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Jahresrückblick 2021

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Jahrerückblick 2021

 
Jugendsozialarbeit im Paritätischen
 

Liebe Leser*innen,

auch 2021 war ein Jahr, in dem uns die Pandemie und deren Folgen oft beschäftigt haben. Nach wie vor sind wir von einem „normalen“ Leben weit entfernt. Gerade junge Menschen haben die pandemiebedingten Einschränkungen unmittelbar erfahren, ob in der Familie, mit Freunden und Bekannten, in Freizeit oder Schule sowie beim Übergang in Ausbildung und Beruf. Mit dem vorliegenden Report werfen wir einen Blick zurück auf zentrale Themen und Ereignisse aus dem Bereich der Jugendsozialarbeit 2021.
Wir wünschen Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit und alles Gute für 2022. Bleiben Sie gesund und uns gewogen.

Ihr Team der Jugendsozialarbeit im Paritätischen!

Januar 2021

Kommt es, oder kommt sie nicht? Mit dieser Frage starten wir im Januar 2021. Das Bundeskabinett hatte noch kurz vor Jahreswechsel über den Entwurf zum Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) beraten und das Gesetzgebungsverfahren in Bundestag und Bundesrat eröffnet. Eine wichtige Entwicklung ist zudem, dass ein Impfstoff gegen das Covid-Virus entwickelt und zugelassen und die ersten Impfungen in Deutschland gestartet werden. Damit steigt die Hoffnung, dass die Pandemie bald überwunden werden kann. Wie wichtig eine Überwindung ist, machen immer mehr Studien über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Lebenssituation von jungen Menschen deutlich. So zum Beispiel die zweite JuCo-Studie Anfang des Jahres. Sie zeigt, dass und wie sehr die Rechte junger Menschen auf Mitgestaltung beschnitten wurden und werden und fordert mehr Beteiligungsrechte ein. Aber auch die Auswirkungen von Corona auf den Ausbildungsmarkt stehen im Zentrum unserer Januar-Ausgabe. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) hat kurz vor Weihnachten einen aktuellen Ausbildungsbericht „Die Entwicklung des Ausbildungsmarktes im Jahr 2020“ veröffentlicht und kam zu dem Ergebnis, dass der Ausbildungsmarkt im Zuge der Covid 19-Pandemie und ihrer Bekämpfung erhebliche Einbußen verkraften musste. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter (BAGLJÄ) entwickelt fünf Thesen zur besonderen Betroffenheit von Kindern und Jugendlichen in der Corona-Krise. Mit den vorgelegten Thesen wollen die Landesjugendämter den Blick auf die Bedürfnisse und Bedarfe der jungen Menschen richten, damit die Corona-Krise nicht zu einer Zukunfts-Krise wird, und prognostizieren einen verstärkten Kinder- und Jugendhilfebedarf in den nächsten 5 Jahren.

Mit einem Aufruf zum Mitmachen im Rahmen eines Sondernewsletters werben wir nicht nur für eine Beteiligung am Ideen-Hackathon im Vorhaben Jugend-Budget, sondern auch für die JugendPolitikTage 2021.

Februar 2021

Das Paritätische Forderungspapier in der Jugendsozialarbeit 2021 "Junge Menschen nicht im Stich lassen, Ausbildung in Corona-Zeiten sichern" richtet den Blick auf die schwierige Ausbildungssituation und die zu erwartende weitere Abnahme von Ausbildungsplatzangeboten. Die Arbeitsgemeinschaft der Kinder- und Jugendhilfe (AGJ) betont in ihrer Stellungnahme „Kurz vor dem Zieleinlauf – Weiterentwicklungschancen im SGB VIII nutzen“, dass sie in der Reform des SGB VIII durch das Kinder- und Jugendhilfestärkungsgesetz-KJSG eine wertvolle fachliche Weiterentwicklung des Kinder- und Jugendhilferechts sieht.

Auf das Recht junger Menschen auf Schutz vor Gewalt – Verantwortung jenseits aller institutioneller Grenzen, macht das Bundesjugendkuratorium aufmerksam. Junge Menschen als Grundrechtsträger*innen zu betrachten bedeutet auch, dass die Schutzrechte aller Kinder und Jugendlichen unabhängig von der jeweiligen Lebenssituation, in der sie sich befinden, verwirklicht werden.

