Das Haus Steinstraße in Leipzig stellt sich vor

Das soziokulturelle Zentrum, Mehrgenerationenhaus und Jugendkunstschule Haus Steinstraße e.V.

Der Verein Haus Steinstraße e.V. ist seit 1990 ein gemeinnütziger, anerkannter Träger der Freien Jugendhilfe und wird vom Kulturamt Leipzig institutionell gefördert. Im Jahr 2006 wurde Haus Steinstraße e.V. vom Bundesministerium für Familie als Mehrgenerationenhaus anerkannt. Seit 2022 wirkt der Verein auch als Jugendkunstschule.

Eine der Hauptaktivitäten unseres Vereines besteht in der Durchführung kulturpädagogischer Angebote für Kinder, Jugendliche, Senioren und Familien. Dazu gehören Kursangebote und Projekte in den Werkstätten Theater, Tanz, Musik, Malerei, Grafik, Buchdruck, Keramik, Basteln und Bauen, Medien und Politische Bildung. Unsere ganzjährigen Kulturprojekte widmen sich einzelnen Themen, die durch Kurse, Schulprojekte, Workshops, Veranstaltungen und Ferienangebote Werkstatt-übergreifend vielseitig erfahrbar sind und alle Altersgruppen einladen. Seit 2022 werden wir als Jugendkunstschule gefördert. In Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten führen wir in unseren Werkstätten Projektangebote durch. Im Bereich demokratische Bildung / Medien lernen Jugendliche und Kinder ihre demokratischen Rechte kennen und werden z.B. beim „Leipziger Kinderkongress“ befähigt, diese aktiv zu nutzen. Haus Steinstraße bezieht Praktikanten aus Schule und Hochschule in die Arbeit ein und bietet Seminare und Fortbildungen für Multiplikatoren an. Ein Elektrofrosch sowie Elektrolastenfahrräder wurden zu fahrbaren Wunderkammern umgebaut und versorgen den Stadtteil Grünau auf öffentlichen Plätzen mit kulturellen und kreativen Angeboten.

In internationalen Projekten organisieren wir mit Kooperationspartnern Fachkräfteaustausch sowie entwickeln auf Augenhöhe grenzüberschreitende Kultur- und Bildungsprojekte. Dabei ist uns auch hier Inklusion bzw. die Einbindung von Menschen in diversen Problemlagen wichtig. Internationale Projekte der letzten Jahre führ(t)en uns z.B. mit Polen, Italien, Bosnien-Herzegowina, England, Tschechien und Äthiopien zusammen.

Der Bleilaus-Verlag besteht seit 1995 und ist damit das älteste Kinder- und Jugend-Verlagsprojekt in Leipzig. Kinder und Jugendliche schreiben ihre selbst erdachten Geschichten, illustrieren, drucken und binden die Bücher. Sie werden von fachkundigen Künstlern und Pädagogen unterstützt. Bisher sind ca. 300 verschiedene Bücher erschienen, die in kleinen Auflagen erhältlich sind und jährlich auf der Leipziger Buchmesse auf dem „Podium der Jüngsten Autoren“ präsentiert werden. Seit dem Jahr 2004 betreibt der Verlag für behinderte und nicht-behinderte Kinder eine zweite Werkstatt in der Albert-Schweitzer-Schule, Leipzig.

Das DachTheater wird ausschließlich von Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Schauspielamateuren bespielt und kann seit 1997 auf über 2.400 Aufführungen zurückblicken.

In der Keramikwerkstatt ermöglichen wir seit 1997 plastisches Gestalten und haben diese Werkstatt um weitere traditionelle Gewerke wie Speckstein schnitzen, Seifen- und Kerzen-Herstellen oder Korbflechten erweitert. In Grünau haben wir eine Textil- und Holzwerkstatt sowie eine Puppenbau- und Puppentheaterwerkstatt aufgebaut. In der Medienwerkstatt können unter Anleitung Podcasts, Trickfilme oder Reportagen erstellt werden.

Unser neues Vorhaben „Grünes Klassenzimmer“ für naturpädagogische und nachhaltige Bildungsangebote wird schrittweise umgesetzt.

