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Umfrage: Klare Mehrheit der Bevölkerung für mehr Steuern auf Reichtum

Eine klare Mehrheit der Bevölkerung sieht großen öffentlichen Finanzbedarf für das Gemeinwesen und hält es für wichtig, dass sehr reiche Menschen stärker zur Finanzierung beitragen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag des Paritätischen Gesamtverbandes.

Die Kernergebnisse der Umfrage zusammengefasst:

Staatlicher Finanzierungsbedarf. Mehr als zwei Drittel der Befragten wünscht sich mehr staatliche Investitionen in zentrale Bereiche des Gemeinwesens wie Pflege, Bildung, Soziales, Umwelt oder Digitalisierung. Unter Anhänger*innen von SPD und Grünen sind es größtenteils mehr als 80 Prozent, zum Teil sogar über 90 Prozent. Auch unter Anhänger:innen der FPD ist eine deutliche Mehrheit für mehr staatliche Investitionen.

Vermögensverteilung. Nur sehr wenige Menschen (8 Prozent) haben den Eindruck, dass das private Vermögen in Deutschland gerecht verteilt ist. 36 Prozent finden, dass das Vermögen weder besonders gerecht noch ungerecht verteilt ist. Eine Mehrheit von 52 Prozent meint, dass die privaten Vermögen weitgehend ungerecht verteilt sind. Unter Anhänger*innen von SPD und Grünen finden 68 bzw. 70 Prozent, dass private Vermögen weitgehend ungleich verteilt sind. Auch 38 Prozent der FDP-Anhänger*innen halten private Vermögen für weitgehend ungleich verteilt.

Erwartungen an die Koalitionsverhandlungen. 62 Prozent der Befragten finden es sehr wichtig oder eher wichtig, dass SPD und Grüne sich in den Koalitionsverhandlungen mit ihren steuerpolitischen Forderung durchsetzen, so dass sehr hohe Vermögen, Erbschaften und Einkommen stärker zur Finanzierung des Gemeinwohls herangezogen werden. Unter Anhänger*innen von SPD und Grünen halten dies 87 Prozent bzw. 90 Prozent für wichtig. Auch 42 Prozent der FDP-Anhänger:innen sind für eine höhere Besteuerung sehr hoher Vermögen, Erbschaften und Einkommen.

Die repräsentative Umfrage wurde vom 28. Oktober bis  2. November 2021 vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag des Paritätischen Gesamtverbands durchgeführt. Insgesamt wurden 1.027 Personen über 18 Jahre befragt. Detaillierte Zahlen zur Umfrage finden sich hier.