Gerade in der Pandemie hat sich gezeigt, wie wichtig die Anschaffung digitaler Endgeräte für die Teilhabe junger Menschen an schulischer und berufsschulischer Bildung ist. Daher berichten wir im Februar über die Möglichkeiten der Kostenübernahme für Leistungsempfänger nach dem SGB II, XII sowie für Geflüchtete mit Analog-Leistungen nach § 2 AsylbLG.

Um Lehren aus der Pandemie ziehen und gleiche Chancen für alle Kinder und Jugendlichen sichern zu können, hatte die Friedrich-Ebert-Stiftung bereits im November 2020 eine Kommission aus Expert*innen eingesetzt, deren Auftrag es war, Empfehlungen zu erarbeiten, wie Bildungsbenachteiligungen angesichts der Herausforderungen der Corona-Pandemie kurzfristig und perspektivisch vermieden werden können. Über die Ergebnisse der Expertenkommission informieren wir Sie im Februar 2021.

März 2021

Noch kann nicht allen Menschen ein Impfangebot gemacht werden und für Minderjährige gibt es noch keine Empfehlungen der Stiko. Angesichts hoher Inzidenzen, weitreichender Schließungen von Schulen und Einrichtungen, berichten wir auch im März 2021 vor allem über die Pandemie und ihre Folgen. So startet Gangway e.V. - Straßensozialarbeit in Berlin in Kooperation mit ALEX Offener Kanal Berlin ein TV- und Webformat, das von den Erfahrungen junger Menschen während der Corona-Pandemie im Gespräch mit Streetworker*innen von Gangway e.V. berichtet.

Dass die Corona-Pandemie zu Verwerfungen in der Gesellschaft führt und dabei unter anderem Diskrepanzen zwischen jungen Menschen und älteren Bürger*innen deutlich werden, problematisiert Reinhold Gravelmann in einem Artikel, zeichnet die Diskussionen nach, führt Studienergebnisse an und rückt den Blick auf die Forschungslage, insbesondere in Bezug auf junge Menschen in der Heimerziehung. (Erstveröffentlichung: Dialog Erziehungshilfe 4/2020, S. 39-45.)

Jugendliche fühlen sich durch Corona stark belastet und zu wenig gehört. Das geht aus den beiden Befragungen „Jugend und Corona“ hervor, die von den Universitäten Hildesheim und Frankfurt/Main durchgeführt und in Kooperation mit der Bertelsmann Stiftung vertiefend ausgewertet worden sind.

Wir informieren, dass das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) eine neue Webplattform (Weblink) gestartet hat. Darauf werden Forschungsergebnisse und Positionen zum Thema Berufsausbildung in Pandemie-Zeiten gebündelt und fortlaufend ergänzt.

Über einen Sondernewsletter informieren wir über einen Offenen Brief „Chance einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe wahrnehmen!" der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendhilfe (AGJ), des Bundesjugendkuratoriums (BJK) und des Deutschen Jugendinstituts e. V. (DJI).

April 2021

Angesichts des nahenden „Tags der Arbeit“ am 1. Mai problematisieren wir, dass jungen Menschen zunehmend der Weg in die Ausbildung versperrt bleibt. Der Initiativkreis von: https://www.forum-transfer.de, der Plattform für die Kinder- und Jugendhilfe in Zeiten von Corona, warnt vor einer Entkoppelung von Jugendlichen in diesen Pandemiezeiten. In den nächsten Wochen laufen viele Ausbildungsverhältnisse aus. Darunter auch Ausbildungsverhältnisse aus Betrieben, die Kurzarbeitergeld für ihre Azubis in Anspruch genommen haben. Offensichtlich besteht in den Betrieben eine große Unsicherheit, ob es überhaupt möglich ist, ihre – in Kurzarbeit befindlichen – Auszubildenden nun zu übernehmen.

