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Schwerpunkt

Wohnen

Wohnhäuser von oben
Mika Baumeister/Unsplash
Wohnen ist ein existenzielles Grundbedürfnis eines jeden Menschen. Doch in städtischen und ländlichen Regionen mangelt es zunehmend an bezahlbarem und vor allem würdigem Wohnraum. Vor diesem Hintergrund setzt sich der Paritätische Gesamtverband für eine soziale Wohnungspolitik ein. Es ist die Aufgabe dieser Politik, allen Menschen einen ihren individuellen Bedürfnissen angemessenen Wohnraum zur Verfügung zu stellen.

Publikation: Menschen im Schatten des Wohnngsmarktes

Titelseite Broschüre: "Menschen im Schatten des Wohnungsmarktes"

Mit der Publikation „Menschen im Schatten des Wohnungsmarktes” wollen wir den Blick auf die Auswirkungen teils unzureichender und prekärer Wohnraumsituationen auf Menschen mit besonderen Bedarfen lenken. In sechs Reportagen stellen wir Menschen vor, die selbst erhebliche Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche oder dem Wohnungserhalt haben.

Konkret   wird   die   Wohnraumsituation  von  Menschen  mit  Behinderung,  alleinerziehenden  Menschen  in  Erwerbsarmut,  geflüchteten  Menschen,  wohnungslosen  Personen,  älteren  Menschen  in  strukturschwachen Regionen und jungen Menschen, die vorher in Einrichtungen  der  Kinder-  und  Jugendhilfe  gelebt  haben  (Care Leaver), dargestellt.

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Kurzgutachten: Gemeinwohlorientierte Bodenpolitik

In dem "Kurzgutachten: Gemeinwohlorientierte Bodenpolitik", welches vom Paritätischen Gesamtverband beauftragt und von Dr. Andrej Holm und Dr. Sabine Horlitz erstellt wurde, werden - sortiert nach den Ebenen des Bundes, der Länder und der Kommunen - u.a. der Status quo für die Bereiche "Bodensicherung", "Aktive Liegenschaftspolitik" und "Sicherung der Gemeinwohlziele" dargestellt. Zudem werden Hemmnisse, Reformoptionen und Fallbeispiele für eine gemeinwohlorientierte Bodenpolitik aufgezeigt.

Das Gutachten kann hier heruntergeladen werden.

Von dem Gutachten liegt auch eine Zusammenfassung vor.

Unter dem Titel "Zeitenwende auch für die Wohnungspolitik?" fand am 25. und 26. November 2022 in Berlin die 6. Konferenz des Netzwerkes Mieten und Wohnen statt. Schwerpunktthemen der Konferenz waren "Bundesweiter Mietendeckel", "Maßnahmen gegen Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt" und "Bauen, Wohnen und Klima". Der Paritätische Gesamtverband beteiligte sich am Thema der Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt. Die Dokumentation findet sich hier.

Anlässlich der Bundestagswahl 2021 haben die Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie, der Paritätische Gesamtverband, der Sozialverband Deutschland SoVD, der Sozialverband VdK Deutschland, der Verband alleinerziehender Mütter und Väter und die Volkssolidarität Bundesverband Wahlprüfsteine zur Wohnungspolitik entwickelt und die Parteien Bündnis 90/Die Grünen, CDU und CSU, Die Linke, FDP und SPD um Beantwortung gebeten.

Die Wahlprüfsteine betreffen Themen wie bspw. Sozialer Wohnungsbau, Kosten der Unterkunft, Wohngeld, neue Wohnungsgemeinnützigkeit und den Schutz von Gewerbemieter*innen.

In der beigefügten Publikation sind die Antworten der Parteien auf die Wahlprüfsteine zusammengestellt.

Informationen zur Paritätischen Bundestagswahlkampagne und zu den Forderungen des Paritätischen Gesamtverbandes finden sich hier.

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Unter dem Titel "Neue Regeln für klimagerechtes und bezahlbares Wohnen" veranstaltete das Netzwerk Mieten und Wohnen am 17. Juni einen Online-Workshop. Es wurden verschiedene Modelle dargestellt, wie Miethöhen im laufenden Mietverhältnis und Neuvermietungsmieten eingegrenzt werden können und wie Klimaschutz und leistbares Wohnen vereinbart werden können. Das konkrete Programm findet sich auf der Webseite des Netzwerkes und Wohnen.

