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Monatsreport 09-22

Monatsreport 09-22

 
Jugendsozialarbeit im Paritätischen
 

 

Viele junge Menschen blicken mit Sorge auf den Herbst. Die Anhebung der Energiepreise, gesteigerte Kosten für Lebensmittel und Freizeitaktivitäten, der Angriffskrieg auf die Ukraine, aber auch die Sorge vor eventuellen Konsequenzen steigender Corona-Infektionszahlen beschäftigen junge Menschen. Zahlreiche Familien haben Mühe, ihren bisherigen Status aufrecht erhalten zu können. Die Lebenslagen junger Menschen, die schon vor Pandemie und Energiekrise in prekären Verhältnissen gelebt haben, haben sich nochmals verschärft. Die soziale Teilhabe aller junger Menschen sicherzustellen und ihnen Zukunftsängste zu nehmen, muss daher oberste Priorität haben; und das selbstverständlich über das Winterhalbjahr 2022/23 hinaus. Der aktuelle Monatsreport möchte den Blick u.a. auf das Schicksal junger Menschen lenken, die wohnungslos sind oder sich in Strafverfahren befinden und beispielhaft zeigen, wo junge Menschen Positives in ihrem Leben sehen und wie sie Krisen, wie z.B. durch Mobbing, Flucht, psychische Erkrankung, Tod, Corona, Kriege etc. ausgelöst oder verstärkt werden, bewältigen.

Wir wünschen Ihnen nun viel Freude beim Erkunden des aktuellen Monatsreports!


Ihr Team der Jugendsozialarbeit

Aktuelles

 

Bundesweiter Aktionstag der Jugendmigrationsdienste

Am 14. September 2022 luden die Jugendmigrationsdienste (JMD) im Rahmen eines Aktionstages zu Gesprächen und Veranstaltungen mit Politiker*innen und Netzwerkpartnern ein, um auf die Arbeit der rund 500 JMD aufmerksam zu machen. 

Deren Aufgabe ist es, die gesellschaftliche Teilhabe junger Menschen zu fördern, Bildungsbenachteiligungen zu kompensieren und damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt und den sozialen Frieden zu stärken. Gerade in Zeiten der Pandemie und des Angriffskrieges auf die Ukraine ist die Beratung und Begleitung junger Menschen mit Migrationsbiografie dringend erforderlich.

Über 700 hauptamtliche Mitarbeitende und mehr als 2.000 Ehrenamtliche unterstützen junge Menschen vom 12. bis zum 27. Lebensjahr. Individuelle Begleitung, Gruppenangebote sowie eine intensive Vernetzung mit Schulen, Ausbildungsbetrieben, Integrationskursträgern und Einrichtungen der Jugendhilfe zählen zu den wesentlichen Aufgaben der JMD.

Die JMD werden als Teil der Initiative JUGEND STÄRKEN vom BMFSFJ gefördert. Aufgrund einer Aufstockung von 8 Mio. Euro stehen für dieses Jahr 68,8 Mio. Euro zur Verfügung. Um die Bedarfe der Zielgruppe weiterhin adäquat zu bedienen, muss auch in den nächsten Jahren eine verlässliche Förderung der Beratungseinrichtungen und Fachkräfte sichergestellt werden.

Hier geht es zur Website der Jugendmigrationsdienste (Weblink).

 

 

Armut von Kindern und Jugendlichen im Fokus –
 Service- und Monitoringstelle zur Umsetzung des Nationalen Aktionsplans „Neue Chancen für Kinder in Deutschland“ (ServiKiD) nimmt Arbeit auf

Mit dem Nationalen Aktionsplan „Neue Chancen für Kinder in Deutschland“ setzt Deutschland die Ratsempfehlung zur Einführung einer Europäischen Garantie für Kinder um. Ziel des Nationalen Aktionsplans ist es, Kindern und Jugendlichen, die von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht sind, bis zum Jahr 2030 Zugang zu hochwertiger frühkindlicher Betreuung, Erziehung und Bildung, zu schulbezogenen Aktivitäten, einer hochwertigen Gesundheitsversorgung, ausreichender und gesunder Ernährung sowie angemessenem Wohnraum zu gewährleisten.

