen ein, um im Wettstreit miteinander attraktiv zu bleiben. Um diese Formate in ihren Netzwerken zu verankern, werden entsprechende Postings in den internen Feeds gezielt bevorzugt behandelt. Diese Logik können wir uns zu Nutze machen. So werden aktuell besonders gern Videos, genannt Reels, gesehen. Die Bewegtbilder von noch unbekannten Creators werden den Nutzer*innen im Feed oder im Watch-Tab angezeigt. Auch Facebook-Stories, die auf der Startseite über dem Feed angezeigt werden, ermöglichen mehr und häufigere Nutzerzugriffe. Sie werden nicht vom Algorithmus gesteuert, da sie kein integraler Teil des Feeds sind. Doch möglicherweise bevorzugen meine Zielgruppen die Statusmeldung, also das Trio aus Text, Bild und Link, die laut Facebook auch immer noch das meiste Engagement, also Reaktionen, Kommentare und Teilen erzielen.

Der Zeitpunkt eines Postings spielt für den Algorithmus zwar eine geringere Rolle als der Inhalt, jedoch sollte sich der Veröffentlichungszeitpunkt am Verhalten der Zielgruppe orientieren. Noch entscheidender ist aber, dass regelmäßig Beiträge veröffentlicht werden, um den Nutzer*innen zu zeigen: Wir sind aktiv und wollen mit dir kommunizieren!

Wenn mir die organische Reichweite nicht reicht, kann ich mit Werbeanzeigen einen zusätzlichen Schub erzeugen und Facebook dafür bezahlen, meine Inhalte bei einer vorher klar definierten Zielgruppe anzuzeigen und darüber zu einer bezahlten Reichweite zu kommen. Allerdings kann die Anzeigenschaltung keinen “schlecht laufenden” Inhalt verwandeln - auch hier ist es sinnvoll, die bereits attraktiven Postings zu fördern. 

Alles klar? Dann mal los und schöne, authentische Postings schreiben!