Die Aufzeichnung des Workshops ist hier zu finden.

Unter dem Titel "Sozialer Zusammenhalt und Wohnen – Lehren aus der Coronakrise" fand am 5. bis 6. Februar 2021 die fünfte Konferenz des Netzwerkes Mieten und Wohnen online statt. Die  Themenschwerpunkte waren „Wohnen und Sozialer Zusammenhalt im Quartier“, „Klima & Wohnen“ sowie „Landeskompetenz Mieten und Wohnen“. Die umfassende Tagungsdokumentation stellt die Beiträge der zweitägigen Konferenz dar. Das Programm findet sich zum Nachlesen hier.

Abschlussbericht des Projektes "Inklusion psychisch kranker Menschen bewegen"

"Wohnen ist mehr als nur eine Wohnung haben" – dies war einer der einprägsamsten Sätze des Paritätischen Projekts "Inklusion psychisch kranker Menschen bewegen" und das Motto unseres Fachtags zum Abschluss des Projekts am 19. Februar 2019 in Berlin.

Innerhalb der fünfjährigen Laufzeit konnte das Thema Wohnen für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und diskutiert werden. Auf lokaler Ebene wurde das Projektvorhaben an vier Modellstandorten umgesetzt. Mithilfe von Befragungen und im Austausch mit Expert*innen in eigener Sache, sozialen Organisationen, Politik, Wissenschaft und Wohnungswirtschaft wurden Barrieren und Ressourcen im Bereich Wohnen für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung identifiziert und Gestaltungsbedarfe abgeleitet. Ermöglicht wurde das Projekt durch die finanzielle Förderung der Aktion Mensch Stiftung.

Hier geht es zum Abschlussbericht "Inklusion psychisch kranker Menschen bewegen"

Broschüre "Suchen Wohnung - bieten Erfahrung - Soziale Träger als Mieter und Partner

Die Broschüre richtet sich an alle, die mit der Vermietung von Wohnraum auch soziale Ansprüche verknüpfen und die Vielfalt in ihrem Haus als Bereicherung auffassen. Sie bietet dazu wichtige Informationen und Anregungen. link 2. Auflage der Broschüre mit Haus & Grund link

Praxisleitfaden Soziale Träger in den Rollen als Mieter und Vermieter

Im Rahmen der Arbeit des Paritätischen Gesamtverbandes gab es immer wieder Gespräche zur problematischen Situation der Arbeit sozialer Träger im Zusammenhang mit der An- und Vermietung von Wohnraum. Als Mieter und Vermieter sind soziale Träger Partner in zwei unterschiedlichen Verträgen mit jeweils verschiedenen Vertragspartnern und unterschiedlichen Rechten und Pflichten. Hier möchte der Praxisleitfaden aufmerksam machen, sensibilisieren und nützliche Hinweise geben.   link

Wohnen und Teilhabe - Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen - Erhebungen
  1. Im Rahmen des Projektes wurden insgesamt drei Erhebungen durchgeführt. Sie alle hatten das Ziel, die Barrieren und Möglichkeiten zur Verbesserung der Wohnraumsituation von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen zu ermitteln. Zunächst wurden die Erfahrungen von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen mit dem Thema Wohnen aus Sicht der Nutzerinnen und Nutzer der gemeindepsychiatrischen Versorgung in den vier Modellregionen des Projektes (Berlin, Main-Kinzig Kreis, Münster und Zittau) erfasst. Die Ergebnisse dienen als Ansatzpunkte für regionale Maßnahmen und auf Bundesebene zur Erarbeitung von entsprechenden politischen Forderungen. Erfahrungsbericht - Nuterbefragungen - Patrick Bieler, Institut für Europäische Ethnologie Berlin und Sabine Bösing, Der Paritätische Gesamtverband
  2. In einem weiteren Schritt wurden die Perspektiven der im Projekt beteiligten Trägerorganisationen ermittelt. Neben den Geschäftsführungen wurden auch Mitarbeitende aus den Abteilungen des Trägers angesprochen, die psychisch erkrankte Menschen bei Fragen rund um das Thema Wohnen unterstützen. Im Fokus stand dabei, die Situation der im Projekt tätigen Träger darzustellen, Einschätzungen und Meinungen zu sammeln und die in Zukunft notwendigen Veränderungen zu erheben und für weiteren fachlichen Austausch aufzubereiten.Auswertung Trägerberatung - Peter Heuchemer, Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V.
  3. In einer dritten Erhebung wurden Akteure der Wohnungswirtschaft mittels eines Online-Fragebogens befragt. Schwerpunkte der Befragung bildeten die Erfahrungen der Akteure mit sozialen Trägern als Vermieter sowie die Erfahrungen mit Wohnraumvermietung an psychisch beeinträchtigte Menschen. Die Ergebnisse sollen den im Projekt beteiligten Organisationen hilfreiche Hinweise geben, um die Kooperation und Kommunikation mit den Akteuren der Wohnungswirtschaft zu stärken. Ergebnisse - Befragungen der Wohnungswirtschaft - Peter Heuchemer, Dachverband Gemeindespychiatrie e.V.

