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Ausgabe 02 | 2022: Vorfahrt für Gemeinnützigkeit
Schwerpunkt

Stimmen aus der Mitgliedschaft zur Gemeinnützigkeit

Wir haben die Überregionalen Mitglieder gefragt, was Gemeinnützigkeit für sie bedeutet!

ABiD-Institut Behinderung & Partizipation

Es ist sinnvoll, die (politische und soziale) Selbstvertretung von Minderheiten wie Menschen mit Behinderungen, mit Migrationserfahrung oder ähnlichen Eigenschaften vorrangig gemeinnützig zu organisieren, weil das den Verlockungen der kommerziellen Vermarktung real-existierender gesellschaftlicher Widersprüche durch individuellen Starkult entgegenwirkt.

Dr. Ilja Seifert, Vorsitzender des ABiD-Instituts Behinderung & Partizipation e.V. (IB&P)

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Ilja Seifert (ABiD)

ADRA Deutschland

Gemeinnützigkeit stellt die Menschen ins Zentrum des Handelns. Sie legt den Fokus auf Werte, die uns alle stärken. Als Akteur in Bereichen der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe wissen wir, wie der Ausbau zivilgesellschaftlicher Handlungsräume als wichtiges Scharnier die Demokratie belebt. Wir hoffen, dass Gemeinnützigkeit hierfür stärker eine Grundlage schaffen wird. Dieser Gedanke muss an Gewicht erfahren, wenn wir mit neuen Möglichkeiten in die Zukunft schauen wollen.

Christian Molke, Vorsitzender des Vorstands ADRA Deutschland

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Christian Molke (ADRA)

Arbeiter-Samariter-Bund

Gemeinnützigkeit bezeichnet für mich das Handeln, das ausschließlich den Nutzen für die Mitmenschen und somit das Gemeinwesen als Motiv in sich trägt. Aus einer solchen Motivation ist 1888 der ASB entstanden und aus einer solchen Motivation heraus engagieren sich Samariterinnen und Samariter ehrenamtlich beispielsweise in Rettungshundestaffeln, im Bevölkerungsschutz, in der Jugendverbandsarbeit, in Hospizdiensten oder beim ASB-Wünschewagen. Dieses Engagement, dass von Uneigennützigkeit getragen wird, ist für eine lebendige und demokratische Gesellschaft unverzichtbar und muss deshalb staatlicherseits besonders gefördert und geschützt werden.

Dr. Uwe Martin Fichtmüller, Hauptgeschäftsführer Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e. V.

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Dr. Uwe Martin Fichtmüller (ASB)

Björn Steiger Stiftung

Das Rückgrat unserer Gesellschaft sind die Tatkraft, der Zusammenhalt und der Gemeinsinn der Menschen, die unser Land lebendig gestalten - Tag für Tag. Das wissen zivilgesellschaftliche ‚Player‘ besonders gut: Vielfalt ist unsere große Stärke im gemeinsamen Einsatz für ein gutes Miteinander - vom gerade geborenen Säugling bis zum greisen Mitmenschen, über politische und weltanschauliche Grenzen hinweg, in der Stadt und auf dem Land, zu jeder Tages- und Nachtzeit und in zahllosen Lebensbereichen. Deshalb: Vorfahrt für Gemeinnützigkeit, es wäre #echtgut!

Pierre-Enric Steiger  (Björn Steiger Stiftung - Präsident)

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Pierre-Enric Steiger (Björn Steiger Stiftung)

Bundesverband deutscher Schullandheime

Gemeinnützigkeit setzt voraus, dass inhaltliche Arbeit und Zweckbestimmung über der Zielsetzung einer Gewinnmaximierung stehen. Demokratiebildung, Stärkung sozialer Kompetenzen, Nachhaltigkeit und Selbstwirksamkeit sind nur vier inhaltliche Aufgaben der außerschulischen Lernorte. Sie sind Schlüssel gesellschaftlichen Wandels. Sie nicht durch die Absicht, Gewinne zu maximieren, zu mindern oder ganz zu verlieren, ist gemeinnütziger Mehrwert. 

