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Monatsreport 10-21

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Monatsreport 10-21

 
Jugendsozialarbeit im Paritätischen
 

Wir schauen auf einen weiteren politisch sehr spannenden Monat zurück: Mit den andauernden Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer neuen Bundesregierung steht nun auch die Frage im Raum, ob die neuen Amstinhaber*innen,  in den kommenden Jahren eine Politik machen können, die den Jugendlichen dieses Landes wirkliche Perspektiven aufzeigt, wie die Folgen der Corona Pandemie und die drohende Klimakatastrophe bewerkstelligt werden können. Dabei sollte unter anderem ein Augenmerk auf das Schaffen von neuen Ausbildungsplätzen, die Verbesserung der Rahmenbedingungen und Gleichberechtigung gelegt werden 


In diesem Sinne wünschen Ihnen viel Spaß beim Erkunden des Monatsreports.

                 Ihr Team der Jugendsozialarbeit im Paritätischen!

Aktuelles

Belange junger Menschen in den Koalitionsverhandlungen berücksichtigen!

Ausbildung für alle sicherstellen!

Die angebotenen betrieblichen und schulischen Ausbildungsplätze reichen nicht aus, um allen jungen Menschen eine Ausbildungsmöglichkeit nach ihren Fähigkeiten und Interessen zu ermöglichen. Die Ausbildungsbilanz zeigt zwar rechnerisch einen Überhang an unbesetzten Ausbildungsplätzen, zählt man jedoch die Jugendlichen, die im Übergangssektor gefördert werden und weiterhin eine Ausbildung suchen, hinzu, gibt es längst mehr Ausbildungsplatzsuchende als angebotene Ausbildungsplätze. In 2020 waren es 18.300 mehr Ausbildungssuchende für eine betriebliche Berufsausbildung als unbesetzte Ausbildungsstellen zur Verfügung standen.[1] Die Anzahl der angebotenen Ausbildungsstellen müsste um mindestens 12,5% höher liegen als die Anzahl der Ausbildungsplatzbewerber*innen, um die Berufswahlfreiheit zu gewährleisten.[2] Betriebliche und schulische Ausbildungsverhältnisse fehlen. Dieser Mangel sollte durch öffentliche Förderung von Ausbildungsplätzen ausgeglichen werden.

In den Wahlprogrammen der Parteien finden sich hierzu folgende Aussagen:
SPD: „Wir setzen uns für eine Ausbildungsgarantie ein. Junge Berufsanfänger*innen brauche eine Chance, in das Berufsleben einzusteigen (S. 31).“ 
DIE GRÜNEN: „Für alle, die eine Ausbildung anstreben, wollen wir eine gute Ausbildung garantieren (S. 143). Wir wollen mit der Ausbildungsgarantie allen jungen Menschen den Beginn einer anerkannten Ausbildung ermöglichen und das Recht auf Ausbildung absichern (S. 150).“

 
Schulische und betriebliche Berufsausbildungen gleichstellen!

Über 700.000 Jugendliche beginnen jährlich eine Berufsausbildung, darunter befinden sich mehr als zwei Drittel duale Ausbildungsverhältnisse und mehr als 25% schulische Berufsausbildungen im Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialwesen.[3]  Die betrieblichen Ausbildungsverhältnisse werden bundesweit gestärkt und unterstützt. Es gibt jedoch kaum bundesweite Initiativen, um die Rahmenbedingungen für schulische Berufsausbildungen zu verbessern. Für junge Menschen in schulischen Berufsausbildungen heißt das, sie erhalten keine Mindestausbildungsvergütung (und auch kein bedarfsunabhängiges BAföG). In einigen schulischen Berufsausbildungen ist sogar zusätzlich eine Schulgelderhebung üblich. 76% der Auszubildenden in den schulischen Berufsausbildungen des Gesundheits-/Erziehungs-/Sozialbereichs, aber nur 37% in den betrieblichen Berufsausbildungen sind weiblich.[4] Viele junge Frauen müssen folglich wesentlich schlechtere Ausbildungsrahmenbedingungen in Kauf nehmen.

In den Wahlprogrammen der Parteien finden sich hierzu folgende Aussagen: SPD: „Wir werden den Weg fortsetzen, in den Berufen der Gesundheit, Pflege und Erziehung die vollschulischen Ausbildungen dual auszurichten. Damit werden sie kostenfrei und die Auszubildenden erhalten eine Vergütung. (S. 31)“
 

[1] Arbeitsmarkt kompakt | Oktober 2020 - Situation am Ausbildungsmarkt, S. 19
[2] AZ.:2 BvF 3/77, Urteil vom 10.12.1980 im Kontext der Ausbildungsplatzabgabe
[3] Vgl. Berufsbildungsbericht 2020, S. 32, Zahlen aus 2019
[4] Vgl. Berufsbildungsbericht 2020, S. 34, Zahlen aus 2019

 

Wissenschaftler*innen legen Kurzfassung der vom Paritätischen Gesamtverband beauftragten Expertise "Übergang zwischen Schule und Beruf neu denken: Inklusives Ausbildungssystem aus menschenrechtlicher Perspektive" vor
 