Die am DJI angesiedelte Service- und Monitoringstelle – kurz ServiKiD – beobachtet im Rahmen des Monitorings die Fortschritte bei der Umsetzung des Aktionsplans sowie die Entwicklung einschlägiger Armutsindikatoren und führt eigene empirische Untersuchungen zum Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen durch. Hierbei kommen verstärkt partizipative Forschungsmethoden zum Einsatz und soll gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen und anderen Expert*innen ein Konzept zur konsultativen Kinder- und Jugendbeteiligung während des gesamten Prozesses entwickelt werden.

Dazu sind außerdem am 19. September rund 160 Vertreter*innen aus Bund, Ländern, Kommunen und Zivilgesellschaft in Berlin zusammengekommen und diskutierten unter anderem, wie Familien monetär unterstützt, Eltern und Kinder und Jugendliche an Entscheidungsprozessen beteiligt und eine gute Vernetzung sichergestellt werden kann. Auch das Thema Fachkräftegewinnung wurde besprochen. Eingeladen hatte Kinderchancen-Koordinatorin und Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesfamilienministerin, Ekin Deligöz.

 

Jugendpolitischer Beirat des Bundesjugendministeriums konstituiert sich

30 Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Verwaltung und Praxis der Kinder- und Jugendhilfe sowie den Bundesländern bilden den jugendpolitischen Beirat des Bundesjugendministeriums zum Nationalen Aktionsplan für Kinder- und Jugendbeteiligung.  Erstmalig sind auch fünf Mitglieder unter 27 Jahren aus unterschiedlichen Beteiligungskontexten im Beirat gleichberechtigt vertreten. 

In seiner konstituierenden Sitzung am 20. September d. J. hat sich der Beirat auf Ziele und Aufgaben verständigt. Den Vorsitz übernimmt Sven Lehmann, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesjugendministerium, den Co-Vorsitz die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ Prof.in Dr. Karin Böllert. Dies soll das besondere Zusammenwirken von Politik und Zivilgesellschaft verdeutlichen.

Die Jugendstrategie der Bundesregierung wird gemäß Koalitionsvertrag mit einem Nationalen Aktionsplan (NAP) für Kinder- und Jugendbeteiligung weiterentwickelt. Neben der interministeriellen Arbeitsgruppe Jugend wird der jugendpolitische Beirat eines der zentralen Gremien sein, die den NAP gestalten bzw. begleiten.

 

Recht auf Familiennachzug umsetzen!
Breites Bündnis stellt Forderung an die Bundesregierung und die Koalitionsfraktionen zum Weltkindertag am 20. September 2022

Anlässlich des Weltkindertages am 20.09.2022 fordert ein breites Bündnis von Wohlfahrtsverbänden – darunter auch der Paritätische –, Menschenrechts- und Flüchtlingsorganisationen, endlich das Recht auf Familienzusammenführung umzusetzen.

Die Organisationen fordern die Bundesregierung und die Koalitionsfraktionen mit Nachdruck auf, die im Koalitionsvertrag angekündigten Verbesserungen beim Familiennachzug im nächsten Gesetzesentwurf vollumfänglich umzusetzen. Dabei muss der Verwirklichung des Grundrechts auf Familienleben der Betroffenen und der vorrangigen Achtung des Kindeswohl der beteiligten Kinder und Jugendlichen die oberste Priorität eingeräumt werden. Konkret fordern die Organisationen:
 

1. Den Rechtsanspruch auf Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten wiederherstellen.

2. Den Rechtsanspruch für Geschwister beim Elternnachzug zu unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen und subsidiär Schutzberechtigten verankern.

3. Die aktuellen EuGH-Urteile bezüglich des Zeitpunkts der Minderjährigkeit für volljährig werdende und bereits im Verfahren volljährig gewordene Minderjährige umsetzen.

