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Ausgabe 04 | 2022: Wohlfahrt Kreativ
Schwerpunkt

Von Verbundenheit und Hoffnung, die fliegen lernt

Um heutigen „Todsünden“ und ungewollten Entwicklungen etwas entgegenzusetzen, hat der Paritätische Baden-Württemberg mit der Social Impact gGmbH und der Kreativagentur Brandenburg die dritte #ArtSocial22 als „Krea-Thon + Art Festival“ gestaltet. Im Monat April sind so bundesweit 150 Beiträge in Kreativ-Inseln entstanden.

Was tun, wenn man Drachen steigen lassen will, aber der Wind nicht weht? Lösungen finden! Als Kreativbeitrag zur #ArtSocial22 wollten die rund 100 Studierenden des Faches Interkulturelles Management und digitales Marketing der Hochschule Ansbach selbst gebastelte Drachen mit persönlichen Botschaften in den Himmel schicken – mit Thor van Horn, Kopf der Plattform Quantum Kunst. Die Flaute inspirierte sie, die Einzeldrachen zu zwei großen Flügeln vereint an die Renaissance-Fassade desr Rothenburger Rathauses zu montieren – nach dem Credo: „Verbundenheit macht stark, gerade in der Not.“

Das bringt auf den Punkt, was live und online bundesweit im gesamten April stattfand: der „Krea-Thon + Art Festival = #ArtSocial22“, den der Paritätische Baden-Württemberg mit der Social Impact gGmbH und der Kreativagentur Brandenburg veranstaltete. Schufen bei der #ArtSocial 2021 Kulturschaffende und Künstler*innen Beiträge nach dem Motto „Kreativität ist der Rohstoff der Zukunft“, öffneten sie nun ihre Ateliers, um mit Interessierten in Workshops, sogenannten Kreativ-Inseln, Werke zu schaffen.

„Neid und Raffgier, Ellenbogengesellschaft und Geiz ist geil scheinen unser Leben zu bestimmen. Das wollen wir ändern!“, erläutert Ursel Wolfgramm, Vorstandsvorsitzende des Paritätischen Baden-Württemberg. Es gelte, neue Wege zu beschreiten, um Probleme anzugehen und Selbstwirksamkeit zu spüren. Und zwar indem man kreative Kräfte nutze, um die modernen Todsünden der Gesellschaft – Hochmuth, Gier, Neid, Selbstsucht, Hass, Wut/Zorn, Gewalt, Gleichgültigkeit, Verschwendung, Angst, Eckel/Abscheu – in Konstruktives, Inspirierendes, Zukunftsweisendes zu transformieren. „Mit einem Theaterstück, Gedicht, Bild, einer Performance, Choreographie oder anderen kreativen Prozessen.“

Die #ArtSocial22 sei eine Plattform für Künstler*innen, eine Möglichkeit, auch deren Lage zu transformieren, ergänzt Ulrike Feld, Projektleiterin Kreativagentur Brandenburg. „Viele sind ja nicht gut durch die Coronapandemie gekommen.“

Und Norbert Kunz, Geschäftsführer der Social Impact gGmbH, betont: „Mit alten Narrativen kann man keine globalen Herausforderungen lösen – wie Klimawandel, Armut, Not im globalen Süden.“ Neue technologische Möglichkeiten böten Chancen, Dinge positiv zu ändern. Doch manche fürchteten diese. Also müsse man „die Blockade zwischen Herz und Hirn“ auflösen: „Kunst setzt andere emotionale Signale.“

Wie Kreativität ein Schlüssel sein kann, um Veränderungsprozesse aktiv zu gestalten, dazu gaben per Livestream hochkarätige Speaker*innen, Sänger*innen, Kunstschaffende Impulse beim Kick Off am 1. April. Am 30. April beim Art Festival wurden dann live oder per Einspieler die 150 Beiträge gestreamt, die bundesweit in 21 Kreativ-Inseln entstanden: Bilder, Songs, Konzerte, Tanz, Theater, Improvisation, Philosophie-Talks, Texte und mehr.

Norbert Kurz

Bettina Engel hatte etwa zur Tanzmeditation mit Malerei geladen, DUNDU-Macher Fabian Seewald zum Puppenspiel, Rebekka Oldenburg zum Podcast über Angst. Wie man diese überwindet, das beschrieb Sprechkünstlerin Barbara Anderson im Gedicht „Small Dreams Growing“: „Ich bin auf dem Weg meiner unbeschreiblichen Träume!“

Petra Mostbacher-Dix (M.A.) ist Journalistin, Kunsthistorikerin und Dozentin

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