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Monatsreport 02-23

Monatsreport 02-23

 
Jugendsozialarbeit im Paritätischen
 

Liebe Leser*innen,
mit dem vorliegenden Monatsreport möchte ich mich Ihnen als neue Leiterin der Abteilung Soziale Arbeit im Paritätischen Gesamtverband und Teil des Teams Jugendsozialarbeit kurz vorstellen.Mein Name ist Juliane Meinhold. Seit 15 Jahren bin ich dem Paritätischen verbunden und über das Projekt "Kompetenzzentrum Persönliches Budget" und anschließenden sieben Jahre im Referat Bundesfreiwilligendienst 2018 in der Kinder- und Jugendhilfe angekommen. Damit habe ich bereits verschiedene Arbeitsfelder der Abteilung aus nächster Nähe kennenlernen dürfen und freue mich nun, in der Nachfolge von Marion von zur Gathen, diese und weitere Arbeitsfelder vor allem strategisch und steuernd begleiten zu können. Mit einem Fuß bleibe ich der Kinder- und Jugendhilfe aber noch treu und begleite die Jugendsozialarbeit fachlich weiterhin mit meinen weiteren Kolleg*innen.
 
Die Zeiten für benachteiligte junge Menschen werden aktuell nicht einfacher. Ob im schulischen Kontext oder in den Übergängen in die Arbeitswelt – die Hürden und exkludierenden Faktoren werden nicht kleiner. Gleichzeitig schickt das Reformvorhaben "Gemeinsam zum Ziel" zum inklusiven SGB VIII auch für die Jugendsozialarbeit Botschaften aus, die es aufzugreifen und fachlich gut zu begleiten gilt. Es wird sich mehr denn je die Frage stellen, wie auch die Jugendsozialarbeit inklusiv gelingen kann. Ich freue mich auf konstruktive Diskussionen und Prozesse im Themenfeld Jugendsozialarbeit. Vorerst wünsche ich Ihnen eine angenehme Lektüre.

Juliane Meinhold im Namen des Teams der Jugendsozialarbeit im Paritätischen

Aktuelles

 Mindestlohn für pädagogisches Personal in Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung nach SGB II und III
steigt bis 2026 stufenweise an

GEW und ver.di haben sich mit dem Arbeitgeberverband Zweckgemeinschaft des Bundesverbandes der Träger beruflicher Bildung (BBB) auf deutliche Steigerungen beim Mindestlohn für die pädagogischen Beschäftigten in der Weiterbildungsbranche geeinigt.
 
Der Tarifvertrag regelt neben Mindeststundenentgelten auch den jährlichen Urlaubsanspruch und enthält eine Öffnungsklausel für die Entgeltumwandlung nach dem Gesetz zur Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung (BetrAVG).
Die Sechste Aus- und Weiterbildungsdienstleistungenarbeitsbedingungenverordnung sieht eine Einhaltung dieser Mindestarbeitsbedingungen für pädagogisches Personal in der Weiterbildung nach dem SGB II und III seit dem 1. Februar 2023 auch für Betriebe und pädagogische Mitarbeiter*innen vor, die zwar nicht unmittelbar tarifgebunden sind, aber überwiegend mit Aus- und Weiterbildungsdienstleistungen nach dem SGB II und III zu tun haben (sog. Allgemeinverbindlicherklärung). Die Sechste Aus- und Weiterbildungsdienstleistungenarbeitsbedingungenverordnung ist am 1. Februar 2023 in Kraft getreten und gilt bis 31. Dezember 2026.

Hier gib es mehr Informationen (Weblink).

Ausbildungsmonitor 2023 – negative Entwicklung hält an, Ausbildungsgarantie gefordert

Vor allem für Jugendliche mit niedriger Schulbildung wird es trotz unbesetzter Ausbildungsplätze immer schwieriger, einen Ausbildungsplatz zu finden. Ursachen dafür liegen unter anderem in steigenden Qualifikationsanforderungen auf dem Ausbildungsmarkt und in regionalen Ungleichgewichten. Auch hat die Coronakrise vielen Jugendlichen den Berufseinstieg aufgrund fehlender Praktika und Orientierungsmöglichkeiten erschwert.
 
