Freiwilligendienste: Haushalt 2025 - Kürzungen in Höhe von 40 Mio. Euro | Lobbyarbeit und Aktionswochen im Herbst
Am 17. Juli 2024 wurde der Kabinettsentwurf zum Bundeshaushalt 2025 vorgestellt. Dieser sieht Kürzungen in Höhe von 40 Millionen Euro für die Freiwilligendienste vor. Das entspricht einer Reduktion um mehr als 12 % der Bundesmittel im Vergleich zum Vorjahr.
Obwohl im Entwurf betont wird, dass „zur Verbesserung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und für die Demokratie … weitere Mittel bereitgestellt (werden), ebenso für Freiwilligendienste, den Bundesfreiwilligendienst und den Kinder- und Jugendplan“, stellt sich die Realität anders dar. Ein Vergleich der vorgesehenen Mittel zeigt:
Freiwilligendienste
2024: 122,681 Mio. Euro
2025: 105,681 Mio. Euro
Kürzung: 17 Mio. Euro (14 %)
Bundesfreiwilligendienst
2024: 207,202 Mio. Euro
2025: 184,202 Mio. Euro
Kürzung: 23 Mio. Euro (11 %)
Die geplanten Kürzungen werfen nicht nur Fragen zur langfristigen Sicherung und Entwicklung der Freiwilligendienste auf, sondern lösen eine besorgniserregende Abwärtsspirale aus. Weniger Mittel bedeuten weniger Freiwillige, und weniger Freiwillige führen wiederum zu weiteren Mittelkürzungen. Um die gesellschaftlich bedeutende Struktur der Freiwilligendienste zu stärken und zu fördern, sind auch in diesem Jahr politische Dialoge und das Engagement aller Beteiligten unerlässlich.
Deutschlandweit sind daher vonseiten des Bundesarbeitskreis FSJ (BAK FSJ) und der BFD-Zentralstellen im Herbst 2024 verstärkte Lobbyaktivitäten geplant, um die Finanzierung der Freiwilligendienste weiterhin sicherzustellen. Im September werden zwei Aktionswochen mit vielfältigen Formaten und Beteiligungsmöglichkeiten stattfinden:
Erste Aktionswoche vom 16. bis 20. September 2024:
Während dieser Woche finden keine Sitzungen im Bundestag statt. Die Mitglieder des Bundestages sind in ihren Wahlkreisen präsent, was den Trägern die Gelegenheit bietet, vor Ort aktiv zu werden und direkten Kontakt aufzunehmen.
Zweite Aktionswoche vom 23. bis 27. September 2024:
In dieser Woche tagt der Bundestag. Daher werden die Aktivitäten primär in Berlin stattfinden, aber auch weiterhin dezentral durchgeführt.
Parallel dazu werden die beiden Wochen verstärkt über Social Media begleitet. Beiträge und persönliche Geschichten, die auf die über 100.000 Unterstützer*innen der Petition #fwdstaerken verweisen, werden veröffentlicht. Unter dem Motto "100.000 Argumente für die Freiwilligendienste" wird das wertvolle Lern- und Orientierungsjahr hervorgehoben, ergänzt durch eine Instagram-Snip-Challenge unter dem Hashtag #wegistweg.
Ein gemeinsamer Aktionstag ist für den 23. September 2024 geplant. An diesem Tag werden die Geschichten der Initiative #freiwilligstark von Freiwilligen symbolisch an das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie an das Bundesministerium der Finanzen übergeben. Diese Übergabe wird von der Presse begleitet.
Die Aktionswochen sollen verdeutlichen, welche weitreichenden Auswirkungen ein weiterer Rückbau der Freiwilligendienste und Engagementstrukturen haben werden. Ziel ist es, öffentlichkeitswirksam die Frage an Gesellschaft und Politik zu richten: Wie viele Argumente sind noch nötig, um aufzuzeigen, dass die Freiwilligendienste ein Gewinn hoch3 sind? Denn #wegistweg.
Für weitere Informationen und Materialien stehen den Trägern die jeweiligen Zentralstellen zur Verfügung.
Zudem hat der SWR die Mittelkürzungen im BFD und FSJ erst am Wochenende thematisiert. Diesen und andere Beiträge finden Sie hier:
https://bak-fsj.de/2024/08/bundeshaushalt-2025-kuerzungen-in-hoehe-von-40-mio-euro-geplant/.
Bild von Ussama Azam auf Unsplash.