Wir informieren über den 17. DJHT, der vom 18. bis 20. Mai digital durchgeführt werden soll, weisen auf die Paritätischen Fachveranstaltungen hin und stellen hierfür ein entsprechendes Programm zur Verfügung. Anders als seine Vorgänger findet der 17. DJHT in rein digitaler Form statt. Wir betreten damit Neuland bei der Ausgestaltung und Durchführung einer digitalen Messe und eines digitalen Fachkongresses.

Und wieder gilt es über die Folgen der Pandemie zu berichten: So hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) Schüler*innen des Abiturjahrgangs 2021 zu den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf ihre Zukunftspläne befragt. Die Studie zeigt, dass die Sorgen von Schülerinnen und Schülern um ihre berufliche Zukunft und die psychischen Belastungen seit Beginn der Covid-19-Pandemie insgesamt stark gestiegen sind.

Die „Ergebnisse der Studie: Kein Anschluss trotz Abschluss?! Benachteiligte Jugendliche am Übergang in Ausbildung“ des Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie (FIBS) legen die Vermutung nahe, dass die Zahl der Ausbildungsanfänger*innen in 2021 auf einen historischen Tiefstand sinkt.

Die Arbeitsgemeinschaft der Kinder- und Jugendhilfe (AGJ), die Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter und das Bundesjugendkuratorium (BJK) veröffentlichten den Offenen Brief „Junge Zukunft trotz(t) Corona – Chancenpaket für junge Menschen".

Das Bundesnetzwerk Care Leaver hat sich die Frage gestellt: „Wie geht es Care Leavern im Lockdown?“ Gemeinsam mit weiteren Fachkräften aus verschiedenen Projekten und Institutionen aus dem Bereich Leaving Care aus dem ganzen Bundesgebiet haben sie im Zeitraum Januar/Februar in drei Online-Meetings Erfahrungen, Wissen & Kenntnisse über die aktuelle Situation von Care Leavern zusammen getragen und diskutiert.

Mai 2021

Gleich zu Beginn des Monats veröffentlicht der Paritätische die Expertise „Übergang zwischen Schule und Beruf neu denken: Für ein inklusives Ausbildungssystem aus menschenrechtlicher Perspektive“. Der Verband will damit die Debatte zur Neubewertung der Jugendhilfe – und hier vor allem der Jugendsozialarbeit – anregen. Es geht im Kern darum, den jungen Menschen mehr Gehör zu verschaffen und damit ihre Rechte auf Zugang und Teilhabe am institutionellen Gefüge des Aufwachsens, insbesondere auch auf Ausbildung durchzusetzen.

Der Mai steht dann ganz im Zeichen des #DJHTdigital, Europas größtem Jugendgipfel. Dass dieser Gipfel komplett digital durchgeführt wird, ist für alle Beteiligten – Veranstalter und Teilnehmer*innen – eine große Herausforderung. Die Besucher*innen des ersten #DJHTdigital 2021 konnten unter ca. 300 Fachveranstaltungen und Messeforen wählen und sich digital bei ebenso vielen Aussteller*innen über deren Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe informieren.

Und auch jetzt beschäftigen uns die Folgen der Corona-Pandemie. In der aktuellen Stellungnahme diskutiert das Bundesjugendkuratorium (BJK), was aus der Corona-Krise für die zukünftige Kinder- und Jugendpolitik und die Infrastrukturen von Kindheit und Jugend jetzt und nachhaltig gelernt werden kann. Das BJK gibt Empfehlungen für ein nachhaltiges kinder- und jugendpolitisches Programm.

Die Bundesregierung beschließt ein Aktionsprogramm Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche für die Jahre 2021 und 2022. Der Paritätische ruft seine Mitgliedsorganisationen zur Interessenbekundung für 2022 auf.

Wir berichten über die Eröffnung einer Servicestelle Jugendberufsagenturen beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Bereits an vielen Orten in Deutschland bieten die Sozialleistungsträger Agentur für Arbeit (SGB III), Jobcenter (SGB II) und örtliche Träger der öffentlichen Jugendhilfe (SGB VIII) ihre Leistungen gemeinsam an. Durch die rechtskreisübergreifenden Kooperationsbündnisse am Übergang von Schule-Beruf, die vielerorts Jugendberufsagenturen genannt werden, können junge Menschen beim Übergang in den Beruf besser unterstützt werden.

