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Klima-Toolbox

Verhalten ändern durch Nudging

Viele Veränderungen, die wir im Bereich der Nachhaltigkeit anstoßen, haben mit Verhalten und Verhaltensänderung zu tun. Wie kann man das Verhalten anderer positiv verändern, ohne die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen einzuschränken? Ein Werkzeug dafür ist das Nudging (dt. anstoßen). Dabei geht es darum, Menschen durch subtile Anreize zu Entscheidungen zu motivieren, die sich positiv auf sie selbst, auf andere oder auf die Umwelt auswirken. Doch wie genau funktioniert Nudging? Nudging nutzt Erkenntnisse aus der Verhaltensökonomie und der Psychologie. Demnach handeln Menschen oft nicht rational, sondern lassen sich von Emotionen und Gewohnheiten leiten. Nudges helfen also, erwünschtes Verhalten zu fördern und Gewohnheiten zu verändern und lassen dabei trotzdem Spielraum für eigene Entscheidungen.

Schritte zur Umsetzung

1. In welchem Bereich wollen Sie eine Verhaltensänderung fördern? 

  • In welchen Bereichen wollen Sie Veränderung anstoßen? Im Themenbereich Mobilität, Energie oder doch in der Verpflegung? 
  • Identifizieren Sie Hürden, warum das gewünschte Verhalten aktuell noch nicht so umgesetzt wird, wie Sie sich das vorstellen.

2. Den Richtigen Nudge für Ihr Vorhaben finden

  • Beispiele für Nudging gibt es viele: Die farbliche Kennzeichnung von Mülleimern, fördert eine bessere Mülltrennung. Ein Buffet, das so aufgebaut ist, dass klimafreundliche und gesunde Lebensmittel vorne und weniger klimafreundliche Lebensmittel hinten stehen, sorgt dafür, dass sich deutlich mehr Menschen für die nachhaltigen Gerichte entscheiden. Aufkleber auf Lichtschaltern, mit dem Hinweis, erinnern daran, diese auszuschalten und helfen Strom zu sparen. Kleine Geräte, die direkt beim Duschen den Wasserverbrauch anzeigen, sorgen für kürzere Duschzeit und weniger Wasserverbrauch. Eine kostenlose Testkarte für den öffentlichen Nahverkehr, insbesondere für Menschen, die gerade umgezogen sind oder einen neuen Job antreten, kann dabei helfen, das Mobilitätsverhalten langfristig in Richtung nachhaltiger Verkehrsmittel zu lenken.
  • Befassen Sie sich also etwas mit dem Thema und recherchieren Sie, welche Nudges Sie in Ihrem Themenbereich anwenden könnten. Nutzen Sie Datenbanken zum Thema Nudging: GreenNudging - Der Nudgekatalog

3. Überprüfung des Nudges

  • Überlegen Sie sich zunächst, wie Sie den Erfolg des Nudges messen können. Zum Beispiel die Anzahl der vegetarischen Gerichte, der jährliche Wasserverbrauch oder die Anzahl der Fahrräder am Fahrradständer in einem bestimmten Zeitraum.
  • Überprüfen Sie, ob der Nudge eine Veränderung bewirkt hat.

Kosten und Zeitaufwand

Nudging-Maßnahmen haben den großen Vorteil, dass sie in der Regel kostengünstig und einfach umzusetzen sind. Allerdings bedarf es auch einer guten Planung, weshalb Zeitkapazitäten für die Umsetzung eingeplant werden sollten.