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Klimaschutz in der Praxis

Person hält einen gelben Müllbeutel ins Bild.
Foto von Anna Shvets x pexels

Mülltrennung und Abfallvermeidung

Unsere Weltmeere und Natur sind erheblich durch Plastikmüll und andere Formen der Umweltverschmutzung belastet. Doch die positive Nachricht ist, dass das Bewusstsein für Abfallvermeidung und richtige Mülltrennung in Deutschland weiter zunimmt. So wurde 2022 erstmals seit 2013 weniger Müll produziert. Einen wesentlichen Beitrag dazu lieferten Kantinen und Privathaushalte. Eine richtige Mülltrennung und Abfallvermeidungsstrategien haben viele Vorteile für das Klima- und die Umwelt. Durch die sogenannten drei Rs: Reduce, Reuse und Recycle (Reduzieren, Wiederverwenden und dem Kreislauf weiterzuführen) können Ressourcen- und das Klima geschont werden.

 

Schritte zur Umsetzung eines Abfallmanagementplans

1. Status Quo des Abfallaufkommens in der Einrichtung ermitteln

Ermitteln Sie den aktuellen Zustand des Abfallaufkommens in Ihrer Einrichtung. Eine systematische Müllmessung kann hierbei hilfreich sein. Beobachten Sie über einen bestimmten Zeitraum hinweg, welche Mengen an Abfall in verschiedenen Bereichen anfallen. Identifizieren Sie dabei spezifische Müllquellen, wie z.B. Speiseabfälle, Verpackungsmüll, und Papierverschwendung, z.B. durch unnötiges Ausdrucken von E-Mails.

2. Abfallvermeidungsstrategie entwickeln

Analysieren Sie die Daten aus der Abfallmessung und identifizieren Sie vermeidbaren Müll. Überlegen Sie, welche Maßnahmen zur Abfallreduktion ergriffen werden können. Dazu gehören:

  • Verwendung von Produkten mit weniger oder wiederverwendbarer Verpackung.
  • Einsatz von langlebigen und qualitativ hochwertigen Produkten.
  • Nutzung von Nachfüllpackungen
  • Secondhand kaufen
  • Implementierung von Leih- und Sharing-Modellen innerhalb der Einrichtung. Binden Sie die Mitarbeitenden aktiv in diesen Prozess ein, da sie oft praktische und kreative Ideen zur Müllvermeidung haben.

3. Effiziente Mülltrennung etablieren

  • Richten Sie ein einfach verständliches System zur Mülltrennung ein. Dies kann durch farbliche Markierungen der Mülltonnen und klare Informationsaushänge erfolgen. Organisationen wie „Müll-trennung-wirkt.de“ bieten hilfreiche Materialien und Vorlagen an, um den Prozess zu unterstützen. Schulen Sie die Belegschaft regelmäßig über die Bedeutung und die richtigen Methoden der Mülltrennung.

  • Bewusstsein schaffen und positive Auswirkungen kommunizieren. Informieren Sie alle Beteiligten über die positiven Effekte einer effektiven Mülltrennung und Abfallvermeidung. Dies kann Umweltvorteile sowie finanzielle Einsparungen umfassen, z.B. durch die Reduzierung von Entsorgungskosten oder den Kauf von Lebensmitteln, die tatsächlich verbraucht werden. Ein Bewusstsein für die Umweltauswirkungen kann die Motivation und das Engagement der Mitarbeitenden steigern.
  • Kontinuierliche Überprüfung und Verbesserung. Implementieren Sie ein System zur regelmäßigen Überprüfung der Abfallstrategie. Analysieren Sie regelmäßig die Abfalldaten, um Fortschritte zu messen und mögliche Schwachstellen zu identifizieren. Passen Sie Ihre Strategien bei Bedarf an und fördern Sie kontinuierlich neue Ideen zur weiteren Verbesserung.
  • Zusätzliche Aspekte schaffen Kontinuität: 
    • Regelmäßige Schulungen für die Belegschaft sind essenziell, um das Bewusstsein für nachhaltige Praktiken zu schärfen und Wissen zu aktualisieren.
    • Zusammenarbeit mit Lieferanten: Arbeiten Sie mit Lieferanten zusammen, um Verpackungsabfälle zu reduzieren und nachhaltige Produkte zu bevorzugen.
    • Verwendung umweltfreundlicher Technologien: Setzen Sie auf Technologien, die den Energieverbrauch reduzieren und ressourcenschonend sind, z.B. energiesparende Geräte und digitale Lösungen zur Minimierung von Papierverbrauch (z.B doppelseitiger Druck als Standardeinstellung beim Drucker)
    • siehe auch Lebensmittelabfälle reduzieren

Kosten und Zeitaufwand

Der Zeitaufwand ist verhältnismäßig gering, da es zum Thema viele hilfreiche Materialien bereits gibt. Durch eine gezielte Abfallstrategie kann sogar Geld eingespart werden, da genauer geschaut wird, ob die Produkte tatsächlich verwertet werden.