In unserer Medienwerkstatt/ Jugendpolitische Bildung lernen Kinder und Jugendliche, welche Möglichkeiten der politischen und gesellschaftlichen Teilhabe sie in ihrer Stadt haben und wie sie diese aktiv nutzen können. Seit 2017 findet unter unserer Leitung/ Mitorganisation in Kooperation mit der Fachstelle gegen Extremismus, Halle 5, dem Leipziger Kinderbüro und der Kulturfabrik Werk 2 alljährlich der Kinderkongress Leipzig statt, maßgeblich in Durchführung und Inhalt von Kindern mitbestimmt. Als Kontaktstelle des Deutschen Kinderhilfswerks leiten wir Fördermöglichkeiten und Öffentlichkeitsargumente an die Freien Träger der Jugendhilfe in Leipzig weiter und unterstützen Hilfsangebote wie die Ernährungs- und Bildungsboxen für Kinder und ihre Familien in besonderen Bedarfslagen. Unser „Amt für Wunscherfüllung und Vielleicht-Management“ erfasst die Wünsche aller Generationen, setzt sie mit ihnen gemeinsam um - oder leitet sie an zuständige Adressaten weiter.

In unsere Ferienwerkstatt „Stadt in der Stadt“, Leipzigs größtem Ferienspiel, kommen seit 2006 täglich bis zu 250 Kinder aus Leipzig und Umgebung. Sie bauen nach ihren Wünschen und Ideen ihre eigene Stadt. Zwei Wochen lang werden sie täglich von 80-120 Helfern (Mitarbeitern von Vereinen, freien Künstlern und von Ehrenamtlichen) unterstützt und begleitet. Der Anteil der ehrenamtlichen Helfer liegt bei 90%. Bis zu 14 Vereine und soziokulturellen Zentren sowie Berufsschulen und Ausbildungsbetriebe beteiligen sich unter der Projektleitung des Haus Steinstraße e.V. Die Ferienkinder lernen Nachhaltigkeit einzuplanen, arbeiten mit verschiedenen Werkzeugen und bauen mit Holz. Die Kinder können Berufe wie Theaterdirektor, Schriftstellerin oder Reporter ausüben und Spiel- und Sportangebote nutzen. Schirmherr ist unser Oberbürgermeister Burkhard Jung. Das neue Ziel seit 2016: Wir entwickeln die erste barrierefreie Kinderstadt Deutschlands, in der Kinder und Helfer, ganz gleich, ob mit oder ohne Handicaps oder Einschränkungen, teilnehmen können.

Die „Leipziger Kinder- und Jugendkunstausstellung“ ist eine Veranstaltung mit Wettbewerbscharakter. Kinder und Jugendliche aus und um Leipzig bis 18 Jahre können eigene Kunstwerke einreichen. Aus diesen Einsendungen werden die besten Kunstwerke ausgesucht und auf der Ausstellung präsentiert. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung im Café des Bildermuseums statt. Haus Steinstraße leitet und organisiert im Auftrag des Kulturamtes der Stadt Leipzig unter Mitwirkung von Kooperationspartnern der Stadt seit 2006 die Leipziger Kinder- und Jugend-Kunst-Ausstellung. 2015 organisierten wir zusätzlich eine Internationale Kinder- Jugend- Kunstausstellung mit Werken unserer Leipziger Partnerstädte, die künftig zur Biennale entwickelt werden soll.

Das Familien-Café Kreativ im Robert-Koch-Park bietet kleine Speisen an drei-vier Tagen in der Woche, einen internationalen Frauentreff und einen Seniorenstammtisch, Organisation von Kindergeburtstagen, Vortragsreihen und Ausstellungen sowie die Vermietung der Räumlichkeiten an andere Initiativen und Vereine. Das Café Yellow in der Leipziger Südvorstadt wird bereits seit Oktober 2010  als Familienbegegnungsstätte durch Mitarbeit von Ehrenamtlichen geführt.

„Mit uns kann man sich entwickeln!“ – integrativ, intergenerativ und interkulturell

Wir stehen für Chancengleichheit und Notwendigkeit kultureller Bildung als Grundlage eines selbstbestimmten, selbst- und werte-bewussten Lebens.

Deshalb ermöglichen wir kulturelle Bildung durch preiswerte oder kostenlose Teilnahme. Chancen-gleichheit bedeutet, (kulturelle) Bildungsangebote für alle Menschen in bester Fachlichkeit durch-zuführen – nur müssen „bildungsenttäuschte“ Menschen, gleich welchen Alters und Herkunft, anders herangeführt werden. Unsere Einordnung als „Soziokulturelles Zentrum“ verstehen wir als Qualitätssiegel einer kulturellen Bildungsarbeit, die andere teilnehmen und teilhaben lässt und offen für alle ist. Unser Entschluss, als inklusive Einrichtung für alle Menschen erreichbar zu sein, hat zur Folge, dass wir unsere Aktivitäten seit 2020 schrittweise in das Schwerpunktgebiet Leipzig-Grünau verlagern.

Ulrike Bernard
Geschäftsführung