Heiko Frost

Vorsitzender Bundesverband deutscher Schullandheime 

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Heiko Frost (Bundesverband deutscher Schullandheime)

Bundesverband Skoliose-Selbsthilfe

Voraussetzung für einen starken Zusammenhalt in der Gesellschaft sind soziale Verbundenheit, Hilfsbereitschaft und die Identifikation mit dem Gemeinwesen. In gemeinnützigen Strukturen ist dies alles gelebter Alltag: Das Zusammenwirken ganz unterschiedlicher Persönlichkeiten für ein gemeinsames Ziel, die gemeinschaftliche Überwindung von Hindernissen und die Unterstützung Schwächerer lässt Menschen zusammenwachsen.

Dr. Katja Plückelmann, Vorsitzende Bundesverband Skoliose-Selbsthilfe e. V.

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Dr. Katja Plückelmann (Bundesverband Skoliose-Selbsthilfe)

Deutsche Aidshilfe

Gemeinnützigkeit bedeutet für mich im Wortsinn, sich am Wohl aller zu orientieren. Was das bedeuten kann, hat sich eindrucksvoll am 13. Oktober 2018 gezeigt, als in Berlin mehr als 240.000 Menschen mit dem Bündnis #unteilbar auf die Straße gegangen sind – für Solidarität statt Ausgrenzung und eine offene, freie und vielfältige Gesellschaft.

Sylvia Urban, Mitglied im Bundesvorstand der Deutschen Aidshilfe

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Sylvia Urban (Deutsche Aidshilfe)

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe

Pflege ist eine wesentliche Aufgabe der Daseinsvorsorge und Gegenstand sozialer Sicherung. Pflegebedürftige nicht allein zu lassen, ist ein zentraler Wert einer Gesellschaft wie der unsrigen. Es bedeutet auch, die Menschen, die die Pflege übernehmen, mit dieser Aufgabe nicht allein zu lassen. Pflege in unserer vielfältigen und alternden Gesellschaft ist mehr denn je auf breite Solidarität angewiesen. Daher braucht es einen Vorrang für Gemeinnützigkeit im Gesundheits- und Pflegesystem.

Dr. phil. Bernadette Klapper,  Bundesgeschäftsführerin, 
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.

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Dr. phil. Bernadette Klapper (Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe)

Deutsches Jugendherbergswerk

Wie stabil das gemeinnützige Fundament einer Gesellschaft gebaut ist, zeigt sich in herausfordernden Zeiten – so auch in der andauernden Pandemie. Als einer der größten gemeinnützigen Verbände ist sich das DJH seiner sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Besonders in der gegenwärtigen Situation und engagiert sich unter anderem stark bei Sondernutzungen: Viele Jugendherbergen wurden und werden aktuell als Impfzentren oder zur Unterbringung von Geflüchteten oder Obdachlosen genutzt – so wird unmittelbar in gesellschaftlichen Notlagen geholfen.

Prof. Dr. Günther Schneider, Präsident des Deutschen Jugendherbergswerkes (DJH)

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Prof. Dr. Günther Schneider (DJH)

Deutscher Kinderschutzbund

Gesellschaftlicher Zusammenhalt entsteht, wenn der Gemeinsinn im Vordergrund steht. Das gelingt, wenn zentrale Aufgaben nicht von Gewinnstreben, sondern vom Wohl der Vielen geprägt werden. Im Kinderschutzbund engagieren sich in diesem Sinne viele Menschen für ein gerechtes und gutes Aufwachsen von allen Kindern und Jugendlichen ungeachtet ihrer Hintergründe oder Herkunft. Das solidarische gesellschaftliche Miteinander, das diesem Engagement zugrunde liegt, beschreibt die wichtige Idee der Gemeinnützigkeit.

Bundesgeschäftsführer Daniel Grein, Deutscher Kinderschutzbund

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Daniel Grein, Kinderschutzbund

Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft

Gemeinnützigkeit ist nicht selbstverständlich. Das Prinzip der Gemeinnützigkeit muss immer wieder erneut in den Fokus gerückt werden, denn auch in einer sozialen Marktwirtschaft sind Non Profit Organisationen von System relevanter Bedeutung. Gerade im sozialmedizinischen Bereich leisten gemeinnützige Organisationen, wie die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, unabhängige Information und Interessenvertretung, aber auch unbürokratischer Einzelfallhilfe. Sie sind die Lobby von benachteiligten Minderheiten und ein wichtiges Element unsere Demokratie.