4. Administrative Hürden im Visumsverfahren abbauen durch digitale Antragstellung und ausreichende Finanzierung.

5. Das Erfordernis von Sprachkenntnissen vor der Einreise generell abschaffen.

Hier finden Sie das Forderungspapier zum Download (PDF).

 


Forschungsarbeit des IAB zur Belastung junger Arbeitsloser während der Pandemie

Die Corona-Krise war eine Belastung für die gesamte Bevölkerung. Studien zeigen, dass die Lebenszufriedenheit während der Pandemie in nahezu allen Bevölkerungsgruppen abnahm. Ein Forschungsteam aus dem IAB hat junge Erwachsene genauer in den Fokus genommen und aufgezeigt, wie sich die Pandemie insbesondere bei jungen Arbeitslosen auf die psychische Gesundheit auswirkte. So erlebten junge Erwerbslose den Arbeitsmarkt als weniger aufnahmebereit, weil unter anderem die Betriebe die Ausbildungsangebote und Möglichkeiten für befristete oder geringfügige Beschäftigung vielfach reduzierten. Darüber hinaus waren etwa Unterstützungs- und Beratungsangebote für junge Menschen während der Pandemie nicht nur schwerer zu erreichen, sondern in vielen Agenturen und Jobcentern zeitweise überhaupt nicht möglich. Dies konnte sich gerade für solche mit Sprachproblemen oder geringeren Bildungskompetenzen, die sich am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn befanden, als belastend erweisen. Junge Menschen, die nicht erwerbstätig waren, waren psychisch stärker belastet als Personen im gleichen Alter, die über eine Arbeit verfügten. Dabei gab es deutliche Unterschiede bei der subjektiven Lebenszufriedenheit sowie auch bei den Indikatoren für Angst und Depressionen, die als wichtige Erscheinungsformen psychischer Belastung betrachtet werden. 

Hier geht es zum vollständigen Beitrag auf der Website des IAB (Weblink).


Ausbildungsperspektiven junger Menschen mit niedriger Schulbildung – Delphi-Befragung der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und Bertelsmann Stiftung

Der Fachkräftemangel macht sich vielerorts bemerkbar und Auszubildende werden händeringend gesucht. Entsprechend vielfältig sind die beruflichen Perspektiven für junge Menschen. Trotz zahlloser unbesetzter Ausbildungsplätze bleiben laut Statistik mehr als ein Drittel der Personen mit Hauptschulabschluss zwischen 20 und 34 Jahren ohne Ausbildung. Von denjenigen ohne Schulabschluss sind es sogar fast zwei Drittel. Eine beunruhigende Entwicklung.  

Vor diesem Hintergrund haben die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung und die Bertelsmann Stiftung über 100 Expert*innen aus dem Bereich der beruflichen Bildung zu den Ausbildungsperspektiven junger Menschen mit niedriger Schulbildung befragt. 

Die Ergebnisse dieser Befragung sind aufrüttelnd und zeigen: Im Spannungsfeld zwischen steigenden Qualifikationsanforderungen einerseits und rückläufigen Jobperspektiven für Ungelernte andererseits wird es für Jugendliche mit niedriger Schulbildung immer schwieriger werden, ihren Weg in der Arbeitswelt zu finden. Aber es zeigen sich auch Hebel, um einer solchen Entwicklung entgegenzuwirken: Viel Potenzial wird bspw. in Berufsorientierung und individueller Begleitung gesehen, um jungen Menschen Übergänge zu erleichtern.  

 Am 8. November 2022 von 11:00 bis 12:30 Uhr werden die Ergebnisse  außerdem im Rahmen einer Web-Konferenz vorgestellt und  von Vertreter*innen aus Wissenschaft und Praxis kommentiert. Eine Anmeldung ist per E-Mail an  chance-ausbildung@bertelsmann-stiftung.de möglich.    

Hier stehen die Ergebnisse der Delphi-Befragung zum Download bereit (PDF).