Die Corona-Krise hat weitreichende wirtschaftliche und soziale Auswirkungen. Wegen Kurzarbeit oder dem vollständigen Verlust ihrer Arbeit werden Mietzahlungen für immer mehr Mieter*innen vielerorts zum finanziellen Risiko. Aus diesem Anlass veranstaltete das Netzwerk Mieten und Wohnen, dessen Mitglied u.a. der Paritätische Gesamtverband ist, am 10. Juni 2020 den digitalen Workshop „Wohnen in der Corona-Krise“. Hier geht es zur Ergebnisdokumentation.

Der Paritätische Gesamtverband hat mit Paritätischen Landesverbänden die Veranstaltungsreihe „Soziale Organisationen als Partner der Wohnungswirtschaft“ 2019 ins Leben gerufen.

Am 3. April 2019 startete die Reihe mit der Auftaktveranstaltung des Paritätischen Gesamtverbandes in Kooperation mit dem Paritätischen NRW.

Im Laufe des Jahres 2019 haben Paritätische Landesverbände weitere Veranstaltungen durchgeführt.

Die Dokumentationen zu den Veranstaltungen sind hier zu finden.

Vom 5. bis 6. April fand die vierte Konferenz des Netzwerkes Mieten und Wohnen unter dem Titel "Mietenwahnsinn stoppen: Handlungsfeld Kommune" in Müchen statt. Den inhaltlichen Rahmen der Konferenz bildete die kommunale Ebene. Die drei Schwerpunktthemen der Konferenz waren: „Mieterinitiativen, Recht auf Stadt und Wohnbündnisse: Lokale Aktivitäten gegen den Mietenwahnsinn“, „Wohnungslosigkeit vermeiden und überwinden“ und „Kommunale Wohnungs- und Baupolitik: Zwischen Eigentümer und Mieterinteressen?“. Die Dokumentation zur Konferenz findet sich hier.

"Wohnen ist mehr als nur eine Wohnung haben" Fachtag zum Abschluss des Projekts "Inklusion psychisch kranker Menschen bewegen"

"Wohnen ist mehr als nur eine Wohnung haben" - einer der einprägsamen Sätze des Paritätischen Projekts "Inklusion psychisch kranker Menschen bewegen". Unter diesem Motto stand auch der Fachtag zum Abschluss des Projekts am 19.02.19 im Hotel Rossi, Berlin.

Für Menschen mit einer psychischen Erkrankung ist es auf dem angespannten Wohnungsmarkt schwer eine eigene Wohnung zu finden. Psychische Erkrankungen wecken bei Vermieterinnen und Vermietern häufig die Sorge vor möglichen Komplikationen, dabei sind Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen in der Regel völlig unauffällige Mieterinnen und Mieter. Aufgrund ihrer Erkrankung können sie jedoch häufig nicht im üblichen Rahmen berufstätig sein oder verlieren ihre Stelle. Die Folge ist, dass sie oft von einer Erwerbsminderungsrente oder Grundsicherungsleistungen leben müssen. Mieten, die nicht leistbar sind oder über der Angemessenheitsgrenze liegen, können sie daher nicht zahlen. Häufig unterstützen soziale Organisationen Betroffene, indem sie bei der Suche nach Wohnraum unterstützen, selbst Immobilien anmieten oder Wohnungsbau betreiben. Der Mangel an preiswerten Wohnungen trifft Menschen mit psychischen Erkrankungen demzufolge besonders hart. Dieser Personenkreis ist in hohem Maß von Benachteiligung und Ausgrenzung auf dem Wohnungsmarkt betroffen.

