Biodiversität am Arbeitsplatz
Die Förderung der Biodiversität ist nicht nur eine Verantwortung gegenüber der Umwelt, sondern bietet auch zahlreiche Vorteile für Einrichtungen, darunter die Verbesserung des Arbeitsklimas und die Stärkung des Teamgeistes.
Schritte zur Umsetzung
1. Bestandsaufnahme
Klar darüber werden, welche Biodiversitätsmaßnahmen es schon gibt
Umwelt- und Flächenanalyse: Beginnen Sie mit einer Bestandsaufnahme der vorhandenen Flächen und Ressourcen auf Ihrem Firmengelände. Dazu gehört die Analyse der Bodenbeschaffenheit, vorhandener Grünflächen und potenzieller Standorte für Maßnahmen wie Blühwiesen, Insektenhotels oder Tiny Forests.
2. Ziele, Maßnahmen und Prioritäten setzen
Festlegung von Zielen: Definieren Sie Ziele. Wollen Sie zum Beispiel die Artenvielfalt auf dem Firmengelände verbessern oder ihre Beschaffung so anpassen, dass diese in Zukunft mehr auf Biodiversität ausgerichtet ist?
Festlegung von mögliche Maßnahmen. z.B:
Nachhaltige Beschaffungskriterien einführen: Die Nutzung ökologisch verträglicher Produkte hilft, den Druck auf gefährdete Ökosysteme zu verringern.
Lebensmittel ohne chemische Pestizide beziehen: Der Verzicht auf Pestizide schützt Insekten und andere Tiere.
Kaffee und Tee aus Mischkulturen: Durch die Umstellung auf Produkte, die in Permakultur oder Agroforst angebaut werden, fördern wir die Biodiversität und unterstützen nachhaltige Landwirtschaft.
Blühwiesen anlegt: Diese bieten wichtige Nahrungsquellen für Insekten und Bestäuber. Dabei ist es wichtig, das richtige Saatgut zu verwenden. Regionales, mehrjähriges Saatgut, wie beispielsweise Sonnenblumen, Ringelblumen und Wilde Möhren, ist besonders geeignet, da es an die lokalen Bedingungen angepasst ist. Wichtig ist es auch den Boden entsprechend vorzubereiten.
Insektenhotels errichtet: Diese schaffen Lebensräume für nützliche Insekten und unterstützen die Bestäubung von Pflanzen.
Dächer begrünt: Begrünte Dächer bieten zusätzliche Lebensräume in städtischen Gebieten und verbessern das städtische Klima.
Oder „Tinyforests“ anlegt: Das Anpflanzen kleiner Wälder auf dem Firmengelände hilft, Lebensräume wiederherzustellen und die Biodiversität zu fördern.
Priorisierung der Maßnahmen: Ordnen Sie den identifizierten Biodiversitätsmaßnahmen Prioritäten zu. Entscheiden Sie, welche Maßnahmen kurz-, mittel- und langfristig umgesetzt werden sollen, basierend auf ihrer Wirkung, den verfügbaren Ressourcen und dem Zeitrahmen.
3. Mitarbeitende einbeziehen und schulen
Bewusstseinsbildung: Beziehen Sie die Mitarbeitenden ein. Suchen Sie motivierte Mitstreiter:innen, die Lust haben, Projekte umzusetzen. Informieren Sie Ihre Mitarbeitenden über die geplanten Biodiversitätsmaßnahmen und deren Bedeutung. Nutzen Sie interne Kommunikationskanäle, um das Bewusstsein und die Akzeptanz zu fördern.
Schulung und Beteiligung: Bieten Sie Schulungen an, um die Mitarbeitenden mit den Maßnahmen vertraut zu machen und ihnen das nötige Wissen zu vermitteln. Erwägen Sie, Teambuilding-Aktivitäten zu organisieren, bei denen die Mitarbeitenden aktiv an der Umsetzung beteiligt werden, z. B. beim Anlegen von Blühwiesen oder der Installation von Insektenhotels.
4. Umsetzung und Monitoring
Schrittweise Umsetzung: Starten Sie mit der praktischen Umsetzung der Maßnahmen gemäß Ihrem Plan. Stellen Sie sicher, dass alle Beteiligten über ihre Aufgaben informiert sind und die erforderlichen Materialien bereitstehen.
Monitoring und Anpassung: Überwachen Sie den Fortschritt der Maßnahmen regelmäßig. Dokumentieren Sie die Ergebnisse und bewerten Sie, ob die Ziele erreicht werden. Passen Sie die Maßnahmen bei Bedarf an, um sicherzustellen, dass sie effektiv sind.
Langfristige Pflege: Planen Sie langfristige Pflegemaßnahmen ein, um die Nachhaltigkeit der Biodiversitätsprojekte zu gewährleisten, z. B. durch regelmäßige Wartung von Insektenhotels oder die Pflege von Blühwiesen und Tiny Forests.
5. Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Interne und externe Kommunikation: Kommunizieren Sie die Erfolge und Fortschritte Ihrer Biodiversitätsmaßnahmen sowohl intern als auch extern. Dies kann durch Newsletter, soziale Medien, oder Pressemitteilungen geschehen, aber auch Mitmachaktionen sind gute Kommunikationsmaßnahmen
Netzwerkbildung: Kooperieren Sie mit lokalen Umweltorganisationen oder anderen Verbänden und Unternehmen, um Ihre Maßnahmen zu stärken und weitere Ressourcen zu mobilisieren.
Kosten und Zeitaufwand
Je nachdem welche Maßnahmen Sie umsetzen, ist es wichtig sich von vorneherein über das Budget und Zeitaufwand Gedanken zu machen. Erstellen Sie ein Budget, das die Kosten für die Planung, Materialien, Personal und eventuelle externe Beratung abdeckt. Berücksichtigen Sie auch mögliche Fördermittel auf kommunaler oder Landesebene. Viele Städte bieten Förderungen für Entsiegelung oder Dachbegrünung an.Stellen Sie sicher, dass ausreichend Personal und Materialressourcen für die Umsetzung bereitstehen. Eventuell ist es notwendig, externe Expert:innen oder Dienstleister hinzuzuziehen.