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Ausgabe 01 | 2023: Energie & Krise
Schwerpunkt

Zukunft geht nur öko-sozial

Es geht nicht nur sozial, es geht auch nicht allein ökologisch – es geht nur ökosozial. Mit dieser Botschaft bringt sich der Paritätische gemeinsam mit Partnern in die Debatte um notwendige Klimaschutzmaßnahmen und den Kampf gegen Armut ein. Vor drei Jahren wurde der Grundstein gelegt.

Der Klimawandel wird zur immer bedeutenderen existenziellen Bedrohung für die Menschheit und trifft dabei die Ärmsten weltweit am härtesten. Das Ausmaß der Klimakatastrophe hatte Ende 2018 die “Fridays for Future”-Bewegung in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Mit dem Positionspapier „Sozialökologische Wende – Paritätische Grundsätze erfolgreicher Klimapolitik“ legte der Paritätische im folgenden Jahr die Grundlage dafür, sich in die Auseinandersetzungen um konsequenten Klimaschutz stärker einzumischen. In dem Positionspapier stellte der Paritätische die zentrale Bedeutung dar, die Klimaschutz und seine sozial gerechte Ausgestaltung für den Verband hat. 

Der Klimawandel hat entscheidenden Einfluss auf die Lebensbedingungen von Menschen weltweit. Der durchschnittliche Temperaturanstieg führt dazu, dass Extremwetterereignisse zunehmen. Dürren, Stürme und Überschwemmungen führen zu Ernteausfällen: Viehbestände werden minimiert und Felder für kommende Ernten zerstört. Aufgrund der Klimafolgen und unzureichenden Katastrophenschutzes und Anpassungsmechanismen sind gleichzeitig immer mehr Menschen gezwungen, ihre Heimat temporär oder dauerhaft zu verlassen. Klar ist: Ohne konsequenten Klimaschutz sind die UN-Nachhaltigkeitsziele, wie die Beseitigung extremer Armut und der Abbau sozialer Ungleichheit, nicht zu erreichen.

Ökologische Wende sozial gestalten! Input zur Bundestagswahlkampagne #WeilAlleZählen

Um das Ruder noch rumzureißen, muss sich die Art wie wir leben grundlegend ändern: von der Produktion über das Wohnen bis hin zur Frage, wie wir uns fortbewegen. Ob bei der notwendigen gesellschaftlichen Transformation bestehende Ungleichheiten verstärkt oder abgebaut werden, hängt an der Frage, wer dabei welche Kosten und Belastungen trägt. Wird ein hoher CO2-Preis begleitet von einem substanziellen Ausgleich für Menschen mit niedrigem Einkommen? Werden Gebäude schnell genug energetisch saniert und Mieter*innen dabei vor Überlastung geschützt? Werden Krisen so gemeistert, dass weder die Ärmsten im Regen stehen gelassen werden, noch der Klimaschutz ins Hintertreffen gerät? Und wird das soziale Netz so sicher gemacht, dass niemand Sorge haben muss, bei radikalen Veränderungen in ein Loch zu fallen? Der Paritätische setzt sich für sozial-ökologische Antworten ein, denn nur wenn der nötige Wandel auch den sozialen Zusammenhalt stärkt, kann er gelingen. 

Der Paritätische sieht sich und seine Mitglieder aufgefordert, auch als Verbraucher von Ressourcen zur nötigen Transformation beizutragen. Mit dem Projekt “Klimaschutz in der Sozialen Arbeit stärken” macht der Verband es sich zur Aufgabe, ökologisch nachhaltiges Verhalten bei sich und seinen Mitgliedern zu fördern. Ein zentrales Anliegen des Paritätischen ist es zudem, die Rahmenbedingungen für Einrichtungen und Organisationen der Freien Wohlfahrtspflege zu verbessern. Denn häufig sind gemeinnützige soziale Organisationen finanziell so prekär ausgestattet, dass sie überhaupt erst in die Lage versetzt werden müssen, ihr Handeln und Wirtschaften klimafreundlich zu gestalten. 

Klimaschutz berührt eine ganze Reihe von Kernthemen des Paritätischen, von der Entwicklungszusammenarbeit und Humanitären Hilfe über das Wohnen bis hin zu Mobilität und Infrastruktur. Gemeinsam mit Partnern - allen voran dem BUND - macht der Paritätische mit Aktionen, Demos, Veranstaltungen und Veröffentlichungen Druck für wirksamen und sozial gerechten Klimaschutz. Vor dem Hintergrund der sich verschärfenden Klimakrise und gleichzeitig zunehmender sozialer Ungleichheit sind sozial-ökologische Lösungen mehr denn je gefragt.

Wiebke Schröder ist Referentin Übergreifende Fachfragen und Zivilgesellschaft

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Auch hier im Magazin: "Sozial-ökologischer Schulterschluss zwischen Paritätischem und BUND" von Dr. Jonas Pieper.

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