Mit seinem Pilotprojekt "Inklusion psychisch kranker Menschen bewegen" hat sich der Paritätische Gesamtverband auf den Weg gemacht, Impulse zur Inklusion von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen im Bereich Wohnen zu geben. Das Modellprojekt erstreckt sich über einen Zeitraum von insgesamt fünf Jahren, dieser endet am 30.09.2019. Das Projekt sollte dazu beitragen, dass psychisch kranke Menschen besser mit Wohnraum versorgt werden können. Auch die Bedeutung inklusiver Nachbarschaften wurde beleuchtet. Denn ein stabiles Wohnumfeld ist meist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen möglichst selbstbestimmt leben können.

Gemeinsam mit Expertinnen und Experten wurde auf dem Fachtag beleuchtet, was in der vergangenen Projektlaufzeit erreicht wurde und welche Schritte aus den Projekterfahrungen heraus weiterhin nötig sind, um inklusiven Wohnraum sowie inklusive Nachbarschaften für Menschen mit psychischen Erkrankungen zu schaffen und zu sichern.

Impulse konnte das Projekt unter anderem mit der Broschüre "Suchen Wohnung - bieten Erfahrung" setzen, die sich an Vermieterinnen und Vermieter richtet, über psychische Erkrankungen und ihre Begleiterscheinungen informiert und von gelungenen Partnerschaften zwischen sozialen Organisationen und der Wohnungswirtschaft berichtet.

Dokumentation_Wohnen_ist_mehr_als_nur_eine_Wohnung_haben

Am 23. und 24. Februar 2018 fand in Bochum die dritte Konferenz des Netzwerkes Mieten und Wohnen unter dem Titel "Boden - Recht - Wohnen. Ansätze für eine sozialere Mieten- und Wohnungspolitik" statt. Die Schwerpunkte der Konferenz waren die Schaffung von Wohnraum für Menschen mit erschwertem Zugang zum Wohnungsmakt, Bodenfrage neu gestellt und regionale und soziale Differenzierung des Mietrechts. Zur Dokumentation der Konferenz geht es hier.

"Wie wir wohnen wollen - Wunsch und Wirklichkeit" Forum zur Vernetzung im Sozialraum Zittau

Der Psychosoziale Trägerverein Sachsen e.V. richtete unter Beteiligung des Paritätischen Gesamtverbandes und des Paritätischen Landesverbandes Sachsen eine Veranstaltung zum Austausch über die aktuelle Wohnraumsituation in der Region Zittau aus. Aufbauend auf die Ergebnisse der Nutzerinnen und Nutzerbefragung des Projektes, die für die Region Zittau zeigten, dass es zwar genug Wohnungen gibt, diese aber zum Teil keine angemessene Qualität aufweisen, war das Ziel der Veranstaltung in einen Austausch über die aktuelle Situation in der Region Zittaus zu kommen und folgende Fragestellungen zu diskutieren: Welche Erfahrungen gibt es mit inklusivem Wohnen? Welche Wohnungen stehen wem zur Verfügung? Was braucht es, um alle Menschen die gleichen Chancen auf dem Wohnungsmarkt zu ermöglichen? An der Veranstaltung nahmen Akteure aus der Stadt Zittaus und dem Landkreis Görlitz teil, die sich mit dem Thema Wohnen beschäftigen.