DGB setzt sich für eine umlagefinanzierte Ausbildungsgarantie ein

Der DGB fordert eine umlagefinanzierte Ausbildungsgarantie, die allen Jugendlichen den Weg zu einem Berufsabschluss öffnet und dabei die Betriebe nicht aus der Verantwortung entlässt. Das aktuelle Positionspapier ist ein Gesamtkonzept aus Übergangsmanagement zwischen Schule und Beruf, qualitativer und finanzieller Ausbildungsförderung der Betriebe und einer bedarfsabhängigen außerbetrieblichen Ausbildung.

Aus Sicht des DGB sollte die Ausbildungsgarantie aus verschiedenen Elementen bestehen: Neben einer umlagefinanzierten Ausbildungsgarantie sollen ein systematisches Übergangsmanagement, Mobilitätsförderung und bei Bedarf eine stärkere außerbetriebliche Ausbildung mehr junge Menschen in eine Ausbildung bzw. zu einem Berufsabschluss bringen.

Hier finden Sie das DGB-Positionspapier zur umlagefinanzierten Ausbildungsgarantie (Weblink).
Hier finden Sie den aktuellen Ausbildungsreport der DGB-Jugend zum Download (PDF).


Corona-Bildungshilfen haben förderbedürftige Schüler*innen kaum erreicht – WZB-Studie zu den Aufholprogrammen

Das Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“ sollte Kindern und Jugendlichen helfen, pandemiebedingte Lernlücken zu schließen. Eine erste Bilanz des zwei Milliarden Euro teuren Bund-Länder-Pakets hat jetzt das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) vorgelegt und damit Pionierarbeit geleistet, denn eine systematische Datenerhebung des Programms ist nicht erfolgt. Das zentrale Ergebnis der Studie, in der erstmals für alle 16 Bundesländer untersucht wurde, wie die Hilfen konzipiert und umgesetzt wurden: Die selbstgesteckten Ziele des Programms wurden nur sehr bedingt erreicht. 

Weitgehend verfehlt wurde das Ziel, jene Schüler*innen zu erreichen, deren Lernfortschritte unter Schulschließungen und Distanzlernen besonders gelitten haben – Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien und mit Migrationshintergrund. Die Mehrheit der Länder hat ihre Mittel vorwiegend nach dem Gießkannenprinzip verteilt. So erhielten in vielen Bundesländern vergleichsweise privilegierte Schulen wie etwa Gymnasien oder Privatschulen im selben Umfang Mittel wie sozial belastete Schulen. Gerade außerschulische Angebote wie private Nachhilfe oder freiwillige Ferienprogramme, die in vielen Landesprogrammen ein starkes Gewicht haben, kamen besonders förderbedürftigen Schüler*innen nicht im angestrebten Maße zugute. Ein Kernproblem der Aufholprogramme bestand in der Gewinnung von pädagogischem Personal. 

Dass individuelle Förderung zum Abbau von Lernrückständen am besten dort gelingt, wo bereits Strukturen bestehen, zeigt die Studie am Beispiel von Hamburg, wo die Umsetzung des Corona-Aufholprogramms am vielversprechendsten erscheint. In Hamburg werden seit Langem Lernrückstände systematisch an den Schulen bearbeitet und es wird so weit wie möglich auf Klassenwiederholungen verzichtet. Darüber hinaus gibt es hier ein Recht auf Ganztagsbeschulung bis 14 Jahre. Diese Strukturen konnten auch für den Abbau von Lernrückständen genutzt werden und mussten nicht erst aufgebaut werden.

Als positiv bewerten die Autor*innen, dass durch das Aktionsprogramm lokale Kooperationen aufgebaut oder vertieft und neue pädagogische Angebote geschaffen wurden. Auch hätte das Aufholprogramm zu einer besseren Kommunikation und Kooperation der Länder beigetragen.

Hier steht die WZB-Studie zum Download bereit (Weblink).


Schicksal der Wohnungslosen nicht vergessen –
SOS-Kinderdorf fordert mehr Unterstützung junger Wohnungsloser

Anlässlich des Tags der Wohnungslosen am 11. September d.J. forderte SOS-Kinderdorf mehr politische Anstrengungen zur Unterstützung junger Wohnungsloser. Mietpreisbeschränkungen, mehr sozialer Wohnungsbau, mehr Notschlafstellen für junge Menschen und mehr Wohnraum für Hilfsprojekte sind dringend notwendig.

