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Monatsreport 03-23

Monatsreport 03-23

 
Jugendsozialarbeit im Paritätischen
 

Liebe Leser*innen,
das Frühjahr 2023 ist von Protesten geprägt. Die Zivilgesellschaft fordert endlich zukunftstaugliche politische Entscheidungen zu Themen wie Klimawandel, den Kampf gegen Armut, die Verbesserung der Fachkräftesituation oder die Einführung einer Kindergrundsicherung, um nur einige Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag der selbsternannten Fortschrittskoalition zu nennen.
Der Paritätische macht sich für all diese Themen stark und wird den Druck mit seinen Forderungen und Stellungnahmen aufrechterhalten. Und so lesen Sie im vorliegenden Monatsreport Aktuelles zu vielen der oben genannten Themen. Wir wünschen Ihnen dabei angenehme Lektüre!

Ihr Team der Jugendsozialarbeit im Paritätischen

 

Aktuelles

 Einfach machen! Partizipation und Inklusion in der Jugendsozialarbeit: Podcastfolge zum Thema Ausbildung veröffentlicht

In seinem vierteiligen Podcast beleuchtet der Paritätische Gesamtverband Partizipation und Inklusion in der Jugendsozialarbeit aus verschiedenen Perspektiven.
Die dritte Episode befasst sich mit dem Thema Ausbildung. Die Gründe, warum nicht jeder junge Mensch eine Ausbildung findet, sind vielfältig und liegen nicht ausnahmslos bei den Jugendlichen. Diese Episode stellt Gründe vor und zeigt Lösungen. Geradlinige Erwerbsbiografien sind heute schließlich eher selten anzutreffen, viele Jugendlichen brauchen eine Orientierungsphase oder eine Auszeit. Die Jugendsozialarbeit am Übergang Schule-Beruf schafft Schutzräume, in denen junge Menschen Erfahrungen sammeln und ihre Ideen und Bedarfe einbringen können.  Das Ziel der unterstützenden und orientierenden Maßnahmen ist der erste Arbeitsmarkt. Damit zeigt diese Folge auch, wie ein inklusiver Arbeitsmarkt der ganzen Gesellschaft zugute kommt.
Folgende Themen werden behandelt: heterogene Übergänge Schule-Beruf, Erfahrungsraum Scheitern, Wunsch- und Wahlrecht als Menschenrecht?, Ausbildungsmarkt der Zukunft.

Podcast auf open Spotify anhören und abonnieren

Appell Bundesjugendkuratorium zur Kindergrundsicherung

Die Mitglieder des Bundesjugendkuratoriums fordern ein klares Signal der Bundesregierung an die junge Generation, die Kindergrundsicherung finanziell abzusichern und junge Menschen an der politischen Ausgestaltung zu beteiligen: https://bundesjugendkuratorium.de/presse/kindergrundsicherung-finanziell-absichern.html


Der Paritätische fordert die Bundesregierung ebenfalls erneut auf, bei den Haushaltsverhandlungen einen Weg zur Finanzierung der Kindergrundsicherung zu finden: https://www.der-paritaetische.de/alle-meldungen/paritaetischer-ampel-darf-nicht-an-der-zukunft-von-kindern-sparen/

Bundesagentur für Arbeit verlängert Zuschussförderung für Jugendwohnheime

Auf Beschluss des Verwaltungsrats der BA verlängert die Behörde die Förderung von Jugendwohnheimen bis zum 30.06.2023. Mit der Förderung können einmalige Zuschüsse zu Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen geleistet werden.
Die BA kündigt an, mit der verlängerten Fördermöglichkeit einen fließenden Übergang bis zur Umsetzung des geplanten Bund-Länder-Programms "Junges Wohnen" in den einzelnen Bundesländern sicherstellen zu wollen.
 