Im Rahmen der Veranstaltung war es auch möglich die Ergebnisse des Projektes "Inklusion psychisch kranker Menschen bewegen" vorzustellen. Neben dem Erfahrungsbericht aus unserem Projekt und dem Projekt aus Dresden "Gemeinsam mehr Er-/Leben" fand am Vormittag eine Diskussionsrunde zur Versorgungssituation im Bereich Wohnen in Zittau und dem Landkreis Görlitz statt. Es wurde deutlich, dass es vielschichtige Aspekte gibt, die die Situation prägen. Neben einer immer älter werdenden Bevölkerung und dem Wegzug von jungen Menschen, werden auch soziale Angebote zurückgefahren. Es stehen viele Häuser leer, aber die Investitionen sind erheblich und wenn sie tatsächlich getätigt werden, lassen sie die Mieten über die Angemessenheitsgrenzen steigen. Als weitere Barrieren im Landkreis wurden die unzureichende Infrastruktur und die damit einhergehende fehlende Mobilität identifiziert. Die Unterstützungsleistungen sollten auch im Landkreis ausgebaut werden, z.B. durch das Angebot von mobilen Beratungen durch soziale Träger. Am Nachmittag gab es drei Ideenwerkstätten, in denen mögliche Maßnahmen für die Stadt und den Landkreis erarbeitet wurden.

Ergebnisse:

  • Zusammen mit der Wohnungsbaugesellschaft soll über alternative Wohnmodelle nachgedacht werden
  • Ein "Runder Tisch" für alle Akteure, die mit dem Thema Wohnen beschäftigt sind, soll einberufen werden
  • Ausweitung der bestehenden Angebote zur Beratung um das Thema Wohnen: Wie kann ich passenden Wohnraum für mich finden und behalten? Was muss ich beachten?

Die Veranstaltung war Anstoß für die Bildung eines Runden Tisches mit Vertreterinnen und Vertreter von u.a. sozialen Trägern, Nutzerinnen und Nutzern, der Wohnungswirtschaft und der Kommune, der seitdem in regelmäßigen Abständen zusammen kommt, um Lösungsansätze und Handlungskonzepte für die Region Zittau zu entwickeln.

"Wenn es keine Wohnungen mehr gibt - Einrichtungen der Eingliederungshilfe als Vermieter und Mieter"

Ein Bericht zur Fachtagung des Paritätischen Gesamtverbandes gemeinsam mit dem Paritätischen Hessen am 08. November 2017 in Frankfurt am Main

Der angespannte Wohnungsmarkt bietet kaum noch Chancen auf eine Wohnung im unteren Preissegment. Für Personen mit Beeinträchtigungen ist die Lage noch schwieriger. Um hier Abhilfe zu schaffen, stellen Träger der Eingliederungshilfe zusätzlich zu ihren Betreuungsleistungen Wohnraum zur Verfügung. Doch auch sie erleben immer mehr, dass sie keinen Wohnraum mehr finden, bzw. auch keine Grundstücke um zu bauen. Die Fachtagung hatte zum Ziel, sich über diese unzufriedene Situationen auszutauschen, die Rollen des Sozialen Trägers als Mieter und Vermieter genauer zu beleuchten.
Vorgestellt wurden Ideen und Maßnahmen zum Thema Wohnen, um die Situation von sozialen Trägern und den Menschen mit Beeinträchtigungen zu verbessern.

In kleinen Gesprächskreisen konnten die Teilnehmenden zu ihren eigenen Erfahrungen in Austausch treten, folgende Aspekte wurden deutlich:
· Im Prinzip gibt es keine oder kaum freie Wohnraumwahl für Menschen mit Behinderung mehr, denn   die Kosten der Unterkunft (KdU) wirken als Begrenzung des gesetzlich verankerten Wunsch- und Wahlrechtes, dass damit erheblich ausgehöhlt werde.
· Es fehlt an geeignetem Bauland. Hier wäre es aus Sicht der Teilnehmenden Zeit, dass das Land sich an der Förderung von Wohnraum bzw. Wohnraumkonzepten beteiligt. Da die Wohnraumsituation in den Regionen sehr unterschiedlich ist, braucht es unterschiedliche „innovative“, umfassende Konzepte im städtischen wie auch im ländlichen Raum. Eine Forderung ist, Sonderwelten durch rein nutzerorientierte Wohnformen zu ersetzen. Hier sind die Kommunen gefragt, die Regionen bedarfsgerecht weiter zu entwickeln.
· Wenn Soziale Träger Wohnraum und Betreuung anbieten, sind Betreuung und Wohnen gekoppelt, damit fallen sie unter das Wohn- und Betreuungsvertragsgesetz (WBVG). Diese als Schutz gedachte Koppelung ist aber auch Risiko für Leistungsberechtigten und Leistungsträger, z.B. wenn die Betreuung seitens des Leistungsberechtigten gekündigt wird oder ohne geeigneten Wohnraum steht keine Betreuung mehr zur Verfügung.
· Die Rolle der Sozialen Träger bei der Wohnraumvermietung wurde unterschiedlich diskutiert. Zwar stellen Soziale Träger als Wohnheimbetreiber neben Betreuung auch Wohnraum zur Verfügung, doch für viele Träger ist der originäre Auftrag zu betreuen. Die zunehmende Verantwortung auch Wohnraum zur Verfügung zu stellen, verändert bzw. überlagert den originären Betreuungsauftrag. Damit verfestigt sich die Doppelrolle der Sozialen Träger. Diese Doppelrolle wird gleichzeitig als Chance für die Weiterentwicklung gesehen. Insbesondere dann, wenn Träger als Konfliktmanager in der Nachbarschaft fungieren und den Sozialraum aktiv mitgestalten, um Inklusion im Sozialraum zu ermöglichen.
· Bei innovativen Ideen fehle es an der Finanzierungsbereitschaft der Kostenträger, zum Beispiel wenn der örtliche Mietspiegel eine Finanzierung über Staffelmiete nicht abdecke. So tragen zum Teil heute schon Soziale Träger das finanzielle Risiko bei nicht gedeckten Wohnraumkosten.