Laut Statistischem Bundesamt waren zum Jahresanfang 2022 rund 178.000 Personen in Deutschland in vorübergehenden Übernachtungsmöglichkeiten oder in Not- und Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) der untergebrachten wohnungslosen Personen war jünger als 25 Jahre. Eine kürzlich veröffentlichte Studie von SOS-Kinderdorf über junge Wohnungslose zeigt, dass die Gründe für Wohnungslosigkeit bei jungen Menschen so divers sind wie die Betroffenen selbst, aber in vielen Fällen spielen Gewalt, Vernachlässigung oder andere negative Erlebnisse eine entscheidende Rolle.

SOS-Kinderdorf unterstützt die Kampagne der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. (BAG W) zum Nationalen Aktionsplan zur Überwindung von Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit. Die Arbeitsgemeinschaft sieht fünf zentrale Herausforderungen, um Wohnungslose in Deutschland besser zu unterstützen:

 

  • Wohnraum schaffen: Der Bund muss die Finanzhilfen für den sozialen Wohnungsbau spürbar aufstocken.
  • Rettet das Wohnen: Wohnungslosigkeit darf gar nicht erst entstehen.
  • Zugang zum Leben: Wohnungslose Menschen müssen zu allen existenziellen Bereichen des Lebens Zugang haben.
  • Würde ist unverhandelbar: Ein integriertes Notversorgungskonzept für eine menschenwürdige, geschlechtergerechte und rechtssichere Unterbringung muss entwickelt werden.
  • Menschenrecht Gesundheit: Zugang zur Gesundheitsversorgung und -vorsorge muss für alle wohnungslose Menschen gesichert sein, unabhängig von ihrer Nationalität.
Mehr zu den Forderungen der BAG W finden Sie hier (Weblink).
Hier finden Sie außerdem den Abschlussbericht zur aktuellen SOS-Wohnungslosenstudie (PDF).

In einem offenen Brief an Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann fordern verschiedene Organisationen außerdem die Umsetzung eines effektiven Kündigungsschutzes, um den Verlust von Wohnraum zu sichern. Konkret geht es um die Möglichkeit der Heilung ordentlicher Kündigungen, wenn alle Mietschulden beglichen sind. Der Paritätische Gesamtverband ist Mitzeichner des Briefs.

Hier geht es zum offenen Brief an BM Dr. Marco Buschmann (Weblink).


Erster Thüringer Jugend-Check veröffentlicht

Das Kompetenzzentrum Jugend-Check (KomJC) prüft Gesetzentwürfe der Bundesregierung auf mögliche Auswirkungen für junge Menschen. Das Ergebnis wird in Jugend-Checks festgehalten.

Seit Anfang des Jahres 2022 gibt es nun den ersten Jugend-Check auf Länderebene in Thüringen. Die Projektstelle Jugend-Check Thüringen (ProJCT) ist wie das Kompetenzzentrum Jugend-Check ein Projekt des Deutschen Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung (FÖV). Nun hat die ProJCT den ersten Thüringer Jugend-Check zum Gemeindeneugliederungsgesetzes veröffentlicht.

Hier geht es zum Jugend-Check des Gesetzesentwurfs (Weblink).


Steigerung des Mindestlohns für pädagogische Beschäftigte in der Weiterbildungsbranche 

Gewerkschaften und Arbeitgeber in der Aus- und Weiterbildungsbranche haben sich auf Steigerungen beim Mindestlohn für das pädagogische Personal in der Aus- und Weiterbildung (gem. SGB II und III) verständigt. Eine aktuelle Tarifeinigung sieht vor, dass der Mindestlohn zum 1. Januar 2023 und 2024 um jeweils 4,0 Prozent, Anfang 2025 um weitere 4,25 Prozent und schließlich mit dem Jahresbeginn 2026 noch einmal um 4,5 Prozent steigt. Die kumulierte Erhöhung des Mindestlohns für die Laufzeit des Tarifvertrages bis Ende 2026 beträgt 17,8 Prozent. 

