Partizipation und Demokratiebildung in der Kindertagesbetreuung
Empathie
Es gibt viele Eigenschaften, die es Menschen erleichtern, sich gut im Leben zurechtzufinden. Eine Eigenschaft wird von der Wissenschaft immer mehr in den Vordergrund gestellt: Die Empathie. Sie gilt als wichtige Voraussetzung für ein erfülltes Leben.
Empathie meint die Fähigkeit, Empfindungen, Gedanken oder Gefühle einer anderen Person zu erkennen, zu verstehen und nachempfinden zu können. Die Bereitschaft und die Fähigkeit zur Empathie führt oft auch zu angemessenen Reaktionen auf die Gefühle anderer Menschen.
Vielfach wird das empathische Vermögen vom Mitgefühl unterschieden. Den anderen zu verstehen, heißt nicht immer auch, seine Gefühle zu teilen. Einfühlungsvermögen und Empathie sind daher nicht ganz das gleiche.
"Empathie ist die härteste und wichtigste Währung von allen", schreiben der Familientherapeut Jesper Juul und der Schriftsteller Peter Høeg. Die Empathiefähigkeit bildet sich schon in früher Kindheit aus. Erst wenn ein Kind versteht, dass es eine eigenständige Person ist und dass um es herum noch viele andere sind, ist dies eine Grundvoraussetzung zur Empathie.
Zur besseren Wahrnehmung anderer gehört auch, dass Kinder wahrnehmen, was in ihnen selbst vorgeht. Ebenso braucht die Empathie Vorbilder. Neben den Eltern kommt daher vor allem den Fachkräften der Kindertagesbetreuung und den Tagespflegepersonen eine wichtige Rolle bei der Förderung der Empathiefähigkeit zu. Empathiefähigkeit ist eine Grundvoraussetzung und ein zentrales Element der Demokratieförderung. Sie gehört zum Kern der frühkindlichen Bildung.