Juni 2021

Im Juni nimmt der Bundestagswahlkampf langsam Fahrt auf. Am 26. September 2021 entscheiden die Bürger*innen mit ihrer Wahl über die Zusammensetzung vom Deutschen Bundestag und damit auf mehrere Jahre über die jeweiligen politischen Mehrheiten.

Die Frage, die noch im Januar 2021 unbeantwortet im Raum stand, ist jetzt geklärt:  es ist da – das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz. Die Reform des SGB VIII stand konkret seit 2016 auf der politischen Agenda. Nachdem sie im ersten Versuch 2017 gescheitert ist, waren viele zwischen Hoffnung und Skepsis, was der zweite Versuch des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frau und Jugend (BMFSFJ) bringen wird. Nun ist es schwarz auf weiß und rechtskräftig: Das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz ist am 9. Juni 2021 nach Zustimmung des Bundestages und des Bundesrates in Kraft getreten.

Wir weisen auf die Dokumentation der Fachtagung des BIBB und des Netzwerks Teilzeitberufsausbildung "Ausbildung in Teilzeit stärken"" vom 17. Juni 2021 hin, die einen umfangreichen und sehr genauen Blick auf die Thematik bietet und viele Fragen beantwortet. Mit dem am 01.01.2020 in Kraft getretenen novellierten Berufsbildungsgesetz (BBiG) ist die Teilzeitberufsausbildung zu einer regelhaften Möglichkeit geworden, die Berufsausbildungszeiten nach individuellen Bedarfen zu gestalten.

Die Enquete-Kommission "Berufliche Bildung"" hat ihre dreijährige Arbeit abgeschlossen und einen umfassenden Bericht vorgelegt. Es ist eine Liste mit rund 300 Empfehlungen – von der Berufsorientierung über die Ausbildung bis hin zur Weiterbildung – zusammengekommen. Diese sind teilweise, aber nicht immer, im Konsens formuliert worden.

Mit der Handreichung des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. zu den Voraussetzungen für Berufsausbildung und Berufsausbildungsförderung für Geflüchtete erhalten Praktiker*innen eine Arbeitshilfe für eine rechtssichere und effektive Umsetzung der aktuellen Rechtslage.

Die Partner der Allianz für Aus- und Weiterbildungveranstalten einen "Sommer der Berufsausbildung". Damit soll im zweiten Jahr der Corona-Pandemie gezielt für die duale Berufsausbildung geworben werden. Das gemeinsame Ziel: Möglichst viele junge Menschen sollen 2021 eine Berufsausbildung in einem Betrieb beginnen können.

Die Lebenssituation für junge Menschen in Europa hat sich durch die Pandemie deutlich verschlechtert, dennoch schaut die Generation der unter 26-Jährigen mehrheitlich optimistisch in die Zukunft. In Spanien, Italien und Polen sinkt der Anteil der Optimist*innen in den letzten Jahren jedoch deutlich. Das zeigen die Ergebnisse der fünften repräsentativen Jugendstudie "Junges Europa" der TUI Stiftung, die im Juni 2021 in Berlin vorgestellt wurde.

August 2021

Der Sommer neigt sich langsam dem Ende. Wir blicken mit Sorge auf den Ausbildungsmarkt, der weiter angespannt ist. Die Bewerber*innen-Zahlen sinken rasant, gemeldete Ausbildungsstellen gehen zurück. Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt ist weiterhin stark von den Folgen der Pandemie geprägt.

Die Kostenheranziehung junger Menschen in der Jugendhilfe ist seit langer Zeit Streitpunkt. Juristisch, in Hinblick auf den Zeitpunkt des heranzuziehenden Einkommens, als auch jugendpolitisch, in Hinblick auf die Sinnhaftigkeit einer Kostenbelastung junger Menschen auf dem Weg in das selbständige Leben außerhalb der Jugendhilfe. Wir veröffentlichen aktuelle Informationen zur Kostenheranziehung junger Menschen im SGB VIII.

