Aus den Landesverbänden
Bremen
Klimaschutz fängt bei den Kleinen an
Kitas der Hans-Wendt-Stiftung in Bremen sparen tonnenweise CO2
Ach, wenn sich doch nur alle so fürs Klima ins Zeug legten wie die Kleinen! Insgesamt 11 Mio. Tonnen CO2 haben die neun Kinderhäuser der Hans-Wendt-Stiftung in Bremen im Zeitraum April 2020 bis März 2021 eingespart. Dafür gab’s von der Klimaschutzagentur „energiekonsens“ eine anteilige Prämie über knapp 2.500 Euro. Die Kitas der Hans-Wendt-Stiftung nehmen am geförderten Projekt ener:kita teil, das Kindertageseinrichtungen in Bremen und Bremerhaven dabei unterstützt, ihre Energiebilanz zu optimieren.
„Durch die Einführung eines Energiecontrollings und unter professioneller Anleitung vorgenommene Veränderungen konnte einiges an Energie eingespart werden“, sagt Jörg Angerstein, Geschäftsführer der Hans-Wendt gGmbH. Geprüft wurden z. B. Heizungsanlagen, Kühlgeräte, Waschbecken, Fenster und Türen sowie Beleuchtung und Kücheneinrichtungen. Außerdem wurden die Mitarbeitenden und die Kinder beraten, wie sie im Alltag mit einfachen Mitteln zu einem geringeren Energieverbrauch ihrer Einrichtung beitragen können. Auch Themen wie Gärtnern und Biodiversität spielten hier eine Rolle. In einem Workshop tauschten die Mitarbeitenden der Kitas ihre Eindrücke, Erfahrungen, Tipps und Tricks aus. Das ener:kita Projekt läuft noch bis 2024 und verspricht spielerische Aktionen für die Kinder und sicherlich wieder neue Erkenntnisse und Fortschritte in Sachen Klimaschutz.
Siehe auch: Klimaschutzprojekt Gesamtverband
Hitzesommer und Unwetter, schmelzende Polkappen und ein steigender Meeresspiegel – der von Menschen verursachte Klimawandel gefährdet unsere Lebensgrundlage. Die Folgen der Erderwärmung sind deutlich spürbar, auch in Deutschland und Europa. Leidtragende sind vor allem Frauen, Kinder, arme Menschen, Menschen mit Behinderung, Alte und Kranke. Der Paritätische erhebt in dieser Situation seine Stimme: Für einen wirksamen Klimaschutz für alle.
Hier geht es zur Schwerpunktseite Klimaschutz des Paritätischen Gesamtverbandes
Hessen
Hohe Preise für Energie und Essen belasten soziale Einrichtungen
Der Paritätische Hessen fordert Ausgleich für die hohe Inflation
Sprunghaft steigende Verbraucherpreise belasten nicht nur einkommensschwache Haushalte, sondern bedrohen auch die soziale Infrastruktur in Hessen. Viele soziale Träger wissen nicht mehr, wie sie die hohen Strom- und Lebensmittelrechnungen oder die hohen Tankkosten begleichen sollen. Betroffen sind Kitas und Jugendhilfeangebote ebenso wie Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, alte oder geflüchtete Menschen, ambulante Dienste und Beratungsstellen ebenso wie stationäre Einrichtungen.
„Um alle sozialen Angebote für die Bevölkerung uneingeschränkt und in der gewohnten Qualität aufrecht zu erhalten, müssen Zuschüsse und Entgelte neu berechnet und angepasst werden“, appelliert Dr. Yasmin Alinaghi, Landesgeschäftsführerin des Paritätischen Hessen an die politischen Verantwortlichen in Bund, Land und Kommunen sowie an weitere Kostenträger wie Pflege- und Krankenkassen oder Landeswohlfahrtsverband.
In den Vergütungen und Zuschüssen, die soziale Einrichtungen erhalten, ist die aktuell ungeahnt hohe Inflation aufgrund des Ukraine-Kriegs nicht vorgesehen. Sie werden oft auf Jahre im Voraus festgelegt und reichen nun nicht mehr aus. Hinzu kommt, dass gemeinnützige Organisationen anders als privatwirtschaftliche Unternehmen kaum Rücklagen für Krisensituationen bilden können und viele schon durch die Corona-Pandemie deutliche finanzielle Einbußen hatten.
„Bisher konnten erst in wenigen Bereichen vielversprechende Gespräche zur Abfederung der höheren Kosten geführt werden, etwa bei der Beförderung von Menschen mit Behinderung zu Werkstätten und bei der Tagespflege“, sagt Annette Wippermann, Referentin für Grundsatzfragen beim Paritätischen Hessen. Während viele gewerbliche Dienstleister die Kostensteigerung an ihre Kund*innen weitergeben, ist dies für soziale Einrichtungen meist keine Option. Viele Angebote, wie etwa Beratung in Krisensituationen, sind für Klient*innen im Sozialstaat kostenlos. In anderen Bereichen, wie etwa Kinderbetreuung, sind Beitragserhöhungen ebenfalls keine Lösung, gerade in Zeiten, in denen Bürger*innen ohnehin schon unter der Inflation leiden.
Auch auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit brauchen soziale Träger von der hessischen Landesregierung finanzielle Unterstützung, ergänzt Dr. Yasmin Alinaghi: „Beispielsweise können die energetische Sanierung von Gebäuden sozialer Träger und die Nutzung erneuerbarer Energien zum Klimaschutz und zur Unabhängigkeit von Energielieferungen aus Russland beitragen.“