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Ausgabe 03 | 2023: Sucht & Drogen
Verbandsrundschau

Aus den Landesverbänden

Bremen

Du schleuderst Ängste fort

Stadtweite Kampagne für ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe in Bremen

Viele ältere, behinderte oder chronisch kranke Menschen sind für alltägliche Dinge auf Hilfe angewiesen. Ehrenamtliches Engagement in der Nachbarschaftshilfe trägt dazu bei, dass diese Menschen möglichst lange in der eigenen Wohnung bleiben können. "Nachbarschaftshilfe ist mehr" lautet die aktuelle Kampagne der Bremer Dienstleistungszentren, die u.a. von der Paritätischen Gesellschaft für Soziale Dienste (PGSD) organisiert wird. Ziel ist es, auf das Angebot aufmerksam zu machen und mehr ehrenamtliche Nachbarschaftshelfer*innen in den Stadtteilen zu gewinnen. Dafür wird auf Plakaten, in Bussen und Bahnen und in sozialen Medien geworben. Denn von dem (bezahlten) Ehrenamt profitieren nicht nur die umsorgten Menschen. Kurze Videoclips mit Slogans wie „Du schleuderst Ängste fort“, „Du lässt Hoffnung aufblühen“, „Du saugst Sorgen weg“ und „Du bringst Zuversicht mit“ begleiten Engagierte im Alltag und zeigen, dass die Unterstützung mehr ist als älteren Menschen beim Wäschewaschen, Blumengießen, Staubsaugen oder Einkaufen zu helfen. Die 17 Dienstleistungszentren (DLZ) im Stadtgebiet Bremen als zentrale Anlaufstellen vermitteln neben Information und Beratung seit mehr als 40 Jahren Ehrenamtliche für die organisierte Nachbarschaftshilfe. Die DLZ werden von Wohlfahrtsverbänden betrieben und vom Sozialressort gefördert. Die Videoclips kann man hier anschauen:

https://dlz-bremen.de

Hessen

Soziale Angebote in Krisenzeiten erhalten und stärken

Tarifabschlüsse bei der Finanzierung gemeinnütziger Träger berücksichtigen

Vor negativen Folgen der Tarifabschlüsse für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen für die soziale Infrastruktur warnt der Paritätische Wohlfahrtsverband Hessen. Die beschlossenen Einkommenserhöhungen und Inflationsprämien sind für die Beschäftigten angesichts des inflationsbedingten Kaufkraftverlusts zwar unbedingt notwendig und daher begrüßenswert. Viele gemeinnützige Organisationen können die höheren Gehälter aber nicht zahlen, da die Kostensteigerung in ihrer Finanzierung nicht eingeplant ist. „Um unter diesen Rahmenbedingungen überhaupt weiter bestehen zu können, sind soziale Einrichtungen oftmals gezwungen, ihre Leistungen mit weniger Mitarbeitenden zu erbringen. Dies führt unweigerlich dazu, dass Angebote nur noch eingeschränkt angeboten werden können oder gar gänzlich wegfallen. Dabei werden sie gerade in dieser krisengeprägten Zeit dringend gebraucht“, sagt Dr. Yasmin Alinaghi, Landesgeschäftsführerin des Paritätischen Hessen.

Der Paritätische Hessen appelliert an das Land Hessen und die Kommunen als Kostenträger umgehend gegenzusteuern und die Finanzierung anzupassen, damit die sozialen Organisationen die höheren Tariflöhne schultern können. „Besonders betroffen sind zuwendungsfinanzierte Organisationen, zu denen unter anderem Beratungsstellen, Frauenhäuser oder Kulturvereine gehören. Denn Zuwendungsfinanzierungen sind in der Regel nicht dynamisiert“, erläutert Sören Hense, Referent Wirtschaft beim Paritätischen Hessen. „Das heißt, sie werden zwischen Leistungserbringer und Kostenträger einmal verhandelt und laufen dann auf unbestimmte Zeit. Folgende tarifliche Erhöhungen oder andere unvorhergesehene Preissteigerungen, beispielsweise auch durch die Energiekrise, bleiben dann unberücksichtigt. So ist der Leistungserbringer gezwungen, dauerhaft mit den vorhandenen Mitteln auszukommen.“

Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und dem Wandel hin zu einem Arbeitnehmermarkt werden die Rekrutierung und Bindung von Personal immer schwieriger. Gemeinnützige Organisationen können es sich mittlerweile nicht mehr erlauben, untertariflich zu bezahlen. Eine angemessene Entlohnung von Mitarbeitenden im sozialen Bereich, die den gestiegenen Lebenshaltungskosten Rechnung trägt, ist auch angesichts der gesamtgesellschaftlichen Bedeutung ihrer Arbeit unabdingbar. „Gemeinnützige Träger sind eine unverzichtbare Stütze unseres Sozialstaates, sie sind systemrelevant“, betont Dr. Yasmin Alinaghi.

 

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