Partizipation und Demokratiebildung in der Kindertagesbetreuung
U3 Kinder
Kinder haben ab Geburt das Recht, an sie betreffenden Entscheidungen altersgemäß beteiligt zu werden (Kinderrechte). Häufig wird die Sprachfähigkeit von Kindern bis drei Jahren als Barriere für ihre Beteiligung betrachtet. "Nein!" sagen können aber die meisten Kinder schon weit vor ihrem zweiten Geburtstag. Auch im vorsprachlichen Alter können die Kinder Bedürfnisse und Anliegen auf unterschiedliche Art und Weise äußern. Ob die Erwachsenen diese Äußerungen verstehen, liegt oft nicht an der Ausdrucksfähigkeit der Kinder, sondern an der Fähigkeit der Erwachsenen, sie richtig zu deuten.
Kinder bis drei Jahren wollen in vielen Bereichen selbstbestimmt handeln und sind in Bezug auf die Körperpflege in hohem Maße von Erwachsenen abhängig. Partizipation mit Kindern bis drei Jahren bedeutet daher, die Kinder als sich selbst bildende Subjekte zu respektieren, ihre Äußerungen ernst zu nehmen, ihr Streben nach Autonomie zu unterstützen (Selbstbestimmung) und für sie eine verlässliche Bezugsperson zu sein (Bindung). Kinder bis drei Jahren können auch schon punktuell an Entscheidungen beteiligt werden, die die Gemeinschaft betreffen.
Zum Weiterlesen:
Rehmann, Yvonne: Partizipation in der Krippe. In: Raingard Knauer/Benedikt Sturzenhecker (Hrsg.): Demokratische Partizipation von Kindern. Weinheim/Basel: Beltz Juventa