Liebe Leser*innen
wir alle brauchen mal Pflege. Sei es als Baby, im Krankheitsfall oder auch dauerhaft im hohen Alter. Wir alle können uns glücklich schätzen, dass wir in einem modernen Land mit einem umfassenden Pflegesystem leben. Als Paritätischer Gesamtverband vertreten wir zahlreiche kleine und mittlere Einrichtungen der Pflege, in denen jeden Tag für ganz unterschiedliche Menschen gearbeitet wird. Besonders vertreten wir natürlich deren Mitarbeiter*innen.
Pflege ist dabei mehr als nur „Warm, satt und sauber.“ Pflege beinhaltet auch Zuwendung und nicht nur die notdürftige Versorgung von Grundbedürfnissen. Wer in der Pflege arbeiten möchte, tut dies bestimmt nicht für das große Geld oder weil er so gerne andere Leute wäscht oder füttert. Es geht darum, hilfsbedürftigen Menschen ihr Leben zu erleichtern und es ihnen so angenehm wie möglich zu machen. Kurz gesagt: Pflegen muss man wollen!
Doch viele in der Pflege haben es nicht leicht und durchleben schwere Zeiten: Die Folgen der Corona-Pandemie sind nach wie vor zu spüren. Wir haben immer noch einen Pflegenotstand durch zu wenig Personal in den Einrichtungen. Auch baulich gibt es vieles nachzuholen, um pflegebedürftige Menschen so lang wie möglich in den vertrauten vier Wänden wohnen zu lassen. Der derzeitige Sparzwang allerorten wird auch dies in Zukunft nicht leichter zu machen.
Natürlich gibt es viele Chancen. Die Digitalisierung kann bereits jetzt viele Vorgänge im Pflegealltag erleichtern und verbessern. Aber auch sie birgt wieder gefahren. Ob Pflegeroboter die Zukunft sein können, wie es gelegentlich suggeriert wird, darf bezweifelt werden.
Darum geht es im vorliegenden Digitalmagazin: Wir lassen Menschen zu Wort kommen, die ganz unterschiedliche Menschen pflegen oder sich anderweitig für pflegebedürftige Personen engagieren. Wichtig war für uns dabei, innovative und alternative Formen der Pflege aufzuzeigen, ohne dass man damit etablierte und bewährte Systeme abwertet. Denn am Ende braucht es ein breites Angebot, aus dem ein pflegebedürftiger Mensch auswählen kann und mit dem er oder sie am Ende glücklich und sich bestens aufgehoben fühlt und am Ende die Pflege bekommt, die nicht nur gebraucht, sondern auch gewünscht wird.
Ich wünsche Ihnen eine gewinnbringende Lektüre. Und vielleicht sehen wir uns ja beim Paritätischen Gesundheits- und Pflegekongress 2023 am 8. November in Berlin.
Ihr