Ein Antrag auf Allgemeinverbindlicherklärung ist nach Gewerkschaftsinformation beim BMAS eingereicht. Der allgemeinverbindliche Mindestlohn ist zugleich die Grundlage für den vergabespezifischen Mindestlohn in den Maßnahmen der Arbeitsförderung gem. SGB II und III.

Hier finden Sie weiterführende Informationen zum Thema (Weblink).

Veranstaltungen


Jugendliche und Jugendhilfe im Strafverfahren – Was geht?!

06. Oktober 2022,  10:00 - 16:00 Uhr
BFS-Konferenzzentrum Centre Monbijou, Berlin

Folgende Fragestellungen sollen im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen: Wie gelingt der Spagat der freien Träger der Jugendhilfe zwischen Justiz und Jugendamt? Wie wird in der ambulanten Arbeit mit straffälligen jungen Menschen der Auftrag aus dem Jugendgerichtsgesetz (JGG) übersetzt? Mit welcher Haltung und welchem professionellen Selbstverständnis werden straffällig gewordene junge Menschen begleitet?

Die Veranstaltung findet präsent statt und ist kostenfrei.

Hier geht es direkt zur Anmeldung (Weblink).


Aus der Inforeihe Kinder, Jugend und Familie
 
Schutzkonzepte für die Kinder- und Jugendarbeit – Eine Einführung und Erfahrungen aus der Praxis

18. Oktober 2022, 10:00 - 12:30 Uhr, online

Schutzkonzepte in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sind wirksame Instrumente der Praxis, um Gewalt gegen Kinder und Jugendliche zu verhindern oder diese zu erkennen und entsprechend zu reagieren.

Was für betriebserlaubnispflichtige Einrichtungen eine Pflicht ist, bleibt in den sonstigen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe bisher eine Kür. Aber Grenzverletzungen, Machtmissbrauch und sexualisierte Gewalt kommen überall dort vor, wo sich Kinder und Jugendliche aufhalten: neben der eigenen Familie oder der Schule etc. erleben junge Menschen dies auch in Einrichtungen und bei Angeboten der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit. Umso wichtiger ist ein bewusster Umgang und eine klare Haltung, die Grenzen anspricht und für ihre Einhaltung Sorge trägt. Damit der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Ort nachhaltig wirken und in den Organisationen auch strukturell verankert werden kann, braucht es einen vereinbarten und verbindlichen Plan: ein Schutzkonzept.

Der Paritätische Nordrhein-Westfalen hat sich dieser Aufgabe angenommen und eine entsprechende Fachlichkeit für den Bereich der Kinder- und Jugendarbeit aufgebaut. Es wird anhand der Arbeitshilfe zu Schutzkonzepten in der Kinder- und Jugendarbeit eine Einführung in die Thematik gegeben und der Prozess der Erstellung eines Schutzkonzeptes in einem Bericht aus der Praxis sichtbar gemacht.

Die Veranstaltung findet online statt und ist kostenfrei.

Hier geht es direkt zur Anmeldung (Weblink).


Kick-off für den Nationalen Aktionsplan für Kinder- und Jugendbeteiligung des BMFSFJ

13.+14. November 2022, Umweltforum Berlin

Mit einem Nationalen Aktionsplan (NAP) für Kinder- und Jugendbeteiligung wird die Jugendstrategie der Bundesregierung weiterentwickelt. Besonderer Fokus liegt darauf, wie die Beteiligung junger Menschen auf allen Ebenen gestärkt werden kann. Dazu sollen u.a. Qualitätsstandards für wirksame Teilhabe besser bekannt gemacht werden.

Mit der Kick-Off Veranstaltung startet das Bundesjugendministerium einen Dialogprozess, um den NAP in den kommenden Monaten partizipativ zu gestalten.

Die Veranstaltung richtet sich an interessierte Kinder und Jugendliche ab 14 Jahren sowie an Vertreter*innen aus Bund, Ländern, Kommunen und der Zivilgesellschaft. 

