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Klimaschutz in der Praxis

Links ist der Neubau des Wohnheimes zu sehen. Rechts davon steht die große, alte Blutbuche.
Neubau neben der Blutbuche, Foto:Studiwerk Trier

Haus am Baum: Energieeffizientes Studierendenwohnen am alten Martinskloster in Trier

Das neueröffnete Studierendenwohnheim „Haus am Baum“ bietet modernen, gemütlichen und nachhaltigen Wohnraum für Studierende. Es grenzt unmittelbar an das generalsanierte Abteigebäude des Martinsklosters an, das ebenfalls als studentisches Wohnheim genutzt wird. Ein öffentlich zugängliches Foyer-Museum im Haus am Baum gibt Einblicke in die lange Geschichte des historischen Ortes.

Nachhaltige Sanierung des alten Klosters

Rund um eine riesige, alte Blutbuche ist in den 20 Monaten vor der Neueröffnung des „Haus am Baum“ im September 2022 einiges passiert: Das Studierendenwerk Trier investierte etwa 12 Millionen Euro in Abriss und Neubau. Im alten Klostergebäude (hier wurden ca. 6 Millionen Euro investiert) und angrenzenden Neubau sind insgesamt 185 moderne, bezahlbare und größtenteils barrierefreie Einzelapartments und Zimmer für Studierende entstanden.

Zentrale Merkmale der Sanierung waren ökologische Verträglichkeit, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz mit dem gleichzeitigen Anspruch höchsten Wohnkomfort zu erreichen. 

Dafür wurden 717 Kubikmeter Holz aus dem deutschsprachigen Alpenraum energetisch und nachhaltig nach KfW 40-Standard in Holz-Hybridbauweise für das „Haus am Baum“ verarbeitet: Darunter versteht man eine gemischte Bauweise mit Außenwänden in Holztafelbauweise und Decken als Holz-Betonverbund-Elementen. Die Fassaden und das Dach am Neubau bestehen aus vollständig recycelbarem Aluminium.

Modernes Energiekonzept

Der Energieverbrauch pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr des Wohnheims beträgt lediglich 21 Kilowattstunden. Im Vergleich: Laut Umweltbundesamt lag der durchschnittliche Verbrauch in Deutschland 2020 bei 128 Kilowattstunden. Diesen sehr geringen Energieverbrauch ermöglicht ein modernes Energiekonzept:  Ein Gas-Blockheizkraftwerk und eine Luftwärmepumpe bilden die gemeinsame Heizzentrale der beiden Gebäude. Zusätzlich wurden der Sonne zugewandten Dächer großflächig mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Zur Abdeckung der Spitzenlast gibt es noch einen Gasbrennwertkessel. Die einzelnen Apartments haben kontrollierte Lüftungen mit dezentralen Lüftungsgeräten in Passivhaus-Qualität.

Geschichte erleben mit „Wohn.Zeit.Raum“

An die rund 1.900 Jahre alte Orts- und Klostergeschichte erinnern einzelne Artefakte in den Räumen. Eine kunstvolle Illustrierung auf der Innenseite der jeweiligen Wohnungstür informieren über interessante, manchmal auch erstaunliche und amüsante Fakten. Im Haupteingang der Wohnanlage gibt es einen öffentlich zugänglichen Ausstellungsraum, in dem Einblicke in die Geschichte der Wohnbebauung am Trier Moselufer gegeben werden, die bis in die Römerzeit zurückreichen. Das Foyer-Museum ist tagsüber offen für alle und soll auch in das Angebot der Stadtführung durch Trier eingebunden werden.

Das Haus am Baum wurde vom Klimaschutzministerium Rheinland-Pfalz im Rahmen des „Klimabündnis Bauen“ mit 100.000 Euro als innovatives und nachhaltiges „Leuchtturm-Projekt“ des rheinland-pfälzischen Holzbaus gefördert. Zur Eröffnung erhielt es außerdem die Landesklimaschutzplakette.

Kontakt

Andreas Wagner

Geschäftsführer Studierendenwerk Trier AöR

Andreas.Wagner@studierendenwerk-trier.de