Laut Berufsbildungsstatistik bleibt mehr als ein Drittel der Jugendlichen mit lediglich Hauptschulabschluss in der Altersgruppe 20-34 Jahren ohne Berufsausbildung, bei den Jugendlichen ohne Schulabschluss betrifft das sogar zwei Drittel. Wie eine aktuelle Studie des Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie für die Bertelsmann Stiftung, der „Monitor Ausbildungschancen 2023“, herausgearbeitet hat, setzte sich diese negative Entwicklung in jüngster Zeit fort: Immer weniger Jugendlichen mit Hauptschulabschluss gelingt es, eine Berufsausbildung aufzunehmen.
 
Demgegenüber stieg in den letzten Jahren der Anteil der Abiturient*innen in der Berufsausbildung.
 
Zugleich ist die Zahl derjenigen Jugendlichen angestiegen, die ganz „durchs Raster“ fallen: mit einem neuen Negativrekord von 630.000 jungen Menschen in der Altersgruppe 15-24 Jahre, die sich weder in Schule, Ausbildung noch in Arbeit befinden.
 
Die Bertelsmann Stiftung schlussfolgert, dass es eine Ausbildungsgarantie geben muss, die wirklich jedem jungen Menschen eine Ausbildungschance gibt.


Die ausführliche Fachinformation des Paritätischen finden Sie hier.
 
Hier finden Sie die Studie.
 
Hier gibt es eine Kurzfassung der Studie.

#Einfach machen. Partizipation und Inklusion in der Jugendsozialarbeit: neue Folge veröffentlicht

Mitbestimmen - das ist für Jugendliche gar nicht so einfach, vor allem wenn sie benachteiligt oder durch Barrieren im Alltag beeinträchtigt werden. In unserem vierteiligen Podcast beleuchtet der Paritätische Gesamtverband das Thema Partizipation dieser jungen Menschen: Wie können Jugendliche in unserer Gesellschaft mitbestimmen, in der Schule oder der Ausbildung? Wie können die Stimmen und Bedarfe junger Menschen aller sozialer Schichten und Herkunftsfamilien gehört und in sie betreffende Entscheidungen einbezogen werden? Was brauchen Fachkräfte der Jugendsozialarbeit, um sie dabei zu unterstützen?

Die zweite Folge der Audioserie des Paritätischen befasst sich damit, wie die Mitbestimmung junger Menschen an Schule gestärkt werden kann.
 
Fachkräfte der Jugendsozialarbeit sind in der Kooperation mit Schule, angrenzenden Arbeitsfeldern, aber auch Eltern und sozialen Bezugspersonen gefordert, die heterogenen Lebenswelten „ihrer“ Jugendlichen im Blick zu behalten, ihre Bedarfe sichtbar zu machen und sie in ihren Mitbestimmungsrechten zu unterstützen. Dazu braucht es offene Ohren, Netzwerke und personelle Kontinuität.

Podcast im Webbrowser anhören (Weblink).
Podcast auf Spotify anhören und abonnieren (Weblink).

Neue Antragsrunde und Informationsveranstaltungen im Berufsorientierungsprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) informiert über die Möglichkeiten und Voraussetzungen zur Antragstellung für die aktualisierte Förderung der Beruflichen Orientierung in überbetrieblichen und vergleichbaren Berufsbildungsstätten. Das Berufsorientierungsprogramm richtet sich an Schüler*innen ab der siebten Klasse. Erst erkunden sie in einer Potenzialanalyse ihre Stärken, dann testen sie in den Werkstatttagen/praxisorientierten BO-Tagen verschiedene Berufsfelder aus.
 