Hier geht es direkt zur Anmeldung (Weblink).


 Wieder auf die Beine – Eine Filmreihe über Resilienz bei Jugendlichen

In der dokumentarischen Filmreihe des Medienprojektes Wuppertal reden Jugendliche offen in Interviews über ihre Vulnerabilität und ihre Resilienz. Authentisch geben sie Einblicke in die Krisen, die sie erlebt haben und klären auf, wie sie diese überwunden haben. Nach dem Motto »Think positive« geht es in den Filmen darum, wo junge Menschen Positives in ihrem Leben sehen und wie sie Krisen, wie z.B. Mobbing, Flucht, psychische Erkrankung, Tod, Corona, Kriege etc., bewältigen. Die Jugendlichen berichten ehrlich, wie sie sich in den Zeiten einer Krise gefühlt haben und was ihnen bei der Überwindung dieser geholfen hat. Hierbei spielen die Familie und der Freundeskreis eine wichtige Rolle.

Inhaltlich fokussieren die Interviews die folgenden Aspekte: Was und wie haben die Jugendlichen in einer Krise erlebt? Wie haben sie die Herausforderung überwunden und geschafft, dass es wieder gut wurde? Woran sind sie gewachsen? Was hat ihnen dabei geholfen? Wie können Jugendliche positiv sein bzw. werden, wenn vieles negativ ist? Was stärkt sie und was schwächt sie? Was ist schön in ihrem Leben?

Die Jugendlichen geben Tipps und stärken andere Jugendliche, an sich zu glauben und sich mutig den Herausforderungen zu stellen. Ziel der Filme ist die Stärkung der Resilienz und der Voraussetzungen für Resilienz von jungen Menschen.

Alle Infos zum Film "Wieder auf die Beine" gibt es hier (Weblink).


 #WasZuSagen: Aktionsmonat Jugendpartizipation im Paritätischen

Im Rahmen dieses Aktionsmonats im November 2022 hat der Paritätische Gesamtverband das Ziel ausgerufen, die Meinung(en) und Sichtweisen junger Menschen nicht nur (besser) kennenzulernen, sondern vor allem auch sichtbar zu machen! Der Gesamtverband postet den ganzen Monat über TikTok Clips zu aktuellen, verbandsrelevanten Themen, die gezielt Jugendliche betreffen – zum Beispiel soziale Gerechtigkeit und soziale Teilhabe von jungen Menschen, Bildung und Ausbildung, Jugendschutz, Inklusion und Vielfalt, aktuelle Debatten etc. Die Jugendlichen werden dazu eingeladen, diese TikTok Clips zu kommentieren und sie zu duetten bzw. in einem eigenen TikTok darauf zu reagieren.

Wir möchten unsere Themen näher bringen und zugänglich machen für die junge Zielgruppe, aber insbesondere auch die Sichtweise der Jugendlichen kennenlernen

Flankiert wird der Aktionsmonat von einem Rahmenprogramm mit digitalen Informations-, Qualifizierungs- und Unterhaltungsformaten zum Thema (z.B. Infoveranstaltungen und Workshops zu TikTok, Medienbildung für Fachkräfte in der Jugend(sozial)arbeit, Livestreams mit TikToker*innen, Workshops zum Erstellen und Bearbeiten von TikToks, Bodypositivity und Selbstwahrnehmung, Datenschutz, Jugendschutz im Digitalen, Best Practice Beispiele zur Jugendpartizipation aus unserer Mitgliedschaft etc.) und dem Verbandsmagazin mit dem Schwerpunkt "Jugendpartizipation".

Nach dem Aktionsmonat wird ein Reader entstehen, in dem ausgewählte innovative und kreative Projekte zum Thema Jugendbeteiligung vorgestellt werden. Eine perfekte Plattform für Paritätische Projekte!

Alle Infos zum Aktionsmonat und zum Rahmenprogramm werden fortschreibend hier veröffentlicht (Weblink).
Oben: Photo by Providence Doucet on Unsplash.
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