Paritätischer macht sich stark für Inklusion und Diversität in den Freiwilligendiensten
Dabei fördert die Koordinierungsstelle durch vielfältige Angebote zur Beratung, Prozessbegleitung, Workshops, Fortbildungen und Bereitstellung von Fachinformationen und Arbeitshilfen die inklusive und diversitätsgerechte Ausgestaltung der Jugendfreiwilligendienste (FSJ und FÖJ) sowie des Bundesfreiwilligendienstes. Besonders wichtig ist dabei die Förderung der Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in den Diensten.
Im Jahr 2022 führte die Koordinierungsstelle neun digitale Fortbildungen sowie 13 Workshops durch und, mit über 700 individuellen Anmeldungen, erreichte sie eine hohe Zahl von Fachkräften. In diesem Jahr setzte die Koordinierungsstelle diese Bildungsarbeit fort mit neuen Bildungs- und Beratungsangeboten zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen, psychischer Gesundheit, inklusiver Pädagogik, Neurodiversität und Autismus sowie inklusiver Organisationsentwicklung. Durch ein spezialisiertes Teilhabe-Beratungsangebot, hilft die Koordinierungsstelle Menschen mit Behinderungen sowie Trägern und Einsatzstellen, Teilhabe- und Assistenzleistungen für die Teilnahme an Freiwilligendienste zu beantragen.
Im Frühjahr 2023 wurde die Website www.freiwilligendienste-fuer-alle.de veröffentlicht, auf der die Koordinierungsstelle eine Datenbank aus Fachinformationen, Arbeitshilfen für Fachkräfte und Freiwillige bereitstellt und Erfolgsgeschichten veröffentlicht. Bald folgen sollen Erklär-Filme zu inklusiven Freiwilligendiensten, sowie schriftliche Handreichungen zur Barrierefreiheit, Bedarfserfassung und Beantragung von Leistungen zur Teilhabe. Durch diese Veröffentlichungen erhalten Fachkräfte praktische Arbeitshilfen, die auf dem besonderen Kontext der Freiwilligendienste geschnitten sind.
Ein besonderes Highlight stellte die Fachtagung der Koordinierungsstelle am 11. und 12. Oktober 2023 dar. Die Fachtagung "Best Practice und Methoden zur Inklusion und Teilhabe von Freiwilligen mit Behinderungen" fand in der Jugendherberge am Ostkreuz mit über 90 Teilnehmer*innen statt, darunter aktuellen und ehemaligen Freiwilligen mit Behinderungen sowie Fach- und Führungskräften der Freiwilligendienste. Durch wissenschaftliche Vorträge von Prof. Dr. Birgit Behrisch (KHSB) und Prof. Dr. Felix Welti (Universität Kassel), erhielten die Teilnehmenden Einblicke in den Fachdiskurs zu Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen bzw. zu den sozialrechtlichen Ansprüchen auf Assistenzleistungen im Freiwilligendienst. Durch die Vorstellung von Best-Practice-Beispielen aus Inklusionsprojekten sowie durch Workshops in Kleingruppen wurden auch praktische Methoden und Gestaltungskonzepte zu inklusiven Freiwilligendiensten vermittelt. Mit einer abschließenden Podiumsdiskussion endete die Fachtagung mit einem persönlichen Einschlag, als Freiwillige und Selbstvertreter*innen mit Behinderungen anhand ihrer eigenen Erfahrungen über die Barrieren, Hürden und erforderlichen Rahmenbedingungen für die inklusive Freiwilligenarbeit diskutierten. Die Stimmung über beide Tage hinweg war durch Mut und Inklusionskampfgeist geprägt: Trotz anstehender Kürzungen und allgegenwärtiger Barrieren, verließen die Teilnehmende die Fachtagung voller Energie, Barrieren abzubauen und Inklusion zu verwirklichen.
Tim Redfern ist Referent der Koordinierungsstelle Inklusion und Diversität in den Freiwilligendienste