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Ausgabe 06 | 2022: Jugend partizipiert
Verbandsrundschau

Aus den Landesverbänden

Bremen

40 Jahre Persönliche Assistenz in Bremen

Individuelle Schwerbehindertenbetreuung feiert mit Klient*innen und Assistent*innen

„Meine Assistentinnen unterstützen mich bei allen Tätigkeiten des täglichen Lebens. So kann ich mein Leben ziemlich normal und selbstbestimmt gestalten. Ohne diese Unterstützung wäre ich auf einen Heimplatz angewiesen“, sagt Christiane Stöckler. Die Bremerin ist seit einem Unfall gelähmt und nutzt seit vielen Jahren die „Persönliche Assistenz“ (PA), die im September ihr 40-jähriges Bestehen in Bremen feierte. 1982 nahm der Paritätische Wohlfahrtsverband Bremen die Anregung eines körperbehinderten Bremers auf und organisierte die erste „Individuelle Schwerbehindertenbetreuung“ – so hieß die Persönliche Assistenz seinerzeit. Seitdem ist es Körperbehinderten in Bremen möglich, ihre Pflege und Betreuung selbstbestimmt zu gestalten. Aus dem ehemaligen Zivildienst-Konzept hat sich ein Dienstleistungsangebot entwickelt, das in Bremen unter anderem von der Paritätische Dienste Bremen gGmbH angeboten wird. Sie begleitet in der PA derzeit 40 Klienten und beschäftigt rund 200 Assistenten. „Unterstützung wird in jedem Lebensbereich und bei jeder Aktivität angeboten – eine anspruchsvolle Arbeit für unsere Mitarbeiter*innen, die überwiegend als Quereinsteiger zu uns kommen“, so Anne Hölting, Geschäftsführerin der Paritätischen Dienste Bremen. Regelmäßige Fortbildungen und Angebote spielen daher eine große Rolle. Das Jubiläum feierten die Paritätischen Dienste Bremen mit Klient*innen, Assistent*innen und Kooperationspartnern im Kwadrat in der Bremer Neustadt.

www.pd-bremen.de

Hessen

Vielen sozialen Einrichtungen droht die Insolvenz

Der Paritätische Hessen fordert Nothilfe angesichts steigender Kosten

Mit Beginn der Heizperiode spitzt sich die Krise nicht nur für einkommensschwache Haushalte zu. Auch die soziale Infrastruktur in Hessen ist zunehmend bedroht. „Soziale Einrichtungen brauchen jetzt umgehend Nothilfe, andernfalls stehen viele vor der Insolvenz“, sagt Dr. Yasmin Alinaghi, Landesgeschäftsführerin des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Hessen. Betroffen sind Kitas, Jugendhilfeangebote, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, alte oder geflüchtete Menschen, ambulante Dienste und Beratungsstellen ebenso wie stationäre Einrichtungen. Sie rechnen teilweise mit einer Verzehnfachung der Kosten für Gas und Strom, hinzu kommen die explodierenden Lebensmittel- und Lebenshaltungskosten. Auch die Personalkosten werden steigen, da die Inflation in den Tarifverhandlungen berücksichtigt werden muss.

Die jetzige Situation war unvorhersehbar und konnte daher bei den finanziellen Planungen nicht berücksichtigt werden. Öffentliche Zuschüsse für die soziale Infrastruktur werden langfristig vereinbart. Nun sind alle Kostenträger wie Pflege- und Krankenkassen, der Landeswohlfahrtsverband oder die Kommunen aufgerufen, kurzfristig nachzuverhandeln, um die Existenz sozialer Einrichtungen zu sichern.

Schutzfonds für die Daseinsvorsorge

Zudem müssen Bund und Länder unter Beteiligung der Wohlfahrtsverbände schnellstens einen Schutzfonds für soziale Einrichtungen und Dienste auf den Weg bringen. Anderenfalls droht das Wegbrechen einer elementaren Säule der Daseinsvorsorge mit verheerenden Konsequenzen für alle, die auf Hilfe, Beratung und Unterstützung angewiesen sind. Gemeinnützige Organisationen können anders als privatwirtschaftliche Unternehmen kaum Rücklagen für Krisensituationen bilden. Sie können die steigenden Kosten auch nicht an ihre Klient*innen weitergeben, die ebenfalls stark unter der Inflation leiden.  

„Um Menschen mit geringem Einkommen und die soziale Infrastruktur durch den Winter zu bringen, müssen nun konkrete und umfangreiche Maßnahmen folgen. Dafür sollte der Austausch zwischen dem Land und allen Wohlfahrtsverbänden zur Krisenbewältigung verstetigt werden“, so Dr. Yasmin Alinaghi 

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Der Paritätische Gesamtverband hat eine Umfrage unter den sozialen Diensten und sie zu den hohen Energiekosten befragt. Außerdem demonstrierten wir für den #SolidarischenHerbst in sechs Städten. Mehr dazu bei Aus dem Gesamtverband in diesem Magazin.

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