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Ausgabe 04 | 2023: Gemeinnützig arbeiten
Schwerpunkt
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Die Volkssolidarität

Vom Nothilfe-Bündnis zur sozialen Kraft in Ostdeutschland

Ein vielseitiger Sozial- und Wohlfahrtsverband mit aktivem Mitgliederleben, breiten sozialwirtschaftlichen Versorgungsangeboten und klarer sozialpolitischer Positionierung

Die Volkssolidarität ist eine ostdeutsche Erfolgsgeschichte, die nach dem Kriegswinter im Jahr 1945 begann. Gegründet in Dresden durch ein Bündnis verschiedener sozialer Träger, hatte sie die Versorgung notleidender Menschen mit Essen und Unterkunft zum Ziel. Heute ist sie ein vielseitiger Sozial- und Wohlfahrtsverband in Ostdeutschland. Innerhalb der Volkssolidarität sind rund 108.000 Mitglieder organisiert, von denen viele in Ortsgruppen ein aktives Mitgliederleben pflegen. Dieses reicht von Freizeitangeboten in Begegnungsstätten, Familienzentren und Mehrgenerationenhäusern über aufsuchende Betreuung bis hin zu gemeinsamen kulturellen Erlebnissen und Reisen und bietet somit eine breite Palette an Beteiligungsmöglichkeiten für alle Generationen.

Die Entwicklung der Volkssolidarität ist vor allem dem unermüdlichen Engagement der Menschen im Verband zu verdanken. Besonders bedeutend ist dabei die Anpassungsfähigkeit des Verbandes, der inzwischen mit 86 Stadt-, Kreis- und Regionalverbänden in sechs Landesverbänden agiert. In Dresden als sozialeBewegung gegründet, war es immer ihr Ziel, Solidarität zu üben und diese einzufordern. Innerhalb weniger Jahre entstand ein weit verzweigtes Netz von Kinder-, Lehrlings- und Altersheimen, Erholungseinrichtungen, , Küchen und Werkstätten. Ab Mitte der 50er Jahre wandelte sich die „Gemeinschaft Volkssolidarität“ in der DDR zu einer Massen- und Mitgliedsorganisation, deren Schwerpunkt auf der Seniorenarbeit lag. Die Arbeit setzte sich unter veränderten Bedingungen im wiedervereinigten Deutschland fort, wo die Volkssolidarität heute eine der größten sozialen und Wohlfahrtsorganisationen in Ostdeutschland ist.

Sebastian Wegner

Aktuell beschäftigt der Verband in seinen sozialwirtschaftlichen Tätigkeitsfeldern rund 20.000 Menschen. Diese Tätigkeitsfelder reichen von Kindertagesbetreuung und Erziehungshilfen bis hin zur stationären und ambulanten pflegerischen Versorgung, Eingliederungshilfe, Unterstützung für Menschen mit Fluchterfahrung sowie zu zahlreichen Beratungs- und Hilfsangeboten.

Die Volkssolidarität fördert und bildet 40.000 Kinder in ihren Kitas, pflegt täglich ambulant und stationär 28.000 Menschen und liefert monatlich 765.000 Portionen über den Service "Essen auf Rädern" aus. Jährlich verzeichnet sie zudem 3,9 Millionen Besucher*innen in ihren Freizeitangeboten und Begegnungsorten – und all dies geschieht in einer gemeinnützigen Angebotsstruktur. Die konsequent gemeinnützige Ausrichtung der Volkssolidarität ist dabei ihr Fundament, das nicht auf Gewinnmaximierung ausgerichtet ist, sondern auf das, was es braucht, um lebenswerte Orte zu schaffen und damit Daseinsvorsorge zu sichern. Diese Ausrichtung schließt wirtschaftliches Handeln nicht aus, im Gegenteil, sie verpflichtet die Verbände dazu, im Wettbewerb mit anderen Akteur*innen zu bestehen und zugleich eine hohe Versorgungsqualität zu sichern. Überschüsse, die dabei entstehen, fließen ausschließlich in die gemeinnützige Arbeit der Volkssolidarität und werden nicht an private Anteilseigner ausgeschüttet.

Eine weitere Stimme aus der Mitgliedschaft

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe

Pflege ist eine wesentliche Aufgabe der Daseinsvorsorge und Gegenstand sozialer Sicherung. Pflegebedürftige nicht allein zu lassen, ist ein zentraler Wert einer Gesellschaft wie der unsrigen. Es bedeutet auch, die Menschen, die die Pflege übernehmen, mit dieser Aufgabe nicht allein zu lassen. Pflege in unserer vielfältigen und alternden Gesellschaft ist mehr denn je auf breite Solidarität angewiesen. Daher braucht es einen Vorrang für Gemeinnützigkeit im Gesundheits- und Pflegesystem.

Dr. phil. Bernadette Klapper,  Bundesgeschäftsführerin, 

Die Volkssolidarität ist überzeugt davon, dass dies der beste Weg ist, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und mit diesem Ideal Personal für die Dienste der Volkssolidarität zu binden und zu gewinnen, während zeitgleich ein glaubwürdiges sozialpolitisches Profil geschaffen wird. Vertrauen und Wertschätzung prägen das Miteinander in der Volkssolidarität. Die gelebte Solidarität ist der Kern des gemeinnützigen Anspruchs, da der Verband Menschen aus dem Ehrenamt, Klienten*innen der verschiedenen Angebote, hauptamtliche Mitarbeitende und sozialpolitische Unterstützer*innen unter einem Dach vereint und damit alle gesellschaftlichen Schichten einschließt. Diese Stärke bringt die Volkssolidarität auch auf politischer Ebene im Diskurs ein, sei es allein oder in Bündnissen, um das subsidiäre Prinzip zu betonen, das den gemeinnützigen Sozial- und Wohlfahrtsverbänden Vorrang vor staatlichem Handeln einräumt. Darüber hinaus setzt sich die Volkssolidarität als soziale Interessenvertretung mit eigenen sozialpolitischen Positionen für die Verbesserung der Lebensverhältnisse der Menschen in ganz Deutschland ein.

Sebastian Wegner ist Bundesgeschäftsführer der Volkssolidarität

Eine weitere Stimme aus der Mitgliedschaft

Arbeiter-Samariter-Bund

Gemeinnützigkeit bezeichnet für mich das Handeln, das ausschließlich den Nutzen für die Mitmenschen und somit das Gemeinwesen als Motiv in sich trägt. Aus einer solchen Motivation ist 1888 der ASB entstanden und aus einer solchen Motivation heraus engagieren sich Samariterinnen und Samariter ehrenamtlich beispielsweise in Rettungshundestaffeln, im Bevölkerungsschutz, in der Jugendverbandsarbeit, in Hospizdiensten oder beim ASB-Wünschewagen. Dieses Engagement, dass von Uneigennützigkeit getragen wird, ist für eine lebendige und demokratische Gesellschaft unverzichtbar und muss deshalb staatlicherseits besonders gefördert und geschützt werden.

Dr. Uwe Martin Fichtmüller, Hauptgeschäftsführer Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e. V.

 

Weitere Infos

Homepage der Volkssolidarität

Die Volkssolidarität auf Facebook, Twitter, Instagram, Youtube und Wir sind Parität!

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