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Ausgabe 05 | 2021
Photo by Nikolas Noonan on Unsplash
Naturkatastrophen und Vorsorge

Klimawandel: Es wird ungemütlicher!

Ein aktueller Bericht der UN-Behörde für Meteorologie (WMO) zeigt es deutlich: Seit 1970 haben wetter- oder klimabedingte Naturkatastrophen stark zugenommen. Zwischen 2000 bis 2009 gab es fünfmal so viele Stürme, Überschwemmungen, Dürren und extreme Hitzeereignisse wie noch in den 1970er Jahren. Und hierbei sind z.B. Erdbeben und Vulkanausbrüche nicht mal einberechnet.

Die WMO führt die Zunahme u.a. auch auf den Klimawandel zurück und rechnet damit, dass Naturkatastrophen bedingt durch diesen in den nächsten Jahren nicht nur häufiger, sondern auch intensiver werden.

Gleichzeitig stellten die Wissenschaftler*innen jedoch auch fest, dass die Anzahl der Todesopfer insgesamt erkennbar zurückgegangen ist: Kamen in den 1970er Jahren noch 55.000 Menschen aufgrund von Klimakatastrophen um ihr Leben, waren es zwischen  2010 bis 2019 18.500. Zurückzuführen ist diese Entwicklung v.a. darauf, dass Menschen durch Maßnahmen der Katastrophenvorsorge heute nicht nur frühzeitiger gewarnt werden, sondern auch besser auf diese vorbereitet sind.

Zunehmend erkennen viele Regierungen und Hilfsorganisationen die Wichtigkeit von Katastrophenvorsorge an und fördern z.B. erdbebensicheres Bauen in häufig betroffenen Ländern; den Einsatz von dürreresistentem Saatgut in trockenen Gebieten; Schulungen von Gemeinden und Institutionen zur Erarbeitung von Notfallplänen, sicheren Evakuierungswegen oder auch in Erster Hilfe. Aber auch eine Verbesserung im Bereich der medizinischen Versorgung und der Gesundheitssysteme oder Maßnahmen im Bereich Wasser-, Sanitärversorgung und Hygiene tragen zu einer Stärkung der Resilienz von Gemeinschaften bei.

Ferner zeigt sich: Katastrophenvorsorge ist günstiger als Soforthilfe oder der Wideraufbau. Dennoch wird - gemessen amBedarf - noch viel zu wenig in die Katastrophenvorsorge investiert. Vor allem in den Ländern, die am stärksten von den Folgen des Klimawandels und von Naturkatastrophen betroffen sind. Acht von zehn Ländern, die am stärksten von Extremwetterereignissen getroffen werden, sind Länder mit geringem bis mittlerem Pro-Kopf-Einkommen. Hier bedarf es nach wie vor stärkerer Anstrengungen, um auch die sekundären Folgen von Naturkatastrophen wie Armut und Hunger in Grenzen zu halten.

Um die Katastrophenvorsorge mehr in das öffentliche Bewusstsein zu rücken, hat das Bündnis humanitärer Hilfsorganisationen „Aktion Deutschland Hilft“ das Thema in den Fokus seiner diesjährigen Jubiläumskampagne zum 20-jährigen Bestehen von ADH gerückt und explizit für Spenden geworben. Und so setzten auch zahlreiche Bündnisorganisationen, darunter auch Paritätische Mitgliedsorganisationen, Projekte um, die der Katastrophenvorsorge dienen.

Marta Bociek ist Referentin für Humanitäre Auslandshilfe und Internationale Kooperation

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