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Ausgabe 01 | 2023: Energie & Krise
Schwerpunkt
Umfrage in sozialen Einrichtungen

Dramatische Energiekostensteigerungen setzen soziale Einrichtungen unter Druck

Die massiven Kostensteigerungen im Bereich Energie waren auch für soziale Träger ein heftiger Schock. In einer Umfrage der Paritätischen Gesamtverbands unter seinen Mitgliedern wurde deutlich wie bedrohlich plötzliche Kostensteigerungen für soziale Einrichtungen sind.

An der Umfrage (Ende September bis Ende Oktober 2022) zu den Auswirkungen der Kostensteigerungen im Bereich Wärme und Strom auf die sozialen Einrichtungen beteiligten sich über 1300 Einrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet. Rund 60 Prozent der befragten Einrichtungen gaben an, dass sie damit rechnen, dass die Abschlagszahlungen für Strom diesen Winter um das 1,5 – 2fache höher ausfallen als bisher. In Bezug auf Abschlagszahlungen für Wärme sind die Befürchtungen noch größer – hier rechnen 26 Prozent damit, dass die Abschlagszahlungen diesen Winter um ca. das 3fache höher ausfallen. Jede siebte der befragten Einrichtungen rechnet mit noch höher ausfallenden Steigerungen. Dabei wird auch deutlich, dass die Kostensteigerungen quasi „vor der Tür stehen“: bei 28 Prozent standen bereits im Oktober 2022 höhere Abschlagszahlungen für Strom an, für insgesamt 2/3 aller Einrichtungen (67 %) stehen die Abschläge zeitnah bis Januar 2023 an. In der Folge berichten 46 Prozent der teilnehmenden Einrichtungen, dass sie es maximal ein Jahr schaffen ihre Angebote weiterzuführen. 90 Prozent der befragten Einrichtungen gaben an, dass sie ihre Einrichtung gefährdet sehen.

Ein erschreckendes Ergebnis der Umfrage

Die besondere Situation der gemeinnützigen sozialen Einrichtungen und Dienste ist, dass sie diese wachsenden Kosten weder einfach weitergeben noch ihre Angebote reduzieren oder im Altenpflegeheim oder in der Kita zur Kostensenkung einfach die Heizung runter drehen. Sie können auch nicht auf umfangreiche Rücklagen zurückgreifen, da sie diese aufgrund ihrer Gemeinnützigkeit nicht bilden können: erzielte Gewinne müssen in soziale Zwecke re-investiert werden. Die in der Zwischenzeit auf den Weg gebrachten Entlastungen wie z.B. die Decklung der Kosten über die Gaspreisbremse gelten auch für soziale Einrichtungen, das ist richtig und wichtig. Aus den oben genannten Gründen brauchen soziale Einrichtungen und Dienste allerdings vollumfängliche Hilfen., um die soziale Infrastruktur aufrecht zu erhalten.  

Mara Dehmer ist Referentin für Kommunale Sozialpolitik

Dr. Ulrich Schneider und Dr. Joachim Rock zur Umfrage in sozialen Einrichtungen zu Energiekosten
Statements aus der Pressekonferenz zur Vorstellung der Ergebnisse der Umfrage von: Dr. Joachim Rock, Abteilungsleiter Arbeit, Soziales und Europa beim Paritätischen Gesamtverband und Dr. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes.

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Die Ergebnisse der Umfrage können hier kostenlos heruntergeladen werden. Weitere Informationen in unserer Pressemitteilung!

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