Eine breite Allianz fordert die Einführung einer Kindergrundsicherung von der nächsten Bundesregierung, um Armut von Kindern und Jugendlichen wirksam zu bekämpfen. Nach einer aktuellen Forsa-Umfrage halten 94 Prozent der Bevölkerung die Bekämpfung von Kinderarmut für wichtig. In einer Allianz mit Kinderschutzbund, DGB, AWO und anderen fordert der Paritätische Wohlfahrtsverband die Parteien auf, dem Thema in der nächsten Wahlperiode höchste Priorität einzuräumen und eine Kindergrundsicherung einzuführen.

Jugendpresse Deutschland berichtet über JugendPolitikTage 2021. Diskutiert werden u. a. die Fragen, wo Jugendliche und junge Erwachsene stehen und wo Handlungsbedarf für eine jugendgerechte Politik gesehen wird? Welche Visionen haben sie von der Zukunft unserer Gesellschaft und welche Lösungsstrategien empfehlen sie der Bundesregierung?

September 2021

Die Infektionszahlen steigen wieder. Der Paritätische weist auf eine Fachinformation zur Neufassung der Bundes-Corona-Testverordnung hin. In der gerade in Kraft getretenen Corona-Testverordnung wird die Nutzung und Refinanzierung von (PoC-)Antigentests geregelt. Es geht um die zur Eigenanwendung berechtigten Einrichtungen und deren Kostenerstattung sowie um den zur kostenfreien Testung anspruchsberechtigten Personenkreis.

Der Wahlkampf geht in die heiße Phase! Das Bundesjugendkuratorium (BJK) benennt aktuelle kinder- und jugendpolitisch relevante Themen, die einer weiteren Bearbeitung durch die zukünftige Bundesregierung bedürfen. Nicht zuletzt durch die Covid-19-Pandemie wurde deutlich, dass der Kinder- und Jugendpolitik in der nächsten Legislaturperiode ein noch größerer Stellenwert eingeräumt werden muss.

Die UNESCO hat auf ihrer Mitgliederversammlung eine Resolution zur chancengerechten Gestaltung der digitalen Transformation in der Bildung veröffentlicht.

Das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) attestiert einigen Bundesländern eine mangelhafte Umsetzung des Rechts auf inklusive Bildung – und prangert den Verstoß gegen Artikel 24 der UN-Behindertenrechtskonvention an. Nach dieser Einschätzung kommen einige Bundesländer ihrer Verpflichtung nicht ausreichend nach, Menschen mit Behinderungen vom allgemeinen Schulsystem nicht auszuschließen und nicht in gesonderte Strukturen zu drängen.

Die UNHCR und UNICEF Deutschland geben Empfehlungen zu aktuellen Erkenntnissen bezüglich des Bildungszuganges asylsuchender Kinderin Erstaufnahmeeinrichtungen auch unter Berücksichtigung der Auswirkungen der Corona-Pandemie heraus. Dabei geht es um eine bessere Anpassung an die völker-, europa- und verfassungsrechtlichen Vorgaben, um Standards für eine etwaige Beschulung in Aufnahmeeinrichtungen, um strukturelle Maßnahmen vor Ort und um die Stärkung von Regelschulen und Fördermaßnahmen.

Oktober 2021

Die Bürger*innen haben gewählt. Eine Ampel-Koalition sondiert eine mögliche Zusammenarbeit. Der Paritätische fordert, die Belange junger Menschen in den Koalitionsverhandlungen zu berücksichtigen.

Zwei Kernbotschaften werden dabei herausgearbeitet: Ausbildung für alle sowie die Gleichstellung schulischer und betrieblicher Ausbildungen. Die angebotenen betrieblichen und schulischen Ausbildungsplätze reichen nicht aus, um allen jungen Menschen eine Ausbildungsmöglichkeit nach ihren Fähigkeiten und Interessen zu ermöglichen. Unter der Berücksichtigung der Jugendlichen, die im Übergangssektor gefördert werden und weiterhin eine Ausbildung suchen, zeigt die Ausbildungsbilanz, dass es längst mehr Ausbildungsplatzsuchende gibt als angebotene Ausbildungsplätze. Betriebliche und schulische Ausbildungsverhältnisse fehlen. Dieser Mangel sollte durch öffentliche Förderung von Ausbildungsplätzen ausgeglichen werden.

