Zum Hauptinhalt springen
hier klicken um zum Inhalt zu springen
Ausgabe 06 | 2022: Jugend partizipiert
Schwerpunkt
Philip Wilson

Junges Engagement bei den Tafeln

Immer mehr junge Ehrenamtliche arbeiten in den Tafeln mit. Bei den Herausforderungen der Corona-Pandemie hat die Tafel Jugend mit einem großen Engagement unterstützt. Tafel Deutschland setzt sich dafür ein, dass junge Menschen in ihrer gemeinnützigen Arbeit vernetzt und in Verbandsentscheidungen einbezogen werden.

Der Ausbruch der Corona-Pandemie Anfang 2020 brachte die Tafeln in Deutschland in eine schwierige Situation. Mit über 60 Prozent zählte die Mehrheit der Ehrenamtlichen zur Risikogruppe. Gleichzeitig gerieten immer mehr Menschen in Not und suchten Hilfe bei den Tafeln. Wie konnten sie den immensen Ausfall ausgleichen und der hohen Nachfrage gerecht werden?

Tafeln mussten umdenken und schnell reagieren. Mancherorts war das Engagement so groß, dass sich in der frühen, unvorhersehbaren pandemischen Lage neue Stellen gründeten. An zahlreichen Orten packte die Tafel Jugend mit an. Der Hintergrund: Viele Student*innen, Auszubildende und Schüler*innen hatten stark gelitten – Online-Lehre, Isolation und Ausfall machten ihnen zu schaffen. Unter diesen Umständen war es vielen Tafeln möglich, über einzelne bereits aktive junge Ehrenamtliche schnell ein breites Netz neuer Kontakte zu erreichen und zu mobilisieren. Es gelang vielerorts, die äußerst missliche Lage zu drehen: Tafeln konnten dank der tatkräftigen Unterstützung Lebensmittel retten und ihre Ausgabe weiterführen. Einige stellten sogar neue Lieferdienste für ihre Kund*innen auf die Beine. Gleichzeitig erlebten viele der neuen Ehrenamtlichen ihre neue Aufgabe als Bereicherung –  gemeinsam aktiv sein, sinnvolle Ziele verfolgen, neue Freundschaften knüpfen. Viele von ihnen engagieren sich bis heute bei den Tafeln, auch nachdem sie in Studium oder Job zurückgekehrt sind.

Tafel Deutschland ist in fortwährendem Austausch darüber, wie man Jugendliche und junge Erwachsene in ihrer Motivation  für ehrenamtliches Engagement noch besser fördern und verbinden kann. Mit derTafel Jugendhat der Tafel-Dachverband ein Netzwerk gegründet, das er durch Seminare, Workshops und Stammtische fördert. In solchen Formaten findet unter anderem ein wichtiger persönlicher Austausch statt, zugleich erarbeiten die Teilnehmer*innen aber auch Möglichkeiten, wie sie sich beispielsweise mit eigenen Projekte noch mehr einbringen können.

Philip Wilson
Ein junger Engagierter bei der Tafel

Tafel Deutschland ist in fortwährendem Austausch darüber, wie man Jugendliche und junge Erwachsene in ihrer Motivation  für ehrenamtliches Engagement noch besser fördern und verbinden kann. Mit derTafel Jugendhat der Tafel-Dachverband ein Netzwerk gegründet, das er durch Seminare, Workshops und Stammtische fördert. In solchen Formaten findet unter anderem ein wichtiger persönlicher Austausch statt, zugleich erarbeiten die Teilnehmer*innen aber auch Möglichkeiten, wie sie sich beispielsweise mit eigenen Projekte noch mehr einbringen können.

Dass die Jugendarbeit bei den Tafeln immer lebendiger wird, zeigte auch der erste Kongress der Tafel Jugend im August 2022, auf dem junge Tafel-Ehrenamtliche aus ganz Deutschland zusammentrafen. Fortbildungen boten praktische Tipps, die zuhause in den Ortsgruppen direkte Anwendung finden können, Workshops sensibilisierten für Themen wie gesunde Ernährung. Den Abschluss des Kongresses bildete eine gemeinsame Kundgebung vor dem Paul-Löbe-Haus im Berliner Regierungsviertel, die ein Zeichen gegen Armut und soziale Ungerechtigkeit setzte und den Möglichkeiten des gemeinnützigen Engagements mehr Öffentlichkeit verschaffte.

Ferner können Vorhaben und Interessen, die sich in Ortsgruppen oder auf Vernetzungstreffen entwickeln, genauso wie Probleme, die sich in jungen Tafel-Kontexten ergeben, seit September 2021 durch Sophie Pölcher, Jugendbeisitzerin im Vorstand von Tafel Deutschland, effektiv und gebündelt eingebracht werden. Die Studentin aus Leipzig ist in ihrer Position ganz darauf konzentriert, Tafel Jugend und -verband in Austausch zu bringen.

Die Impulse, die von der steigenden Zahl junger Ehrenamtlicher ausgehen, sowie das generationsübergreifende Arbeiten, das durch sie und mit ihnen entsteht, begreift Tafel Deutschland als besonders wertvoll – wir treiben diese Entwicklung weiter voran.

Pascal Kutzner ist Stellvertretender Pressesprecher bei der Tafel Deutschland

Inhaltsverzeichnis
zurück zum Seitenanfang