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Ausgabe 02 | 2025: Selbsthilfe25
Schwerpunkt

Neue Perspektiven durch themenübergreifenden Austausch

Selbsthilfe bedeutet meistens: Menschen mit der gleichen Erkrankung, Behinderung oder Problematik kommen in einem Raum zusammen, um über ihr gemeinsames Thema zu sprechen. Doch das verbindende Element muss nicht immer die Krankheit sein – Selbsthilfe funktioniert auch themenübergreifend.

An vielen Orten werden von den Selbsthilfekontaktstellen Austauschmöglichkeiten speziell für Menschen im Alter von 18 bis 35 Jahren angeboten – für die sogenannte „Junge Selbsthilfe“. Hier ist das Alter die Gemeinsamkeit und nicht die individuelle Erkrankung. Neben regelmäßigen Gesprächsangeboten stehen oftmals auch Freizeitangebote wie Spieleabende oder Treffen im Park auf dem Plan.  

Gemeinschaftsgefühl durch ähnliche Herausforderungen 

Doch so ein themenübergreifender Austausch braucht nicht einmal das Alter als verbindendes Element – es reicht, dass alle Teilnehmenden ein Selbsthilfethema mitbringen, damit sie von dem Erfahrungsaustausch profitieren können. Denn Themen wie Zukunftsängste, Koordination von Arztterminen, berufliche Herausforderungen und Stigmatisierung beschäftigen die meisten Selbsthilfe-Aktiven. So kann auch über die Diagnose hinaus ein Gemeinschaftsgefühl entstehen.  

Verschiedene Erkrankungen bringen allerdings trotzdem verschiedene Lebensrealitäten, Herausforderungen und Lösungsansätze mit sich. Das kann genutzt werden: Gespräche mit Menschen außerhalb der eigenen Gruppe ermöglichen neue Perspektiven und Anregungen für die eigene Krankheitsbewältigung. 

Austauschmöglichkeiten für alle 

Der Weg zu einer Krankheitsdiagnose kann teilweise lang und mühsam sein. Austausch mit Menschen, die diesen Weg schon hinter sich haben, kann Mut machen und Hoffnung schenken. Doch ohne Diagnose ist die Teilnahme an einer krankheitsbezogenen Gruppe noch gar nicht möglich. Themenübergreifende Austauschformate können das auffangen. So können Menschen schon während der Diagnosefindung von der Wirkung von Selbsthilfegruppen profitieren.  

Ähnlich ist es bei Menschen mit einer seltenen Erkrankung. Wenn nur wenige von einer Erkrankung betroffen sind, ist es schwierig, genug Menschen im Umkreis zu finden, mit denen man sich in einer Selbsthilfegruppe zusammenzuschließen kann. 

Erfahrungsaustausch bei der 3. Mitteldeutschen Selbsthilfekonferenz 

Bei der 3. Mitteldeutschen Selbsthilfekonferenz am 17. Mai 2025 in Leipzig steht deshalb der Austausch über die eigene Gruppe hinaus im Vordergrund. Unter dem Motto „WiR hilft – Selbsthilfe stärkt unser Leben“ gibt es spannende Impulse und anregende Diskussionsrunden, in denen sich die Teilnehmenden über ihre Erfahrungen zu Themen wie Familie und Freundschaft, Arbeitswelt, Freizeitgestaltung und Selbstvertretung austauschen können.  

Die Selbsthilfekonferenz findet im Rahmen der bundesweiten Selbsthilfe-Aktionswoche „WiR hilft“ des Paritätischen Gesamtverbandes statt. Sie steht unter der Schirmherrschaft des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer und ist eine gemeinsame Veranstaltung der Paritätischen Landesverbände Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Unterstützt wird die Konferenz von der AOK PLUS.

Mandy Fleer

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