Weitere Informationen und Kontakt

BAGFW veröffentlicht Stellungnahme zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung

In der gemeinsamen Stellungnahme zum Entwurf eines Gesetzes zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung empfehlen die Wohlfahrtsverbände, einen Schwerpunkt auf die erleichterte Zuwanderung über den Ausbildungsweg zu legen. Das sei vielversprechender als überwiegend auf fertig ausgebildete Fachkräfte zu setzen. Die Erfolge in Ausbildungsprogrammen zeigten, dass es sich besonders lohnt, zuwanderungsinteressierten Menschen in Deutschland gezielt eine Ausbildung zu ermöglichen, so die Verbände. Um an die Integrationskurse zu vermitteln und als Verweisberatung zu spezialisierten Beratungsstellen (z. B. zu arbeitsrechtlichen Fragen), hat sich das Angebot der vom Bund geförderten Migrationsberatung für Erwachsene Zuwanderer (MBE) und die Jugendmigrationsdienste für junge Menschen von 12 bis 27 Jahren (JMD) der Verbände der BAGFW bewährt. Diese Angebote müssten unbedingt gestärkt werden, gerade um auch neu Hinzukommende unterstützten zu können.

Link zur Stellungnahme

Paritätischer legt Stellungnahme zu den Auswirkungen des gesetzlichen Mindestlohns vor

Auf Anfrage der Mindestlohnkommission hat der Paritätische Gesamtverband eine schriftliche Stellungnahme zum gesetzlichen Mindestlohn abgegeben. Die Mindestlohnkommission hat bis zum 30. Juni 2023 über die Anpassung der Höhe des gesetzlichen Mindestlohns zu beschließen, und sie wird der Bundesregierung ihren vierten Bericht über die Auswirkungen des gesetzlichen Mindestlohns vorlegen.
In seiner Stellungnahme merkt der Paritätische u.a. kritisch an, dass der gesetzliche Mindestlohn in Höhe von 12 Euro immer noch zu niedrig ist, um Arbeitnehmer*innen vor Altersarmut zu schützen. Auch nach 45 Jahren einer Vollzeitbeschäftigung reichen die rentenrechtlichen Anwartschaften nicht um eine Altersrente zu erreichen, die oberhalb der Altersrundsicherung liegt.
Beschäftigte von Werkstätten für behinderte Menschen werden weder nach Mindestlohn noch tariflich bezahlt, statt Arbeitsverträgen werden Werkstattverträge abgeschlossen. Der Paritätische reklamiert hier Änderungsbedarf.

Link zur Stellungnahme

Studie der Bertelsmann-Stiftung: Anteil der Jugendlichen ohne Schulabschluss seit zehn Jahren auf hohem Niveau

Noch immer beenden in Deutschland Zehntausende Jugendliche die Schulzeit, ohne zumindest den Hauptschulabschluss zu erwerben. Im Jahr 2021 traf dies auf rund 47.500 junge Menschen zu, was einem Anteil von etwas mehr als sechs Prozent an allen gleichaltrigen Jugendlichen entspricht. Wie der Zehn-Jahres-Vergleich zeigt, stagniert die Quote der Jugendlichen ohne Schulabschluss seit 2011 auf diesem Niveau.
Junge Menschen, die ohne Abschluss die Schule verlassen, haben ein höheres Risiko, in prekäre Beschäftigungsverhältnisse zu münden. Dass Jugendliche ohne Schulabschluss kaum Chancen auf eine Ausbildung haben, belegen Daten aus dem jüngsten Berufsbildungsbericht. Demnach sind zwei Drittel der jungen Erwachsenen zwischen 20 und 34 Jahren, die keinen Schulabschluss erreicht haben, ohne Berufsausbildung. In der Folge liegt die Arbeitslosenquote bei ungelernten Personen fast sechsmal so hoch wie bei Personen mit Berufsausbildung.
Die Studie „Jugendliche ohne Hauptschulabschluss. Demographische Verknappung und qualifikatorische Vergeudung“ wurde von Bildungsforscher Prof. Dr. Klaus Klemm im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung erstellt.

Hier gibt es mehr Informationen (Weblink).