Eine Antragstellung ist zwischen dem 01.04.2023 und dem 01.06.2023 möglich, es finden Informationsveranstaltungen statt.
 
Antragsteller müssen überbetriebliche Lehrlingsunterweisung anbieten oder über eine entsprechende Erfahrung in der beruflichen Erstausbildung bzw. eine AZAV-Zertifizierung verfügen sowie Erfahrungen mit Jugendlichen der Altersklasse 12 bis 20 Jahren nachweisen können und außerdem eine pädagogisch qualifizierte Projektleitung einsetzen, die für das didaktische Gesamtkonzept der Maßnahme und dessen Umsetzung verantwortlich ist.
 
Berufliche Schulen und Berufsfachschulen sind von der Antragsstellung ausgeschlossen.

Hier finden Sie Informationen zur Förderung und zu Informationsveranstaltungen (Weblink).

Vierte Runde der bundesweiten Onlinebefragung
„JuCo“ gestartet

Noch bis zum 28. Februar 2023 sind junge Menschen zwischen 15 und 30 Jahren aufgerufen, sich an der Onlinebefragung JuCo IV zu beteiligen. Der Fragebogen ist auch in Einfacher Sprache verfügbar.
 
Corona hat den Alltag der jungen Menschen verändert. Inzwischen wird allgemein anerkannt, dass die Anliegen und das Wohlbefinden der jungen Menschen während der Corona-Pandemie zu wenig beachtet wurden. Doch wie geht es ihnen aktuell? Die bundesweite Onlinebefragung „JuCo“ zum Alltagserleben junger Menschen geht in die vierte Runde. Der Fragebogen ist unter www.soscisurvey.de/JuCoIV/ verfügbar, die Teilnahme dauert ca. 20 Minuten. Unter den Teilnehmer*innen werden 20 Gutscheine im Wert von je 25 Euro verlost.
 
Hier geht’s direkt zum Fragebogen: https://www.soscisurvey.de/JuCoIV/.

Pandemie hat psychosoziale Probleme
benachteiligter Jugendlicher verstärkt

Eine Studie der FH Bielefeld und der Hochschule für Gesundheit Bochum gibt einen aktuellen Überblick über den internationalen Forschungsstand zu den Auswirkungen der Lockdowns auf die psycho-soziale Gesundheit junger Menschen. Im Fokus sind dabei sogenannte bildungsbenachteiligte Jugendliche. Die Studie zeigt, dass psycho-soziale Probleme zugenommen haben.
 
Das gemeinsam mit der Hochschule für Gesundheit Bochum durchgeführte Projekt wird vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) NRW und der Europäischen Union gefördert und will konkrete Handlungsempfehlungen für zielgruppengerechte Maßnahmen zur Gesundheitsförderung entwickeln.

Hier gibt es mehr Informationen (Weblink).

Modelprogramm „Mental Health Coaches“
der Jugendmigrationsdienste

Ab dem Schuljahr 2023/24 helfen Mental Health Coaches (MHC) an Schulen im Rahmen eines Modellprogramms des Bundesjugendministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) bei Fragen zur mentalen Gesundheit und bei akuten psychischen Krisen.
 
Das neue Bundesprogramm ist Teil des „Zukunftspakets für Gesundheit, Kultur und Bewegung“ und wird unter dem Titel „Mental Health Coaches“ die psychosoziale Verfassung von jungen Menschen an Schulen in den Blick nehmen. Dabei geht es darum, an Schulen (SEK I, SEK II und berufsbildende Schulen) die mentale Gesundheit von Schüler*innen durch präventive Maßnahmen und Gruppenangebote zu fördern. Gesundheit wird dabei nach WHO-Definition ganzheitlich mit dem Schwerpunkt auf das seelische und soziale Wohlbefinden interpretiert. Der präventive Ansatz soll eine Offenheit für das Thema herstellen und den Schüler*innen vertrauensvolle Ansprechpersonen an die Seite stellen. Die eingesetzten Fachkräfte werden befähigt, eine „Erste-Hilfe-Funktion“ einzunehmen und ggf. in lokalen Hilfe- und Beratungsstrukturen zu vermitteln.
 