Prof. Dr. med. Judith Haas, Vorsitzende der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverband e.V.

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Prof. Dr. med. Judith Haas (Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft)

Deutsche Rheuma-Liga

Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, wie sehr gemeinnützige Organisationen den Gesundheitssektor in Deutschland stützen. Die Rheuma-Liga zum Beispiel organisiert bundesweit das Funktionstraining für Menschen mit Rheuma. Das ist ein ärztlich verordnetes Bewegungsangebot, das speziell auf die rund 17 Millionen Rheumatiker in Deutschland abgestimmt ist und von den Krankenkassen oder der Rentenversicherung finanziert wird. Es geht hier um nicht weniger als um eine medizinisch notwendige Bewegungstherapie, die von Betroffenen für Betroffene im Ehrenamt organisiert wird. Wir meinen: Das nachhaltige und leidenschaftliche Engagement dieser chronisch erkrankten Menschen für die Zivilgesellschaft verdient mehr Respekt. Deshalb unterstützt die Deutsche Rheuma-Liga die Aktion #EchtGutVorfahrtfürGemeinnützigkeit des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes mit Nachdruck.

Rotraut Schmale-Grede, Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga

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Rotraut Schmale-Grede (Deutsche Rheuma-Liga)

Deutsches Studentenwerk

Wie gut Studieren gelingt, ist auch eine Frage der sozialen Rahmenbedingungen. Die gemeinnützigen Studenten- und Studierendenwerke sind mit ihren Studierendenwohnheimen, Mensen, Kitas, psychosozialen Beratungsstellen, Studienfinanzierungs- und Kulturangeboten für alle 2,9 Mio. Studierenden offen und bezahlbar. Weil sie sich an den Bedürfnissen und Erwartungen der Studierenden orientieren und nicht am Gewinn, sind sie die Garanten für Chancengleichheit und Teilhabe in der Hochschulbildung. Sie sorgen dafür, dass jede und jeder studieren kann, unabhängig vom Geldbeutel und der Herkunft – das ist zentral für eine Gesellschaft, die Bildungsaufstieg will und braucht.

Matthias Anbuhl, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks

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Matthias Anbuhl (Deutsches Studentenwerks)

Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew (DVMB)

Die Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V. setzt sich als Selbsthilfeorganisation für die Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung und der Rechte der Patient:innen mit einer chronischen Erkrankung ein. Ohne das Ehrenamt wäre die Arbeit der 400 örtlichen Gruppen mit den vielfältigen Bewegungs- und Begegnungsangebote nicht denkbar. Grundlage für all das Handeln ist die Gemeinnützigkeit. Daher machen wir uns für den Vorrang der Gemeinnützigkeit insbesondere im Gesundheitsbereich stark.

Evelin Schulz, Geschäftsführerin der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew e.V. (DVMB)

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Evelin Schulz (DVMB)

Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf

Die Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen an Bildung und Beruf stößt, genauso wie die Barrierefreiheit in allen anderen Lebensbereichen, immer wieder auf institutionelle Grenzen. Gemeinnützige Vereine wie der DVBS weisen auf solche Lücken hin und setzen konstruktive Lösungen um. Die Selbsthilfe verschafft den Mitgliedern als Experten in eigener Sache nicht nur eine Stimme, sondern auch Möglichkeiten sich aktiv einzumischen, Veränderungen zu bewirken und Teilhabe selbstbestimmt umzusetzen.

Thomas Jarrar, Koordinator politische Interessenvertretung, Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf e. V.

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Thomas Jarrar (Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf)

DLRG

Der Bevölkerungs- und Katastrophenschutz braucht die gemeinnützigen Hilfsorganisationen und ihre vielen tausend Freiwilligen. Das hat die Flutkatastrophe 2021 erneut bewiesen. Damit das so bleibt, müssen die beteiligten Organisationen nachhaltig in die Lage versetzt werden, attraktive Rahmenbedingungen für Helfende zu schaffen. Zudem ist bürokratische und finanzielle Entlastung nötig. So ist etwa die Beschaffung von Rettungsmitteln für den nicht kommerziellen Einsatz grundsätzlich mit Umsatzsteuer belastet.

