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Rassismus im Gesundheitswesen

Bericht des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors mit dem Schwerpunkt Gesundheit

Wissenschaftler*innen des DeZIM-Instituts haben die Diskriminierungserfahrungen von Menschen in Deutschland untersucht. Bei der repräsentativen Befragung haben etwas mehr 21.000 Personen in Deutschland teilgenommen.

Rassismuserfahrungen sind alltag in der Strukturen des Gesundheitssystems: Die Erfahrungen sind unterschieldich in ihrer Häufigkeit nach sozialen Gruppen, nach Diskriminierungsmerkmalen und nach sozialen Räumen. 

Zentrale Ergebnisse:

1. "Frauen machen häufiger negative Erfahrungen als Männer: 39 % Schwarzer Frauen, 35 % muslimischer Frauen, 29 % asiatischer Frauen und 26 % nicht rassistisch markierten Frauen berichten von mindestens gelegentlich ungerechter und schlechterer Behandlung" (DeZIM, 2023)

2. "Knapp jede dritte rassistisch markierte Person gibt an, dass ihre Beschwerden nicht ernst genommen wurden. Besonders bei Frauen: muslimische Frauen (39 %) und asiatische Frauen (37 %) haben deswegen Ärzt*innen gewechselt. Bei nicht rassistisch markierten Frauen sind es rund 29 %" (DeZIM, 2023)

3. "Menschen vermeiden es zu Ärzt*innen zu gehen, vor allem Frauen: So geben 13 % bis 14 % der Schwarzen, asiatischen und muslimischen Frauen an, eine Behandlung aus Angst vor Diskriminierung verzögert oder komplett gemieden zu haben. Bei Männern liegt der Anteil in all diesen Gruppen bei etwa 8 % " (DeZIM, 2023)

4. "Diskriminierung und Rassismus gehen über die unmittelbaren Folgen für die Betroffenen hinaus und können mittelbar auch der Gesamtgesellschaft schaden. Je häufiger Diskriminierungs- und/oder Rassismuserfahrungen erlebt werden, desto stärker fallen die Hinweise auf eine Angststörung und depressive Symptome aus" (DeZIM, 2023)

Die Studie kann hier als PDF heruntergeladen werden

Der Paritätische Gesamtverband hat sich in den Zusammenhang bereits 2018 für die Sicherstellung der sprachlichen Verständigung durch Schaffung einer gesetzlichen Grundlage für Sprachmittlung bei Beantragung und Ausführung von Sozialleistungen in der Sozialgesetzbücher ausgesprochen. Das Positionspapier kann hier heruntergeladen werden.