Das Programm ist an die Struktur der Jugendmigrationsdienste angebunden und wird bundesweit umgesetzt.
 
Weiterführende Informationen:

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/presse/pressemitteilungen/handlungsempfehlungen-kindergesundheit-08-02-2023.html
 
https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-933486

Jährliche Auswertungen der tariflichen Ausbildungsvergütungen zum Stand 1. Oktober 2022 durch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

Nachdem 2020 und 2021 mit rund 2,5 Prozent die tariflichen Steigerungen etwas schwächer ausfielen, gab es 2022 mit 4,2 Prozent wieder einen kräftigen Anstieg bei den tariflichen Ausbildungsvergütungen. Aber auch in diesem Jahr fanden die Tarifverhandlungen unter schwierigen Rahmenbedingungen statt. Zwar traten die Auswirkungen der Coronapandemie etwas in den Hintergrund, aber mit Ukrainekrieg, Energiekrise, hoher Inflation und deren ungewissen Folgen für Betriebe und Beschäftigte rückten neue Brandherde in den Blickpunkt. Hohe tarifliche Forderungen konnten nur zum Teil umgesetzt werden. Für die Beschäftigten wie für die Auszubildenden ergaben sich daher angesichts der hohen Inflation Reallohnverluste. Ob es gelingt, diese zumindest teilweise auszugleichen, müssen die anstehenden Tarifverhandlungen zeigen. Zum Teil wird hier auch mit dem Mittel von Sonderzahlungen gearbeitet, von denen die Auszubildenden in der Regel anteilsmäßig profitieren, die allerdings nicht zu einer Erhöhung der Vergütungstabellen führen und daher nur kurzfristig Erleichterung bringen.
 
2022 lag die durchschnittliche tarifliche Ausbildungsvergütung bei 1.028 Euro. Insgesamt erhielten rund 60 Prozent der Auszubildenden Ausbildungsvergütungen von mehr als 1.000 Euro.

Hier erhalten Sie mehr Informationen (Weblink).

Kompetenzzentrum Jugend-Check
wird langfristig gefördert

Das Kompetenzzentrum Jugend-Check erhält nach zwei Förderperioden nun eine langfristige Förderung durch das BMFSFJ. Damit ist sichergestellt, dass der Jugend-Check langfristig bestehen kann. Das BMFSFJ bekennt sich damit zur gesamtstaatlichen Bedeutung des Jugend-Checks, der als Prüfinstrument für mögliche Auswirkungen geplanter Gesetzesvorhaben auf junge Menschen wirkt.

Mehr Informationen zum Jugend-Check finden sich auf der Website des Kompetenzzentrums Jugend-Check (Weblink).

Weniger Alkoholmissbrauch von jungen Menschen 2021

Neue Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis) zeigen einen deutlichen Rückgang des Alkoholmissbrauchs junger Menschen im Jahr 2021. Unter anderem gab es 42 Prozent weniger Klinikbehandlungen als im Vor-Corona-Jahr 2019 und die Fallzahlen bei 10- bis 19-Jährigen sind auf dem niedrigsten Stand seit 2001.
 
Schon im ersten Jahr der Corona-Pandemie kamen aufgrund abgesagter Feste, geschlossener Lokale und Kontaktbeschränkungen deutlich weniger Menschen wegen Alkoholmissbrauchs in ein Krankenhaus. Dieser Trend setzt sich auch im Jahr 2021 fort. Demografische Effekte spielen beim Rückgang der Zahlen im langfristigen Vergleich ebenfalls eine Rolle. So ging die Bevölkerung in der Altersgruppe der 10- bis 19-Jährigen im langfristigen Vergleich von 2001 bis 2021 um 19 Prozent zurück.
 