Ute Vogt
DLRG-Präsidentin Ute Vogt

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Ute Vogt (DLRG)

Verband binationaler Familien und Partnerschaften

Wir haben unseren Familienverband vor 50 Jahren aus Selbsthilfegruppen entwickelt. Das prägt bis heute die Nähe zu den Menschen, den Inhalten und unsere Arbeit. Wir beraten, wir empowern, setzen uns politisch ein und das ohne Profite oder Gewinnmaximierung. Für ein Recht auf Familie für alle, für eine gerechte Partizipation. Ohne Gemeinnützigkeit wäre dieses bürgerschaftliche Engagement nicht möglich. Wer sollte sich sonst für binationale/ globale und migrantische Familien einsetzen? Blumentöpfe sind damit jedenfalls nicht zu gewinnen. Wir leben die Vielfalt und mit unserem Engagement stärken wir die demokratische Partizipation aller Familien.

Bundesgeschäftsführerin Chrysovalantou Vangeltziki, Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V.

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Chrysovalantou Vangeltziki, Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V.

SOS-Kinderdorf

Dank gemeinnütziger Strukturen kann eine Gesellschaft wachsen und gedeihen. Auch SOS-Kinderdorf ist, neben staatlicher Förderung und treuen Spender*innen, auf gemeinnütziges Handeln angewiesen: Ein Rentner aus der Nachbarschaft liest Kindern im SOS-Familientreff Geschichten vor, eine Handwerkerin aus der Region hilft beim Bau eines Baumhauses im SOS-Kinderdorf – das zeigt, wie wichtig gemeinnütziges Handeln ist, damit benachteiligte Kinder und Jugendliche an unserer Gesellschaft teilhaben können!

Prof. Dr. Sabina Schutter, Vorstandsvorsitzende von SOS-Kinderdorf e.V.

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Prof. Dr. Sabina Schutter (SOS-Kinderdorf)

Stiftung Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe

Gemeinnützigkeit steht für ein gemeinwohlorientiertes, freiwilliges bürgerschaftliches Engagement. Für die gesundheitsbezogene Selbsthilfe ist diese Form der selbstlosen Förderung der Allgemeinheit ein unverzichtbares Element ihrer Arbeit und unerlässlich für ihre Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit.

Michael Söntgen, Geschäftsführer Stiftung Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe

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Michael Söntgen (Stiftung Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe)

Lesben- und Schwulenverband LSVD

Zivilgesellschaftliches Engagement ist politisch. Es ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält. Die steuerliche Förderung dieses Kitts ist staatlicher Auftrag. Gemeinnützige Organisationen fördern die Meinungsbildung, die gesellschaftliche Vielfalt und die demokratische sowie politische Teilhabe. Sie sind das Rückgrat unserer Demokratie. Organisationen hingegen, die unter dem Deckmantel der Gemeinnützigkeit mit ihrer menschenfeindlichen Ideologie unsere Gesellschaft spalten wollen, die Hass und Hetze verbreiten, muss die Gemeinnützigkeit ausnahmslos entzogen werden. Sie haben ihren Gemeinnutzen verwirkt.

Klaus Jetz, Geschäftsführer Lesben- und Schwulenverband LSVD

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Klaus Jetz (LSVD)

Volkssolidarität

Gemeinnützigkeit bedeutet für die Volkssolidarität miteinander zu helfen und füreinander einzustehen. Wir streben dabei nicht nach monetären Überschüssen, sondern wollen Bedürfnisse bestmöglich befriedigen. Damit das gelingt arbeiten wir seit 77 Jahren Hand in Hand im Haupt und Ehrenamt. Unser Erfolg wird so durch viele verschiedene Menschen getragen. Unsere Gewinne setzen wir deswegen auch ausschließlich für die gute Sache ein, damit viele Menschen weiterhin davon profitieren können.

Präsidentin Susanna Karawanskij, Volkssolidarität Bundesverband e. V.

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Susanna Karawanskij (Volkssolidarität)
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