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Klima-Toolbox

Lächelnde Frau im Bus
Foto von Andrea Piacquadio X Pexcels

Jobticket, Bahncard oder Mobilitätbudget: Alternativen zum Auto stärken

Der Verkehrssektor in Deutschland war laut Umweltbundesamt 2023 für 22 % der Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich. Der Verkehrssektor birgt ein riesiges Potenzial für mehr Klimaschutz! Arbeitgeber können hier einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende leisten, indem sie Alternativen zum motorisierten Individualverkehr attraktiver machen. Eine Bahncard, Jobtickets oder die Einführung von Mobilitätsbudgets machen den öffentlichen Nahverkehr für Mitarbeitende ansprechender und sind zudem tolle Unternehmensbenefits in Bezug auf die Personalgewinnung.

Schritte zur Umsetzung

1. Bedarfsanalyse und Mitarbeitendenbefragung

  • Führen Sie eine Umfrage oder Analyse durch, um den Bedarf und die Präferenzen der Mitarbeitenden zu ermitteln. Verstehen Sie, wie viele Mitarbeitenden tatsächlich öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder nutzen würden, wenn ein entsprechendes Angebot besteht.
  • Geben Sie verschiedene Angebotsmöglichkeiten an, z.B Dienst(E-)fahrräder, Bahncard50, Jobticket/Deutschlandticket, Mobilitätsbudget (fester Betrag der etwa für Tickets für den ÖPNV, Carsharing, Bikesharing genutzt werden kann)
  • Berücksichtigen Sie auch verschiedene Mobilitätsbedarfe (z.B. tägliches Pendeln, Dienstreisen etc.).

2. Auswahl des richtigen Mobilitätsangebots

  • Entscheiden Sie auf Grundlage der Befragung, welches Mobilitätsangebot (Jobticket, Mobilitätsbudget oder Bahncard) am besten zu den Bedürfnissen Ihrer Mitarbeitenden und zu ihren Nachhaltigkeitszielen passt.
  • Berücksichtigen Sie dabei auch steuerliche Vorteile, Kosten und die Flexibilität des Angebots.

3. Koordination mit Anbietern und internen Abteilungen

  • Setzen Sie sich mit den entsprechenden Anbietern (z.B. lokale Verkehrsverbünde, Deutsche Bahn, private Anbieter) in Verbindung, um Verträge abzuschließen und die praktische Umsetzung zu besprechen.
  • Koordinieren Sie sich mit Ihrer Personalabteilung und ggf. der Buchhaltung, um sicherzustellen, dass das Angebot korrekt in die bestehenden Prozesse integriert wird (z.B. Lohnabrechnung, Steuerabzüge).

4. Kommunikation und Einführung

  • Informieren Sie Ihre Mitarbeitenden über das neue Mobilitätsangebot, die Vorteile und wie sie es nutzen können. Dies kann über interne Kommunikationskanäle, Infoveranstaltungen oder persönliche Gespräche erfolgen.
  • Stellen Sie sicher, dass alle Fragen geklärt sind und die Mitarbeitenden die erforderlichen Schritte zur Anmeldung oder Nutzung des Angebots kennen

5. Evaluation und Anpassung

  • Überwachen Sie die Nutzung und das Feedback der Mitarbeitenden regelmäßig, um zu bewerten, wie gut das Angebot angenommen wird.
  • Passen Sie das Angebot gegebenenfalls an, um es attraktiver oder effizienter zu gestalten.

Zusatztipp: 

Vor allem in Zeiten der Neuerung, wie etwa einem Jobwechsel, sind Menschen offener dafür, ihre Mobilitätsroutinen zu verändern. Insbesondere für neue Mitarbeitenden sollten Sie daher diese Angebote besonders attraktiv gestalten. Wie wäre es zum Beispiel, mit dem Angebot, die ersten 3 Monate den ÖPNV komplett kostenlose nutzen zu können oder die Bereitstellung eines Willkommens-Dienstfahrrads? 

Kosten und Zeitaufwand

Die direkten Kosten hängen stark von der Art des gewählten Mobilitätsangebots ab. Jobtickets sind in der Regel günstiger, während Mobilitätsbudgets und Bahncards potenziell höhere, aber flexiblere Kosten verursachen. Indirekte Kosten durch Verwaltungsaufwand und Steuerberatung sind ebenfalls zu berücksichtigen. Zeitaufwand: Die initiale Einführung erfordert eine sorgfältige Planung und kann mehrere Wochen dauern. Nach der Einführung ist der laufende Zeitaufwand für die Verwaltung der Benefits moderat und lässt sich meist gut in den normalen Betrieb integrieren.