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Kinder psychisch erkrankter Eltern: sehen - stärken - schützen

Der Paritätische Gesamtverband setzt sich sozialpolitisch auf der Bundesebene für Kinder psychisch und suchtkranker Eltern ein und unterstützt gemeinsam mit Paritätischen Mitgliedsorganisationen das Bündnis für Kinder aus psychisch oder suchtbelas-teten Familien (KipsFam). Das Paritätische Know-how zu sammeln und für die Praxis zugänglich zu machen, war die Idee für diese Praxisbroschüre, die in Kooperation mit dem Paritätischen Hamburg von A: aufklaren | Expertise und Netzwerk Kinder psychisch erkrankter Eltern erarbeitet wurde.

Indem wir hinschauen, zuhören und helfen, geben der Paritätische und seine Mitgliedsorganisationen Kindern aus psychisch belasteten Familien eine Stimme und Unterstützung. Unsere Mitgliedsorganisationen bieten eine Vielzahl von Angeboten und Hilfen für die betroffenen Familien: Die jährliche Aktionswoche unserer Mitgliedsorganisation NACOA gibt Kindern aus Suchtfamilien bundesweit eine Stimme. Kinder und Jugendliche werden online und anonym im Projekt „Hilfen im Netz“ beraten. Auf der Online-Plattform COA.KOM können sich Fachkräfte informieren und austauschen. FITKIDS Deutschland und Bella Donna begleiten Mitglieder im Rahmen der Organisationsentwicklung, um nur einige Beispiele zu nennen.

Um Familien mit dieser Belastung gut zu stärken, in Krisen zu begleiten, das Aufwachsen in der Herkunftsfamilie bestmöglich zu gestalten, aber auch die Rechte der Kinder zu sichern, sind eine systemische Perspektive auf die Erkrankungen der Eltern, gutes Handwerkszeug, gesundheitsbezogenes Wissen, Selbstreflektion, Orientierung in mehreren Hilfesystemen und intersektorale Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe, Eingliederungshilfe, Gesundheitseinrichtungen und Regeleinrichtungen nötig.

Diese Arbeitshilfe richtet sich an Trägerleitungen, deren psychosoziale und pädagogische Mitarbeitende und Fachberater*innen, die mit Kindern, psychisch belasteten Eltern und Familien arbeiten. Sie führt in das Thema ein, gibt Einblicke in die Perspektive der Kinder, Eltern und Familien und umreißt die Tragweite der Handlungsnotwendigkeit.
Zudem werden das korrespondierende Hilfesystem von Jugendhilfe, Suchthilfe, Gesundheitswesen und Selbsthilfe mit ihren spezifischen Angeboten für Kinder und Eltern skizziert und Standards der Arbeit sowie Materialien für die Praxis vorgestellt.

Wir wollen Sie als tatkräftige Praktiker*innen und Träger vor Ort stärken, Orientierung in diesem komplexen Arbeitsfeld anbieten und Sie ermutigen, sich konkret für Kinder und Jugendliche mit sucht- oder psychisch erkrankten Eltern einzusetzen. Denn neben der fachpolitischen Weichenstellung auf Bundesebene braucht es auch vor Ort Netzwerke und Engagement, das Feld zu aktivieren und die Versorgung zu sichern.

Ganz herzlich möchten wir uns bei den Autor*innen Christiane Rose, Liv Traulsen, Juliane Tausch bedanken. Mit ihrer Expertise und ihren umfassenden Praxiserfahrungen haben sie eine Arbeitshilfe verfasst, die Information und Orientierung für das konkrete Handeln in der Praxis gibt.