Mit der Verabschiedung des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes geht für die öffentlichen und freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe der Auftrag einher, die inklusive Gestaltung der Kinder- und Jugendhilfe zu entwickeln. Das gilt auch für die Jugendsozialarbeit mit dem Fokus auf den Übergang in die berufliche Ausbildung.
Vor diesem Hintergrund hat der Paritätische Gesamtverband in 2020 eine Expertise in Auftrag gegeben, die den Übergang zwischen Schule und Beruf kritisch daraufhin analysiert, ob allen jungen Menschen eine Berufsausbildung ermöglicht wird. Zudem unterbreitet die Expertise Vorschläge zur strukturellen Veränderung des Ausbildungssystems (inkl. Übergang) in ein inklusives. Diese Expertise "Übergang zwischen Schule und Beruf neu denken: Inklusives Ausbildungssystem aus menschenrechtlicher Perspektive" liegt in einer Langfassung und inzwischen auch in einer Kurzfassung vor. Ebenfalls steht ein Paritätischer Blick auf die Expertise zur Verfügung.
Hier geht es zur Expertise auf unserer Website (Weblink).

AGJ: Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit in Corona-Zeiten: Eine Zwischenbilanz zu den Auswirkungen auf Jugendliche, junge Erwachsene und die Strukturen der Jugend(sozial)arbeit

Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ äußert sich mit diesem Positionspapier zu den Auswirkungen, die Corona auf junge Menschen und die Strukturen der Jugend(sozial)arbeit in den letzten Monaten hatte und weiterhin hat. Sie zieht eine Zwischenbilanz und erörtert die Frage der notwendigen Schritte und der Weiterentwicklung von Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit.
Hier finden Sie das Positionspapier als PDF.

Deutschen Verein legt Empfehlungen zur Umsetzung und Weiterentwicklung von Schulassistenz vor

Das Präsidium des Deutsche Vereins hat Empfehlungen zur Umsetzung und Weiterentwicklung von Schulassistenz nach § 112 SGB IX und § 35a SGB VIII verabschiedet. Die Empfehlungen beziehen sich auf die Aufgaben der Träger der Eingliederungshilfe und der Träger der Kinder- und Jugendhilfe und die durch das Bundesteilhabegesetz und das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz aktualisierte Rechtslage.

Um dem Ziel der Hilfe aus einer Hand näher zu kommen, weist das Papier auf die bestehenden Kooperationsmöglichkeiten und -anforderungen dieser beiden Träger hin. Da die gemeinsame Leistungserbringung nunmehr eine gesetzliche Grundlage hat, beschreiben die Empfehlungen die Rechtsgrundlage des § 112 Abs. 4 S. 1 SGB IX und erörtern insbesondere ihre Vorteile bei der Schulassistenz. Daran anschließend stellen die Empfehlungen die beiden unterschiedlichen in der Praxis vorzufindenden Varianten des sog. Poolens dar: Das fallabhängige Poolmodell im Rahmen des sozialrechtlichen Dreiecks sowie das fallunabhängige Poolmodell als infrastrukturelles Angebot außerhalb des Rechts der Eingliederungshilfe.

Der Deutsche Verein sieht in der Entwicklung von Poolmodellen vor allem den Vorteil, dass sie in Kooperation mit Schule die Wechselwirkungen zwischen Beeinträchtigung und Förderfaktoren ganzheitlich betrachten und Inklusion grundlegend unterstützt.
Den Link zum Papier des Deutschen Vereins finden Sie hier (PDF).

Veranstaltungen


Arbeitsstelle Eigenständige Jugendpolitik präsentiert:

Jugendpolitik im Aufwind?!

 

16. November 2021
09:30 -17:00 Uhr 

Am 16. November 2021 veranstaltet das AGJ-Projekt jugendgerecht.de in Berlin und online einen hybriden Fachtag. Nach der Bundestagswahl steht ein jugendpolitischer Wendepunkt bevor: Durch Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie und inmitten der globalen Klimakatastrophe müssen Gegenwarts- und Zukunftsperspektiven für junge Menschen gestaltet und diese dabei beteiligt werden. Der Fachtag bietet Raum, sich über eine zeitgemäße Jugendpolitik auszutauschen, welche ebenen- und ressortübergreifend die Interessen und Bedürfnisse junger Menschen in den Mittelpunkt stellt.


Es erwarten Sie unter anderem:

  • Kritische Impulse zu einer generationengerechten Klimapolitik
  • Austausch zu einer zeitgemäßen Jugendpolitik auf allen politischen Ebenen
  • Panels zur jugendpolitischen Dimension von Digitalisierungspolitik, zur jugendgerechten Kommunikation in der Bundespolitik, zur Demokratiebildung in Jugendberufsagenturen sowie zur Interessensvertretung durch die Landesjugendbeauftragten
  • Erwartungen an die Jugendpolitik der neuen Legislaturperiode

Die Veranstaltung findet mit Präsenz im Umweltforum Berlin sowie auf einer Plattform mit Livestream und über das Konferenz-Tool Zoom statt. Die Anzahl der Teilnehmenden ist begrenzt, es gelten die aktuellen Hygienebestimmungen des Landes Berlin (Geimpft / Genesen / Getestet mit Schnelltestzertifikat).
 

Anmeldeschluss für die Präsenzveranstaltung ist der 05.11.2021 
Anmeldeschluss für die Online-Teilnahme ist der 12.11.2021 

Hier geht es direkt zur Anmeldung (Weblink).
Oben: Photo by Devin Avery on Unsplash.
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