Fazit:
Für die Teilnehmenden ist es wichtig, sich zum Thema Wohnen stärker zu vernetzen. Sie wünschen sich mehr individuelle aber auch wohnungspolitische Förderung, eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit wie auch das Einbringen ihrer Positionen in die politische Diskussion auf Bundes- wie Landesebene und eine Stärkung der sozialpolitische Arbeit bei den Kommunen.
Fragen rund um das WBVG beschäftigen die Sozialen Träger. So ist das Thema Wohnraumvermietung eng mit der Diskussion und Verhandlung der im BTHG angedachten Trennung von Fachleistung und Wohnen verbunden.  Wer übernimmt bei einer Kombination von Betreuung und Vermietung die Kosten aus dem Mietverhältnis (indirekte Kosten; Betreuung, Schadensersatz etc.)?
Insgesamt ist eine verstärkte Zusammenarbeit von Sozial- und Wohnungspolitik gefordert.

 1. Veranstaltungsflyer

 Veranstaltungsflyer

 2. Impulsvorträge

Praxisleitfaden_ Mietrechtliche Grundlagen für Träger

Karina Schulze, der Paritätische Gesamtverband

 Vorstellung Wohnungspolitisches Papier

Jennifer Puls, der Paritätische Gesamtverband

 Wenn es keine Wohnungen mehr gibt ...

Sabine Bösing, der Paritätische Gesamtverband, Patrick Bieler, Humboldt-Universität Berlin

 

 

"Suche Wohnung - Biete Belohnung" Fachtag zum Wohnen von Menschen mit Behinderung und / oder psychischer Erkrankung, Dresden

In Zeiten stark verknappten Wohnraums gilt es, kreative Ideen zu entwickeln, Standpunkte zu vertreten und Bündnisse zu schließen. Menschen mit besonderen Bedarfen treffen auf dem Wohnungsmarkt auf besondere Barrieren.

Der Psychosoziale Trägerverein in Sachsen veranstaltete in Kooperation mit weiteren Partnern den Fachtag "Suche Wohnung - Biete Belohnung", der Menschen mit und ohne Behinderung und / oder psychischer Erkrankung sowie Akteure des lokalen Wohnungsmarktes und soziale Träger sowie Personen unabhängiger Gremien, Vereine und Menschen der Nachbarschaft, die er miteinander ins Gespräch brachte.

Die Ergebnisse des Fachtages flossen in ein Positionspapier des Psychosozialen Trägervereins e.V. ein.

Fachtagung am 06. Oktober 2016 im GLS-Campus, Berlin

Erstmals hat der Paritätische Gesamtverband eine Fachtagung zum Thema bezahlbarer und sozialverträglicher Wohnraum initiiert. Es wurde dabei sehr deutlich, dass wohnungspolitische Entscheidungen die Ziele und die Umsetzung von sozialer Arbeit entscheidend beeinflussen.