Ergebnisse des Beteiligungsworkshops zur kontrollierten Abgabe von Cannabis veröffentlicht

Rund 20 junge Menschen teilten dem Kompetenzzentrum Jugend-Check (KomJC) im November 2022 im Rahmen eines Beteiligungsworkshops ihre Perspektive auf die geplante kontrollierte Abgabe von Cannabis mit. Die Ergebnisse des Workshops hat das KomJC nun in einem Bericht veröffentlicht.
https://www.jugend-check.de/blog/2023/03/02/bericht-zum-beteiligungsworkshop-zu-cannabis-veroeffentlicht/
 
Dazu auch Position des Gesamtverbandes zur Neuorientierung der Cannabispolitik:
https://www.der-paritaetische.de/alle-meldungen/paritaetisches-positionspapier-neuorientierung-der-cannabispolitik-cannabisabgabe-jugendschutz-und-entkriminalisierung/

Neues aus dem Kooperationsverbund

Parlamentarischer Abend zur Ausbildungsgarantie

Beim Parlamentarischen Abend am 1. März d. J. wurde die Leitfrage diskutiert, ob die Ausbildungsgarantie „inklusiv genug“ ausgestaltet ist. Wird mit dem Entwurf eines Weiterbildungsgesetzes deutlich, dass alle jungen Menschen Unterstützung erhalten und Wege finden, um den Sprung in eine Berufsausbildung zu schaffen? Dass die Ausbildungsgarantie dies zu leisten vermag, ist der Anspruch des Kooperationsverbundes Jugendsozialarbeit gegenüber politischen Entscheider*innen. Der Kooperationsverbund diskutierte mit Vertreter*innen der Bundestagsfraktionen von SPD, BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN, FDP sowie die LINKE.

Informationen zum Parlamentarischen Abend

Veranstaltungen

Aktionskongress #ArmutAbschaffen 2023

Wie schon 2021 veranstaltet der Paritätische Gesamtverband erneut einen digitalen Aktionskongress gegen Armut. Worum geht es? Gemeinsam lernen, vernetzen und handeln, um armutspolitischen Forderungen mehr Gehör in der Öffentlichkeit und Politik zu verschaffen und den Druck für Veränderung erhöhen. Mit dabei sind spannende Impulsgeber*innen wie #IchBinArmutsbetroffen-Initiatorin Anni W. und Alisha Mendgen vom Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Wann: 4. und 5. Mai 2023
Wo: digital, per Zoom

Hier geht's zur Anmeldung.

BAG EJSA startet Vortragsreihe „Junge Menschen in prekären Lebenslagen aus geschlechterreflektiver Sicht“

Mit der Veranstaltungsreihe betrachtet die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit die Situation der unterschiedlichen Geschlechter näher und möchte sie damit in den fachpolitischen Fokus rücken. Auf Grundlage der Intersektionalität sollen soziale Ungleichheiten und deren Wechselwirkung reflektiert werden. Die digitalen monatlichen Vorträge (April bis Dezember 2023) verbinden wissenschaftliche Erkenntnisse und Praxisbeispiele.

Wann: April bis Dezember 2023
Wo: digital

Weitere Informationen und Anmeldung (Weblink).

Save the Date: Dialogforum „Junge Menschen in ihrer Vielfalt beteiligen“

Das Dialogforum "Junge Menschen in ihrer Vielfalt beteiligen" am 14. Juni 2023 ist eines von zahlreichen Formaten im Nationalen Aktionsplan für Kinder- und Jugendbeteiligung.
Das Dialogforum widmet sich dem Themenspektrum „Vielfalt und Beteiligung“ – die Teilnehmenden entwickeln u.a. in themenspezifischen Workshops mit intersektionalem Blick Empfehlungen für eine wirksame Kinder- und Jugendbeteiligung, die in den NAP-Prozess einfließen.
Die Veranstaltung richtet sich an Vertreter*innen aus Bund, Ländern, Kommunen und Zivilgesellschaft, an Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe, sowie Interessensvertretungen von Kindern und Jugendlichen.

Nähere Informationen zu Programm und Anmeldung werden in Kürze veröffentlicht.

Wann?  14. Juni 2023 von 10:00 – 16:00 Uhr
Wo?      Vienna House Andel’s Berlin

Nähere Informationen finden Sie unter diesem Link.


Mehr Veranstaltungen vom Paritätischen und seinen Mitgliedsorganisationen finden Sie jederzeit unter https://www.der-paritaetische.de/veranstaltungen/.

 

Oben: Foto von Hannah Busing auf Unsplash.
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