Trotz sinkender Fallzahlen ist das Risiko einer Alkoholvergiftung bei Jugendlichen nach wie vor besonders groß: In der Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen wurden auch 2021 mit 9.500 die meisten Fälle verzeichnet.

Hier gibt es mehr Informationen (Weblink).

"Schon wieder diese Jugend!? Pauschalen Jugendbildern in Politik und Medien entgegenwirken."
Zwischenruf der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ

Aufgrund des sich wiederholenden Phänomens, dass öffentliche Debatten zu aktuellen Ereignissen aufgrund pauschaler Jugendbilder und auf diesen begründeten allgemeinen Verurteilungen von jungen Menschen angeheizt werden, tritt die AGJ in ihrem aktuellen Zwischenruf für einen differenzierten Blick auf junge Menschen ein. Die AGJ spricht sich klar für Teilhabe und Zusammenhalt anstatt Ressentiments aus und fordert das stärkere ressortübergreifende Handeln für die junge Generation, bessere Zusammenarbeit verschiedener Rechtskreise, eine verlässliche und auskömmliche soziale Infrastruktur sowie mehr Freiräume für Jugend.

Hier lesen Sie den Zwischenruf (PDF).

Neues aus dem Kooperationsverbund

Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit legt Stellungnahme zur Weiterbildungsförderung und Einführung einer Bildungszeit vor

Der Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung und Einführung einer Bildungszeit aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat neben der Weiterbildungsförderung und Einführung einer Bildungszeit einen weiteren Schwerpunkt: die Ausbildungsförderung und das Einlösen einer Ausbildungsgarantie. Der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit bezieht zu den jugendrelevanten Aspekten des Entwurfs Stellung.

Hier finden Sie die Stellungnahme zum Download (Weblink).

BAGFW spricht sich für inklusive gestaltete Ausbildungsgarantie aus

Auch die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) hat zum „Referentenentwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung und Einführung einer Bildungszeit“ Stellung genommen.
 
Die BAGFW begrüßt im Grundsatz den erneuten Vorstoß des Gesetzgebers zur Intensivierung der Beschäftigtenqualifizierung mit der Absicht, Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen vor dem Hintergrund von Transformations- und Wandlungsprozessen zu unterstützen. Völlig unzureichend sind aus ihrer Sicht aber die Vorhaben des Gesetzentwurfs zur Realisierung einer „Ausbildungsgarantie“. Denn gemessen an der tatsächlichen Ausbildungsstellenlücke, einer Viertelmillion junger Menschen im Übergangssystem und dem Umstand, dass 2,33 Millionen bzw. 15,5 % der 20- bis 34-Jährigen über keinen Berufsabschluss verfügen (Zahlen für 2020, Berufsbildungsbericht 2022), sorgt das Vorhaben für nur wenig Abhilfe. Es werden einzelne, bekannte Maßnahmen zur Berufsorientierung und Praxiserprobung ausgeweitet und ab dem Jahr 2024 ein zusätzliches Angebot von lediglich 3.000 außerbetrieblichen Ausbildungsplätzen avisiert. Statt kleinteiliger Maßnahmen wäre die Zeit gekommen für einen umfassenden Lösungsansatz, mit dem Bund und Länder sich gemeinsam zur Umsetzung einer Ausbildungsgarantie verpflichten und dabei die schulischen Ausbildungen einbeziehen. Die Wohlfahrtsverbände sprechen sich zudem dafür aus, die Ausbildungsgarantie inklusiv auszugestalten. Damit würde die notwendige Zielsetzung verbunden, allen jungen Menschen – auch solchen mit Beeinträchtigung und Behinderung – einen gleichberechtigten Zugang zur regulären Berufsausbildung zu eröffnen und dafür das System der beruflichen Bildung sukzessive weiterzuentwickeln; ganzheitliche Lernkonzepte in der Berufsausbildung und der Ausbau sozialpädagogischer Begleitung/Ausbildungsassistenz wären hierfür hilfreiche Elemente.