Mit der gut besuchten Veranstaltung wurde ein Dialog angestoßen, der den Handlungsbedarf, für sozial benachteiligte Menschen und soziale Träger guten Wohnraum und vielfältige, offene Quartiere zu schaffen, deutlich machte. Verschiedene wohnungspolitische Akteure waren der Einladung nachgekommen, um gemeinsam politische Lösungen zu diskutieren.

 

In praxisorientierten, fachübergreifenden Foren wurden die Aspekte Sozialer Wohnungsbau, Wohnraumsuche, Wohnraumsicherung und Nachbarschaften beleuchtet, bereits bestehende Beispiele „guter Praxis“ vorgestellt und weiterer Handlungsbedarf diskutiert. Die Ergebnisse dieser Diskussionsprozesse wurden zu Fragen formuliert, die es gilt, weiter zu bearbeiten:

  • Wie ermutigen wir die Politik, von ihrer Regelungs- und Steuerungskompetenz selbstbewusster Gebrauch zu machen?
  • Wie machen wir den Wert der Gemeinnützigkeit auch für den Wohnungsbau wieder deutlich?
  • Was muss mehr/anders gemacht werden, um Wohnungen für alle Menschen bereitzustellen?
  • Wie kann Menschen mit besonderen Beeinträchtigungen zu eigenen Mietverträgen verholfen werden?
  • Wie bekommen wir ein breites Bündnis, um das Thema öffentlich zu machen?
  • Welche Rolle kommt freien Trägern im Sozialraum zu?
  • Wie kann Nachbarschaft zu Inklusion beitragen?

 

Zusammengefasst lässt sich feststellen:

„Eine gute Wohnungspolitik muss der Herausbildung sozialer Ungleichheitsstrukturen auf dem Wohnungsmarkt und dem Trend sozialräumlicher Polarisierung entgegenwirken. Staatliches Handeln in der Wohnungspolitik muss eine Gesellschaft zusammenbringen. Für den Zusammenhalt einer Gemeinschaft ist es wichtig, dass auf einem Wohnungsmarkt jeder gleichberechtigten Zugang zu dem seinen individuellen Bedarfen entsprechenden Wohnraum hat. Wohnen ist ein Menschenrecht und in einer gerechten Gemeinschaft, muss jedem die Möglichkeit zukommen, dort wo er lebt aktiv am soziokulturellen Leben zu partizipieren, soziokulturelle Teilhabe zu erleben und integrativer Teil der Gesellschaft zu sein“, so der Vorsitzende des Paritätischen Gesamtverbandes, Prof. Dr. Rolf Rosenbrock.

 

Präsentationen

Veranstaltungsflyer

Impulsvorträge

Das Vertragsverhältnis zwischen Vermieter und sozialem Träger

Friedemann Scholten, LL.M. (University of London), Berlin

Herausforderung Wohnungssuche

Ulrich Ropertz, Deutscher Mieterbund

Überforderte Nachbarschaften
Zukunftsfähige Quartiere gelingen in Entwicklungspartnerschaften

Reinhard Thies, Wohnbau Gießen GmbH

Arbeitsforum 'Sozialen Wohnungsbau wiederbeleben'

Praktische Lösungen

Jan Kuhnert, KUB Kommunal- und Unternehmensberatung GmbH

Arbeitsforum 'Wohnungssuche erleichtern'

Wohnraum und soziale Dienste für Menschen in prekären Lebenslagen
Partner und Dienstleister der Sozialen Wohnungswirtschaft

Wolfgang Bauer-Schneider, Neue Wohnraumhilfe gGmbH, Darmstadt

Projekt BOW – Bürgerinnen und Bürger ohne Wohnung

Jörg Mauter, SOZPÄDAL E.V. - Sozialpädagogische Alternativen e.V.

Arbeitsforum 'Wohnraum sichern'

Wohnraum sichern - Handlungsansatz, Maßnahmen und Ergebnisse der Arbeit in der Fachstelle für Wohnungsnotfälle der Stadt Duisburg

Holger Weyand, Amt für Soziales und Wohnen, Duisburg

Arbeitsforum 'Nachbarschaften gestalten'

Integrationsprojekt Kistlerhofstraße

Frederik Kronthaler, Condrobs e. V.

Nachbarschaften gestalten

Annett Martin, piano e. V., Kassel