Wissenschaftler*innen legen eine Kurzfassung der vom Paritätischen Gesamtverband beauftragten Expertise "Übergang zwischen Schule und Beruf neu denken: Inklusives Ausbildungssystem aus menschenrechtlicher Perspektive" vor und machen damit die Ergebnisse der Expertise einem noch größeren Fachpublikum zugänglich.

Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ) äußert sich mit einem Positionspapier zu den Auswirkungen, die Corona auf junge Menschen und die Strukturen der Jugend(sozial)arbeit in den letzten Monaten hatte und weiterhin hat. Die AGJ zieht eine Zwischenbilanz und erörtert die Frage der notwendigen Schritte und der Weiterentwicklung von Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit.

Das Präsidium des Deutschen Vereins verabschiedet im Oktober 2021 Empfehlungen zur Umsetzung und Weiterentwicklung von Schulassistenz nach § 112 SGB IX und § 35a SGB VIII. Die Empfehlungen beziehen sich auf die Aufgaben der Träger der Eingliederungshilfe und der Träger der Kinder- und Jugendhilfe und die durch das Bundesteilhabegesetz und das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz aktualisierte Rechtslage.

November 2021

Die Pandemie ist zurück. Die Zahlen steigen, die Krankhäuser warnen vor Überlastung. Die Debatten um angemessene und notwendige Maßnahmen nehmen an Schärfe zu. Das Infektionsschutzgesetz erfährt Änderungen und Korrekturen. Die Ampel legt ihren Koalitionsvertrag vor.

Unter dem Titel „Mehr Fortschritt wagen“ – Bündnis für Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit legen SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP ihren Koalitionsvertrag am 24. November 2021 vor. Auf insgesamt 177 Seiten werden, in sieben Kapiteln, Vorhaben aufgegriffen und beschrieben, die in der kommenden Legislaturperiode umgesetzt werden sollen. Der Paritätische Gesamtverband hat den Koalitionsvertrag in einer ersten Pressemitteilung noch am selben Tag zusammenfassend bewertet, das „Glas als halb voll“ beschrieben und eine erste Bewertung vorgenommen.

EU-Kommissionpräsidentin Ursula von der Leyen ruft 2022 zum Europäischen Jahr der Jugend aus.
Wir berichten über die Änderungen des Infektionsschutzgesetzes und deren Auswirkungen auf Kinder, Jugendliche und Familien sowie die Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe und geben eine Übersicht zu den wichtigsten Regelungen.

Seit vier Jahrzehnten erforscht das SINUS-Institut den Wertewandel und die Lebenswelten der Menschen. Daraus entstanden ist das Gesellschafts- und Zielgruppenmodell der SINUS Milieus, das Menschen nach ihren Lebenswelten in „Gruppen Gleichgesinnter“ zusammenfasst. DasSINUS-Institut stellt das aktuelle Gesellschaftsmodell vor: Die SINUS Milieus 2021.

Wolfgang Schröer, Professor am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik an der Universität Hildesheim, hat sich in einem Interview mit dem Bundesinstitut zur Berufsbildung (BIBB) zur Veränderung der „Jugendphase“ und damit einhergehenden Herausforderungen geäußert. Die wichtige Botschaft ist: Die "eine" Jugend gibt es nicht – unterschiedliche Lebenslagen erfordern anpassungsfähige Unterstützungsstrukturen.
Wir blicken auf ein ereignisreiches Jahr 2021 zurück, in dem uns insbesondere die Cororna-Pandemie und ihre Auswirkungen auf die Kinder und Jugendlichen beschäftigt haben. Mit Spannung schauen wir auf 2022 und eine neue Bundesregierung, die sich die Weiterentwicklung der Jugendstrategie und eine Ausbildungsgarantie vorgenommen hat. Wir werden berichten...
Oben: Foto von Eva Elijas von Pexels
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