Hier geht es zur Stellungnahme (Weblink).

Veranstaltungen

Fachtag „Schulsozialarbeit zwischen Bildungsgerechtigkeit und Lebenswelten“
am 23. März 2023 in Frankfurt/Main

Der Paritätische Landesverband Hessen lädt gemeinsamen mit der LAG Sozialarbeit in Schulen Hessen sowie der LAG Jugendsozialarbeit Hessen zu diesem Fachtag ein.
 
Zunächst soll aus wissenschaftlicher Perspektive der Beitrag von Schulsozialarbeit zu mehr Bildungsgerechtigkeit beleuchtet werden. Hieran anschließend wird aus den Blickwinkeln der Landesarbeitsgemeinschaften NRW und Hessen auf das Arbeitsfeld sowie die Strukturen vor Ort geschaut. Daran schließt sich ein Blick auf die Strukturen vor Ort an. In einer Arbeitsgruppenphase geht es u. a. um Themen wie Medienkonsum und Suchtverhalten junger Menschen, Schulsozialarbeit und inklusive Schule, die Lebenswelten von Kindern Inhaftierter, queere Jugendliche, junge Menschen als pflegende Angehörige.
 
Anmeldeschluss ist der 13.03.2023, die Teilnahmegebühr liegt bei 24,00 Euro.

Weitere Informationen und Ameldung (Weblink).

Digitale Veranstaltung zur Paritätischen Engagement-Charta: Engagement trifft Politik „Bedeutung von Engagement für die Zivilgesellschaft in Krisenzeiten – zwischen Lückenbüßer und Fundament gesellschaftlichen Zusammenhalts“ am 7. März 2023

Das bürgerschaftliche Engagement ist ein zentrales Wesensmerkmal der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland. Die Bedeutung und Wahrnehmung von bürgerschaftlichem Engagement hat sich in den vergangenen Jahren ebenso verändert, wie die Engagementlandschaft insgesamt. Vereinfacht können die Veränderungen im Engagement mit den Stichworten Vielfalt, Kurzfristigkeit / Projektorientierung, Digitalisierung, Selbstorganisation und Politisierung beschrieben werden. Diese Entwicklungen erfordern eine Neubewertung und Neujustierung des bürgerschaftlichen Engagements im Kontext der Freien Wohlfahrtspflege.
 
Die Veranstaltung richtet sich an Mitarbeiter*innen und Engagierte der Paritätischen Landesverbände, der Mitgliedsorganisationen und alle Interessierten und ist kostenlos.

7. März 2023: 16.00 bis 18.00 Uhr, digital

Anmeldeschluss ist der 3. März 2023.

Weitere Informationen und Ameldung (Weblink).

Inforeihe Kinder, Jugend und Familie:
Kinder & Jugendliche bei Partnerschaftsgewalt / Häuslicher Gewalt unterstützen – Vorstellung des neuen Fachkräfteportals „sicher-aufwachsen.org"
22. März 2023

In der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe begegnen Fachkräften immer wieder Kindern und Jugendlichen, die zuhause Gewalt zwischen den Eltern miterleben. Um diese im Hinblick auf miterlebte Gewalt alters- und bedarfsgerecht unterstützen zu können, sollten Fachkräfte für die Auswirkungen von Partnerschaftsgewalt auf Kinder sensibilisiert sein. Zudem braucht es inter-institutionelle Kooperation im Kinderschutz sowie handlungs- und haltungssichere Mitarbeiter*innen.

Die Veranstaltung findet digital statt und ist kostenfrei.

22. März 2023: 10.30 bis 12.00 Uhr

Anmeldungen sind aktuell nur für die Warteliste möglich (Weblink).
Oben: Foto von Jack Blueberry auf Unsplash.
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